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Speisekammer optimal einrichten

Speisekammer.

Der Speisekammer haftet heute ein eher verstaubtes Image an. Dabei sind ihre ökologischen Vorteile am Puls der Zeit: Die Vorratskammer bietet eine nachhaltige Möglichkeit, Nahrungsmittel zu lagern und Lebensmittelabfälle zu reduzieren. Denn viele Speisen und Zutaten halten sich in einem kühlen, dunklen Raum am besten. In diesem Ratgeber erfährst du mehr über die Vor- und Nachteile einer Speisekammer, worauf du bei ihrer Einrichtung achten solltest und welche Lebensmittel darin ideal aufgehoben sind. Außerdem beantworten wir häufig gestellte Fragen.

Lebensmittellagerung: Speisekammer oder Kühlschrank?

Eine Speisekammer lohnt sich vor allem für Familien, die eine Grundausstattung an Lebensmitteln immer im Haus haben möchten. In der Vorratskammer lagern viele Lebensmittel gut sortiert. Das ist auch deshalb sinnvoll, weil für viele Produkte einerseits die Temperaturen im Kühlschrank deutlich zu niedrig sind. Andererseits kann die Zimmertemperatur von 20 bis 22 Grad für manche Nahrungsmittel zu hoch sein. Ein Beispiel: Für Zitrusfrüchte und Tomaten ist der Kühlschrank zu kalt – hier verlieren sie ihr Aroma. Bei Zimmertemperatur dagegen können sie schneller verderben. Fertiggerichte und Konserven nehmen im Kühlschrank zwar keinen Schaden, dafür beanspruchen sie allerdings unnötig viel Platz: Sie sind auch bei Temperaturen über dem Kühlschrankniveau lange haltbar. 

Vorteile & Nachteile der Speisekammer

Eine Speisekammer bei der Küchenplanung zu berücksichtigen bringt viele Vorteile mit sich. Mit der richtigen Einrichtung und einem guten Ordnungssystem lassen sich Zeit und Geld sparen:

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  • Kälteempfindliche Lebensmittel sind in der Vorratskammer besser aufgehoben als im Kühlschrank – längere Frische und weniger Lebensmittelabfälle sind die Folge.
  • In einer gut sortierten Vorratskammer findest du alle Vorräte an ihrem festen Platz. Damit hast du Speisen und Zutaten immer griffbereit, ohne lange nach ihnen suchen zu müssen.
  • Ist die Speisekammer gut beleuchtet und einsehbar, bemerkst du außerdem schnell, wenn ein Nahrungsmittel zur Neige geht oder schlecht zu werden droht.

Allerdings können sich auch einige Nachteile bemerkbar machen. Denn die Speisekammer lässt sich nicht ganz ohne Aufwand unterhalten:

  • Der abgetrennte Lagerraum nimmt Grundfläche in Anspruch, die effektiv nicht mehr als Wohnraum zur Verfügung steht.
  • Zudem braucht die Kammer jederzeit eine möglichst konstante Temperatur und Luftfeuchtigkeit, damit sich alle gelagerten Zutaten optimal halten. Um das zu gewährleisten, muss sie regelmäßig gelüftet oder über ein elektronisches Belüftungssystem mit frischer Luft versorgt werden. Das kostet Geld und muss idealerweise bereits bei der Planung des Raums berücksichtigt werden.
  • Außerdem gilt es, regelmäßig nach Insekten Ausschau zu halten: Wenn sie einmal da sind, sind Fruchtfliegen und andere Tierchen nur schwer aus der Vorratskammer zu bekommen.

Die Speisekammer einrichten

Die Entscheidung für oder gegen eine Vorratskammer fällt in der Regel schon vor dem Hausbau beim Entwerfen des Grundrisses. Als Mieter hast du möglicherweise nur wenig Einfluss auf die Lage und Maße des Raums. Theoretisch lassen sich schon auf ein bis zwei Quadratmetern einige Regale für Lebensmittel und mehr unterbringen. Wenn du Wert auf genug Bodenstellplatz für Obst- und Getränkekisten legst, solltest du allerdings mindestens vier Quadratmeter für die Vorratskammer einplanen.

Die optimale Lage für die Kammer ist unmittelbar an der Außenwand des Gebäudes – schließlich liegt ihre ideale Temperatur bei etwa 15 Grad oder knapp darüber. An der Außenwand hast du es zudem leichter, die Temperatur der Speisekammer auf einem Niveau zwischen Raum- und Außentemperatur zu halten. Das spart nicht nur Heizkosten, sondern ist auch unter ökologischen Gesichtspunkten ein großer Vorteil. An der Außenwand kannst du außerdem ein Fenster für die Vorratskammer einplanen, sodass du im Sommer regelmäßig lüften kannst, um den Raum abzukühlen. Idealerweise erreichst du die Vorratskammer über die Küche: So kommst du jederzeit schnell an alle Speisen und Zutaten, die du gerade benötigst.

