Pitahaya
In deutschen Supermärkten ist sie teilweise noch ein echter Exot – die Pitahaya. Wahlweise auch Pitaya geschrieben, ist dir die zur Familie der Kakteen gehörende Frucht auch als Drachenfrucht bekannt. Kein Wunder, da die gelb oder pink leuchtende Fruchtschale tatsächlich an die schuppige Haut eines Drachens erinnert. In Restaurants wird die Pitahaya, ähnlich wie die Sternfrucht oder Physalis, wegen ihres besonderen Aussehens in erster Linie zu dekorativen Zwecken genutzt – was bedauerlich ist, da sie viele wertvolle Vitamine und Mineralstoffe enthält. Aber was genau ist eigentlich eine Pitahaya? Woher stammt die süß-säuerlich schmeckende Drachenfrucht, und wie kann man sie zubereiten?
Was ist eigentlich eine Pitahaya?
Die Pitahaya gedeiht an einer kletternden Kakteenpflanze und ist ein Gewächs der Subtropen und Tropen. Die Früchte sind 8 bis 15 cm lang und können ganze 500 g schwer werden. Ausgewachsen sind sie dann etwa zweimal so groß wie eine Kiwi. Auch die Konsistenz des Fruchtfleisches erinnert an eine Kiwi. Es ähnelt Gelee und ist durchzogen von vielen essbaren schwarze Samen.
Erhältlich sind in unseren Gefilden meistens drei Sorten, die sich vor allem in Farbe und Geschmack unterscheiden. Ist die fleischig-schuppige Schale pink und das Fruchtfleisch innen weiß, handelt es sich aus botanischer Perspektive um eine Hylocereus undatus. Von außen pink mit pink-rotem Fruchtfleisch versehen, sprechen Botaniker von einer Hylocereus monacanthus. Und ist die Schale gelb und das Fruchtfleisch weiß, wird die Pitahaya als Selenicereus megalanthus bezeichnet. Das Fruchtfleisch schmeckt zu unterschiedlichen Graden süßlich und erinnert an das Aroma von Erdbeeren, Kiwis und Bananen. Durch ihren hohen Wassergehalt von 90 % sind die fein-säuerlich bis sehr süßen Pitahayas insbesondere an heißen Sommertagen erfrischend fruchtig. Idealerweise wird die Frucht gut gekühlt serviert. Das intensivste Geschmackserlebnis bietet die pinke Drachenfrucht mit dem roten Fruchtfleisch.
Woher stammt die Pitahaya?
Die ursprünglich aus Mittel- und Südamerika stammende Pitahaya wird heute auch in vielen asiatischen Ländern angebaut. Zur Kolonialzeit führten die Franzosen sie in Vietnam ein, wo sie bereits seit Anfang des 20. Jahrhunderts kultiviert wird und aktuell ein Gros des Früchteexports ausmacht. Heute wird sie aus Nicaragua, Kolumbien, China, Vietnam und Israel in europäische Länder importiert. Da sie nicht lange lagerfähig und sehr druckempfindlich ist, wird sie mit dem Flugzeug eingeflogen. Außerdem werden die nachreifenden Früchte wegen der langen Transportwege meist unreif geerntet. Die Saison der Drachenfrucht variiert je nach Herkunftsland. Dennoch ist die exotische Frucht in gut sortierten Feinkostabteilungen bei uns fast das ganze Jahr über, in geringen Mengen, erhältlich.
Wie wird die Pitahaya angebaut?
Die Pitahaya wächst an einem Kaktus. Sukkulenten, wie Kakteen auch genannt werden, können viel Wasser in ihrem Stamm und ihren Blättern speichern – daher sind sie gut an subtropische und tropische Wetterverhältnisse angepasst. Sie vertragen keinen Frost und gedeihen am allerbesten in der Sonne zwischen 30 und 40 °C. Daher ist der einzige Ort, an dem sie in nordeuropäischen Gefilden realistisch betrachtet kultiviert werden könnten, das Gewächshaus.
