Rosinen: saftig-süße Trockenbeeren

Rosinen.

An Rosinen scheiden sich die Geister: Die einen lieben sie als Snack oder in saftigen Gebäckfüllungen, die anderen können sie nicht ausstehen. Ganz gleich, ob man sie mag oder nicht – Rosinen sind ungeheuer vielseitig und verfeinern süße und herzhafte Gerichte, Soßen, Suppen und vieles mehr. Aber seit wann gibt es Rosinen eigentlich? Wie werden sie hergestellt und sind Rosinen gesund?

Was sind Rosinen?

Rosinen sind getrocknete Weinbeeren, also die Früchte der Weinrebe (Vitis vinifera L. ssp. vinifera). Wein ist eine der ältesten Kulturpflanzen der Welt. Schon in der Antike wurden die Trauben pur gegessen, getrocknet oder zu Saft gepresst und zu Wein verarbeitet. Rosinen sind daher ein sehr altes Lebensmittel – und eine willkommene Methode, um die frischen Weinbeeren länger haltbar zu machen.

Umgangssprachlich nennen wir alle getrockneten Trauben „Rosinen“. Streng genommen unterscheidet man bei den Trockenfrüchten je nach Herkunft und Verarbeitung zwischen Rosinen, Korinthen und Sultaninen. Rosinen schmecken fruchtig und sehr süß, daher sind sie seit jeher zum Verfeinern von Gebäck und Süßspeisen beliebt. Die Größe der getrockneten Weinbeeren liegt je nach Sorte zwischen 0,3 und 0,7 cm Durchmesser. Einige Sorten haben Kerne. Die Rosinen, die wir im Studentenfutter oder im Müsli essen, sind aber meist kernlos oder haben sehr weiche Kerne.

Fun Fact

Bevor Zucker überall verfügbar wurde, waren Rosinen eine beliebte Süßigkeit. „Sich die Rosinen aus dem Kuchen picken“ bedeutet daher so viel wie „sich von etwas nur das Beste heraussuchen“. 

Rosinen sind ganzjährig im Supermarkt erhältlich und werden meist eingeschweißt in Folienbeuteln angeboten. Du kannst sie zum Backen und Kochen verwenden, Müsli und Porridge damit verfeinern oder sie pur essen. 

Herstellung von Rosinen

Rosinen werden vor allem in warmen, sonnenreichen Ländern hergestellt. Wichtige Erzeuger sind die Türkei und Griechenland, Kalifornien, Australien und der Iran. Dort werden die Trauben auf großen Flächen angebaut. Anders als für die Wein-Produktion erntet man die Früchte nicht sobald sie reif sind, sondern lässt sie noch länger an den Reben hängen, bis die Beerenihren maximalen Zuckergehalt entwickelt haben.  

Gut zu wissen

Um ein Kilogramm Rosinen herzustellen, benötigt man fünf bis sieben Kilogramm Weinbeeren. 

Die überreifen Beeren werden von Hand gepflückt oder maschinell geerntet und auf Trockengestellen oder Trockenplanen in die Sonne gelegt. Dort trocknen die Rosinen je nach Sorte drei Tage bis zu zwei Wochen. In dieser Zeit färben sich die Trauben dunkel und bekommen ihre typische schrumpelige Form. Der Wassergehalt der Weinbeeren reduziert sichwährend des Trocknens auf 20 %, gleichzeitig steigt der Zuckergehalt auf 60 %.Die fertigen Rosinen werden sortiert, gereinigt und kommen anschließend in den Handel. 

Welche Sorten Rosinen gibt es?

Umgangssprachlich nennen wir alle getrockneten Weinbeeren Rosinen. Es gibt aber verschiedene Sorten, die sich vor allem im Aussehen und in der Art der Verwendung unterscheiden. 

Rosinenwerden aus überreif geernteten Trauben der Sorte Thompson Seedless (Sultana-Traube) gewonnen und trocknen etwa eine Woche an der Luft.Sie sind größer als Korinthen,rötlich-braun, meist kernlos und schmecken süß und sehr fruchtig.  

Sultaninen wurden ursprünglich aus der Sultana-Traube gewonnen, heute stellt man sie auch aus anderen Rebsorten her. Vor dem Trocknen werden die Weinbeeren mit einer Lösung aus Pottasche und Olivenölbesprüht. Das sogenannte Dippen macht die Beeren wasserdurchlässiger, sodass sie in 3 bis 5 Tagen trocknen. Durch die kurze Trockenzeit sind Sultaninenweicher als Rosinen und haben eine helle, goldgelbe Farbe. Sie schmecken besonders süßund werden gern zum Backen und im Müsli verwendet.  

Gut zu wissen

Rosinen und Sultaninen werden teilweise geschwefelt, um sie länger haltbar zu machen. Das ist nicht gesundheitsschädlich, es zerstört aber einen Teil der Vitamine, die in Rosinen enthalten sind. Bio-Rosinen dagegen sind grundsätzlich ungeschwefelt.   