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Neben der Lage und Größe gibt es noch andere Aspekte, über die du dir beim Einrichten einer Vorratskammer Gedanken machen solltest:

  • Ein leicht vermeidbarer Fehler bei der Planung ist zum Beispiel die Öffnungsrichtung der Tür: Öffnet sie sich nach innen, entgeht dir in der Vorratskammer wertvoller Platz, den du sonst für Regale oder auch als Stellfläche für Getränkekisten nutzen könntest. Schwingt die Tür hingegen nach außen auf – zum Beispiel in die Küche – musst du deine Kücheneinrichtung ebenfalls daran anpassen. Damit du weder innerhalb noch außerhalb der Kammer Abstriche machen musst, ist eine seitliche Schiebetür die perfekte Lösung.
  • Um auch die höhergelegenen Regalflächen problemlos nutzen zu können, solltest du außerdem eine Trittleiter für die Vorratskammer einplanen. Ist die Kammer groß genug, lässt sich zum Beispiel eine Laufschiene für eine verschiebbare Steighilfe installieren. Die beansprucht zwar etwas von der Grundfläche der Kammer, dafür hast du auf diese Weise immer eine Leiter in der passenden Höhe parat. Für mittelhohe Regale eignet sich alternativ auch eine stabile Trittleiter oder ein Hocker.
  • Besonders wichtig für den Überblick über deine Speisekammer ist außerdem eine gute Beleuchtung – schließlich möchtest du den Raum zu jeder Tages- und Jahreszeit nutzen. Gerade im Winter kann es hier selbst mit einem Außenfenster sehr dunkel werden. Ist die Kammer erst einmal in Gebrauch, stehen außerdem Speisen und Zutaten oft dicht an dicht neben- und hintereinander in den Regalen. Unter Umständen ist es also schon bei normalen Lichtverhältnissen schwierig, die richtige Zutat im Regal zu finden. Außerdem behältst du nur bei ausreichend Licht den Zustand deiner eingelagerten Lebensmittel im Blick und bemerkst eventuell schlecht gewordene Speisen zeitnah. Unser Tipp: LED-Lampen sind hell, sparsam und geben kaum Wärme ab. Flexible LED-Streifen bringst du leicht unter Regalböden oder hinter Regalen an. So behältst du jederzeit den Durchblick in deiner Speisekammer.
  • Dass in der Vorratskammer idealerweise eine Temperatur von etwa 15 Grad vorherrscht, haben wir bereits kurz angesprochen. Allerdings sind heute insbesondere Neubauten mit einer ausgezeichneten Wärmedämmung ausgestattet, sodass es selbst ohne zusätzliches Heizen in der Vorratskammer durchaus wärmer werden kann. Deshalb ist im Sommer auch hier regelmäßiges Lüften angesagt. Je nachdem, wie tief die Raumtemperatur der Kammer im Winter fällt, muss eventuell auch eine Heizung installiert sein, um kälteempfindliche Lebensmittel lange frisch zu halten.
  • Bei fensterlosen Räumen ist zudem ein Belüftungssystem notwendig, um die richtige Luftfeuchtigkeit zu halten. Für den Raum und die eingelagerten Lebensmittel ist eine Luftfeuchtigkeit von etwa 70 Prozent optimal, da ein zu hoher Wert die Bildung von Schimmel und schädlichen Keimen fördert. Solltest du trotz Belüftungssystem oder regelmäßigem Lüften immer noch Probleme mit der Luftfeuchtigkeit haben, empfehlen wir dir, auf einen Luftentfeuchter zurückgreifen.

Kurz zusammengefasst: Die ideal geplante Speisekammer

  • lichtgeschützt
  • bei Bedarf gut beleuchtet
  • an einer Außenwand gelegen
  • mit einer Steighilfe ausgestattet
  • konstante Temperatur (etwa 15 Grad)
  • konstante Luftfeuchtigkeit (etwa 70 Prozent)
  • über eine Schiebetür mit der Küche verbunden

Welche Regale für die Speisekammer?

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Um die Vorratskammer optimal nutzen zu können, brauchst du passende Regale und ein strukturiertes System, in dem jedes Lebensmittel seinen Platz hat. Ein Tipp zu Beginn: Es müssen nicht immer durchgängige Regalsysteme in der ganzen Kammer sein. Viele gute Gründe sprechen für eine horizontale Teilung des Stauraums in Hoch- und Tiefregale.
Einer der größten Vorteile von so einer Teilung ist die damit entstehende Arbeitsfläche zwischen den Regalebenen. Ihre Höhe planst du am besten so, dass du problemlos Dinge auf der Arbeitsfläche abstellen kannst – ohne dass du dich zu stark vorbeugen musst. Die ideale Höhe hängt also von deiner eigenen Körpergröße ab: Winkle deine Ellenbogen im rechten Winkel an und miss den Abstand vom Fußboden bis zu deinen Ellenbogen. Ziehe etwa 15 Zentimeter von der gemessenen Länge ab – das Ergebnis ist die ideale Höhe für deine Arbeitsfläche. 