Der Anbau von Pitahayas ist aber generell problematisch, da die Pflanze in den meisten Fällen vor der ersten Ernte mindestens zwanzig Jahre alt sein muss. Ein Alleinstellungsmerkmal der Pflanze ist außerdem, dass sich ihre Blüten, die zu den größten der Welt gehören, nur eine Nacht lang öffnen und in genau dieser auch bestäubt werden müssen. Sie verbreiten dann einen betörenden Duft, der an Jasmin erinnern soll. Erst nach der Bestäubung erwachsen aus den Blüten die lecker-fruchtigen Exoten. Nach der Ernte der Pitahaya werden dann von Hand die Dornen von der äußeren Schale entfernt.
Wissenswertes zu Kauf und Lagerung der Pitahaya
Der große Aufwand für Anbau und Ernte erklärt auch den verhältnismäßig hohen Preis der Pitahaya. Denn die Frucht kostet in hiesigen Supermärkten und Feinkostläden zwischen 4 und 8 Euro. Der variierende Preis ist nicht nur saisonal- oder händlerbedingt, sondern hat auch mit Qualität und Größe sowie der Herkunft zu tun. Somit sind beispielsweise die Früchte aus Sri Lanka teurer als jene aus Thailand, Vietnam oder Mittelamerika.
Vor dem Kauf einer Drachenfrucht prüfst du am besten die Farbe und Härte der Frucht. Die überreife Frucht ist zu weich und die unreife Frucht schimmert eher grünlich. Sie darf keine Druckstellen haben, muss aber leichtem Druck etwas nachgeben und eine gleichmäßige Farbe aufweisen. Die reife Frucht ist bei Zimmertemperatur etwa zwölf Tage haltbar, im Kühlschrank sogar noch etwas länger. Wenn du Druckstellen vermeiden möchtest, stellst du die Frucht hochkant bei trockenen Luftverhältnissen auf. Damit sie nicht austrocknet, benetzt du die Frucht von Zeit zu Zeit mit etwas Wasser. Im Kühlschrank ist sie sogar etwa fünfzehn Tage haltbar. Sollte die Pitahaya beim Kauf tatsächlich noch grün aussehen, solltest du sie zum Nachreifen kühl und auf einer weichen Unterlage lagern.
Nährstoffe in der Pitahaya
Die erfrischende Pitahaya besteht hauptsächlich aus Wasser. Daher liegt ihr Kaloriengehalt, ähnlich wie bei einem Apfel, bei 50 Kilokalorien pro 100 g. Folglich darf man die Exotin völlig zurecht als gute Alternative bezeichnen, wenn man sich bewusst ernähren möchte. Außerdem enthält sie viel Calcium, Eisenund Phosphor. Die Pitahaya enthält zudem die Vitamine B, C und E. Sie kann sich verdauungsfördernd auswirken. Aber Vorsicht: Bei zu großen Verzehrmengen können die schwarzen Samen auch abführend wirken. Zerkaut man diese, wird der Effekt sogar noch verstärkt.
pro 100 g
Energie | 36 kcal |
Wasser | 82 g |
Eiweiß | 1 g |
Fett | 0,4 g |
Kohlenhydrate | 7 g |
Vitamin C | 3 mg |
Wie verzehrt man eine Drachenfrucht?
Zum Verzehr schneidest du die frisch gekühlte Frucht der Länge nach auf. Jetzt kannst du das weiße beziehungsweise pink-rote Fruchtfleisch mit einem Teelöffel verspeisen. Sehr reife Früchte kannst du am oberen Ende einschneidenund anschließend die Schale abziehen. So löst du das Fruchtfleisch aus und kannst es zum Beispiel im Standmixer in Kombination mit anderen Obstsorten zu einem süßen Milchshake, einem leckeren Smoothie oder Saft verarbeiten. Um einen echten Hingucker zu kreieren, verwendest du für deinen Shake am besten das pinke Fruchtfleisch.
Außerdem eignen sich Pitahayas ausgezeichnet für Obstsalate, aber auch für die Kreation von Süßspeisen wie Torten, Eis oder Erfrischungsgetränken. Sie funktioniert zudem als fruchtig-süßer Akzent zu herzhaften Snacks wie Schinken, Käse und Fisch. Früchte mit weniger intensivem Geschmack entfalten ihr Aroma am besten zusammen mit Sirup, Marmelade oder auch Rum. Noch unreife Früchte kannst du gekocht wunderbar in Gemüsegerichten verarbeiten.