Korinthensind getrocknete Trauben, die ursprünglich nur aus der griechischenRebsorte Korinthiakiin der Region um die Stadt Korinthhergestellt wurden. Sie sind kleiner, dunkler und dunkler als gewöhnliche Rosinen und schmecken süßlich-herb.Korinthen werden vor allem zum Kochen und Backen verwendet, sind aber auch in Studentenfutter beliebt. 

Zibebenwerden nicht nach der Ernte getrocknet, sondern trocknen direkt am Rebstock. Da diese Rosinensorte Kerne enthält, wird sie selten zum Verzehr angeboten, sondern zu süßem Wein („Trockenbeerenauslese“)wie dem ungarischen Tokajer verarbeitet. In Teilen Süddeutschlands und Österreichs verwendet man „Zibeben“ allerdings als Synonym für alle Rosinen. 

Nährstoffe: Wie gesund sind Rosinen?

Der süße Geschmack weist schon darauf hin: Rosinen bestehen zum größten Teil aus Zucker, dem sogenannten Fruchtzucker  

Neben Zucker enthalten Rosinen eine ganze Reihe wertvoller Nährstoffe. Nennenswert sind vor allem Vitamin B3 undVitamin C 

Bei den Mineralstoffen sind es vor allem Kalium,Magnesium, Phosphor und Kupfer, die in Rosinen enthalten sind. Nicht zuletzt sind Rosinen reich an Ballaststoffen,die lange satt machen und eine normale Verdauung unterstützen.  

Nährwerte pro 100 g Rosinen
 

Kalorien 

314 kcal 

Eiweiß 

3,4 g 

Fett 

0,5 g 

Kohlenhydrate 

67 g 

Ballaststoffe 

0,5 g 

Vitamin B3 

0,6 mg 

Vitamin C 

1 mg 

Magnesium 

41 mg 

Kalium 

782 mg 

Phosphor 

110 mg 

Lagerung und Haltbarkeit von Rosinen

Rosinen werden in der Regel luftdicht verpackt oder vakuumiert verkauft. In der geschlossenen Verpackung halten sie sich bis zu einem Jahr, wenn du sie kühl und trocken lagerst. Ungeschwefelte Rosinen solltest du besser innerhalb von 8 Monaten verzehren, da sie meist nicht ganz so lange haltbar sind die die geschwefelten Früchte.

Wenn du eine Packung mit Rosinen geöffnet hast, füllst du sie am besten in ein verschließbares Gefäß um und lagerst sie im Küchenschrank oder in der Speisekammer. Auf diese Weise bleiben die Rosinen schön weich und saftig.

Gut zu wissen

Viele regionale Spezialitäten wären ohne Rosinen undenkbar. Rheinischer Sauerbraten bekommt sein süßsaures Aroma durch Rosinen, englische MincePies und Christmas Pudding werden noch saftiger mit Sultaninen und auch der Wiener Apfelstrudel ist nur echt mit einer Apfel-Rosinen-Füllung. 

Wie kann man Rosinen in der Küche verwenden?

Pur als Snack versorgen dich Rosinen schnell mit Energie – und natürlich schmecken sie köstlich. Die Trockenfrüchte lassen sich aber auch in der kalten und warmen Küche hervorragend einsetzen: Ihr süßer, fruchtiger Geschmack verfeinert Backwaren, Soßen, Chutneys und vieles mehr. Zu den beliebtesten Rezepten mit Rosinen zählen:

  • Rosinen im Müsli, im Granola oder im Porridge
  • Hefegebäck mit Rosinen, z. B. Rosinenbrötchen, Rosinenstuten oder Rosinenschnecken
  • Kuchen mit Rosinen, wie Gugelhupf, Apfelstrudel und Früchtebrot
  • Chutneys und Kompott mit Rosinen
  • Rosinen in Schmorgerichten wie Sauerbraten und marokkanischer Tajine
  • Eingelegte Rosinen, z. B. im Rumtopf
  • Rosinen in Süßspeisen wie Grießbrei und Milchreis
  • Rosinen in Schokolade

Auch in der Weihnachtsbäckerei sind Rosinen beliebt. So sind zum Beispiel Bratäpfel mit Rosinenfüllung und der klassische Weihnachtsstollen undenkbar ohne saftige Rosinen.

Köstliche Rezepte mit Rosinen

Hirsesalat mit Kürbis und Rosinen
  • Laktosefrei
  • Glutenfrei
  • Kalorienarm
40min
Einfach
Rosinenbrötchen
    2h 5min
    Mittel
    Hähnchen Tajine
      2h 10min
      Mittel
      Klassischer Bratapfel
      • Glutenfrei
      50min
      Einfach