Auf der Arbeitsfläche lagerst du kurzfristig Lebensmittel wie Geburtstagskuchen oder Tiefgekühltes zum Auftauen. Vielleicht möchtest du auch einen schweren Einkaufskorb schnell auf einer freien Fläche abstellen und in Ruhe ausräumen? Reicht das Platzangebot aus, kannst du hier auch selten genutzte Küchengeräte wie den Standmixer oder das Rührgerät unterbringen. Du siehst: Etwas freie Arbeitsfläche in Reserve kann im Haushalt nicht schaden.

Die Vorratskammer in hohe und tiefe Regale einzuteilen, ist außerdem ein hervorragender Ausgangspunkt zum Sortieren von Speisen und Zutaten:

  • Lange haltbare und selten gebrauchte Lebensmittel eignen sich perfekt für die oberen Regalebenen.
  • Schwere Einkäufe wie Getränke- oder Obstkisten, aber auch wenig verwendetes Küchengeschirr lassen sich hingegen rückenfreundlich in den unteren Regalen verstauen.
  • Auf mittlerer Höhe finden die am häufigsten gebrauchten Lebensmittel Platz, damit du dich nicht mehrmals am Tag nach ihnen strecken oder bücken musst.

Was gehört in eine Speisekammer?

Im Idealfall beherbergt die Vorratskammer jederzeit eine Grundausstattung von Lebensmitteln. Hierhin kannst du Lebensmittel sortieren, für die der Kühlschrank zu kalt und die Zimmertemperatur zu warm ist. Welche Zutaten das sind, zeigt dir die folgende Übersicht. Die angegebenen Lebensmittelgruppen bilden zugleich ein geeignetes System, nach dem du deine Lebensmittel sortieren kannst. So behältst du immer den Überblick und weißt genau, welche Zutaten wo zu finden sind.

Einmachgläser:

Kohl, Marmeladen, Sauerkraut …

Gewürze & Öle:

Essig, Öl, Pfeffer, Salz, Zucker …

Haltbares:

Getreide, Instant Food, Kaffee/Tee, Mehl …

kälteempfindliche Früchte:

Bananen, Erdbeeren, Zitrusfrüchte …

licht-/kälteempfindliches Gemüse:

Kartoffeln, Möhren, Tomaten, Zwiebeln …

Konserven:

Bohnen, Erbsen, Mais, Pfirsiche …

Trockenprodukte:

Reis, Müsli, Nudeln, Nüsse, Trockenobst …

ungekühlte Milchprodukte:

Butter, haltbare Milch, Hartkäse …

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Anders als von manchen angenommen sollten Tomaten, Erdbeeren, Zitrus- und Südfrüchte nicht im Kühlschrank gelagert werden: Bei zu niedrigen Temperaturen verlieren sie ihr Aroma. Deshalb ist die Speisekammer der ideale Ort für sie – genauso wie für Kartoffeln, Zwiebeln und Möhren, die bei Dunkelheit am längsten frisch bleiben. 

Übrigens: Wie und wo du verschiedenes Obst am besten lagerst, verrät dir unser Obst-Lexikon.

FAQ

  • Welche Lebensmittel gehören in die Speisekammer?

    Die Vorratskammer ist der ideale Aufbewahrungsort für Speisen und Zutaten, die sich zwischen Kühlschrank- und Raumtemperatur am besten halten oder im Kühlschrank unnötig Platz beanspruchen. Dazu gehören vor allem Eingemachtes, Gewürze und Öle, lichtempfindliches Gemüse, kälteempfindliche Früchte, Konserven, Trockenprodukte, ungekühlte Milchprodukte und haltbare Lebensmittel.

  • Küche mit oder ohne Speisekammer?

    Eine Vorratskammer lohnt sich vor allem für mehrköpfige Haushalte, in denen häufig frisches Essen zubereitet wird. Paar- oder Singlehaushalte profitieren wegen ihres geringeren Verbrauchs hingegen weniger von dem zusätzlichen Stauraum. Bietet die Küche ohnehin schon wenig Platz, bedeutet die Einrichtung einer Speisekammer außerdem weiteren Platzverlust. Bei mehr Küchenfläche fällt es leichter, etwas Platz für eine Vorratskammer zu reservieren.

  • Welche Größe soll die Speisekammer haben?

    Ab vier Quadratmetern bietet die Vorratskammer auch ausreichend Bodenfläche, um Getränke-, Obstkisten und andere schwere Vorräte abzustellen. Wenn die Bodenstellfläche für dich weniger relevant ist, können auch schon zwei Quadratmeter ausreichen.

  • Sollte eine Speisekammer ein Fenster haben?

    Ja, weil du mit regelmäßigem Lüften leicht die Luftfeuchtigkeit und Raumtemperatur beeinflussen kannst. Wenn deine Vorratskammer kein Fenster hat oder sich durch einfallendes Sonnenlicht stark aufheizt, benötigt sie stattdessen ein elektronisches Belüftungssystem.

  • Welche Farbe für die Speisekammer?

    Kalkfarbe ist der ideale Anstrich für die Vorratskammer. Dank ihres hohen pH-Wertes wirkt sie desinfizierend und beugt der Bildung von Schimmel vor. Zudem reguliert sie die Luftfeuchtigkeit, ohne selbst schädliche Stoffe auszudünsten.