Sultaninen – getrocknete Trauben für Gourmets
Sultaninen sind getrocknete Weintrauben, die ursprünglich von den Ländern am Kaspischen Meer (Russland, Kasachstan, Aserbaidschan, Turkmenistan und Iran) stammen. Es handelt sich bei ihnen – wie bei Rosinen auch – um getrocknete Sultana-Trauben. Doch sind Sultaninen und Rosinen das Gleiche oder wo liegt der Unterschied? Und welche Nährstoffe stecken in dem leckeren Trockenobst?
Themen auf dieser Seite
Sultaninen, was ist das?
Sultaninen sind beliebte Trockenfrüchte, die aus den hellen Weintrauben derSultana-Rebe gewonnen werden. Für die Trocknung werden überreife Früchte verwendet, die sehr süß schmecken. Sultaninen haben eine goldgelbe Farbe und schmecken angenehm nach Honig.
Sie sind nicht nur als kleine Zwischenmahlzeit und in Nussmischungen köstlich, sondern lassen sich auch zum Kochen und Backen verwenden. Gerade in der türkischen und arabischen Küche werden sie gerne zum Verfeinern herzhafter und süßer Speisen verwendet.
Was ist der Unterschied zwischen Sultaninen, Korinthen und Rosinen?
Bei Sultaninen, Rosinen und Korinthen handelt es sich um getrocknete Weintrauben. Die drei Sorten unterscheiden sich allerdings nicht nur in Geschmack und Größe, sondern auch was ihre Farbe angeht. Während Sultaninen gelblich sind, sind Rosinen braun und Korinthen dunkelviolett.
Für die kleineren Korinthen werden Weintrauben aus der griechischen Stadt Korinth verwendet, die klein und rötlich-violett gefärbt sind. Rosinen und Sultaninen sind größer und in etwa gleich groß. Bei ihnen handelt es sich um getrocknete Sultana-Trauben, die hellgrün und kernlos sind. Sie sind nicht nur als Trockenobst, sondern auch als Tafeltraube weltweit beliebt.
Der Unterschied zwischen Rosinen und Sultaninen liegt vor allem in der Trocknungsart. Sultaninen werden in Pottasche und Olivenöl getaucht, bevor sie an der Sonne oder in speziellen Maschinen getrocknet werden. Dieser Arbeitsschritt sorgt dafür, dass ihre Haut wasserdurchlässig wird, da sich die dünne Wachsschicht auf der äußeren Schale löst. Innerhalb von drei bis fünf Tagen sind sie fertig getrocknet, während Rosinen länger - nämlich fünf bis sieben Tage – trocknen.
Herkunft und Geschichte von Sultaninen
Die Geschichte der Sultaninen geht bis ins 3. Jahrhundert vor Christus zurück. Man geht davon aus, dass sie von den Perser:innen erfunden wurden, aber auch im antiken Griechenland beliebt waren. Sie waren nicht nur ein beliebtes Süßungs- und Lebensmittel, sondern wurden auch als Opfergabe rituell verwendet.
Im Mittelalter, ab dem 14. Jahrhundert, war der Handel mit Sultaninen ein wichtiger Wirtschaftszweig im Osmanischen Reich. Aus dieser Zeit stammt vermutlich auch ihr Name. Heutzutage wird die Sultana-Traube in vielen Ländern angebaut und Sultaninen werden längst nicht mehr nur in der Türkei und Griechenland hergestellt.
Herstellung von Sultaninen
Bis heute ist die Türkei der Hauptproduzent der Sultana-Rebe und deren Trockenfrüchte. Doch auch in Griechenland, Iran, den USA, in Australien und Südafrika gibt es große Anbaugebiete. Um Sultaninen herzustellen, werden die Trauben an der Sonne oder in speziellen Maschinen getrocknet.
Die Früchte werden im Spätsommer überreif geerntet und gewaschen. Danach erhalten sie ein Bad in einer Mischung aus Pottasche und Olivenöl, die dafür sorgt, dass die Feuchtigkeit schneller entweichen kann. Nach etwa drei bis fünf Tagen reduziert sich ihr Wassergehalt auf etwa 15 Prozent.
Nun folgt das „Abbeeren“: Dafür werden die Früchte durch Schütteln von Stielen und anderen Rückständen entweder in Handarbeit oder maschinell befreit. Beschädigte Beeren werden im Anschluss aussortiert, um eine hohe Qualität der Sultaninen zu gewährleisten. Manche Hersteller schwefeln die Beeren außerdem, um eine lange Haltbarkeit zu gewährleisten.
Allerdings vertragen manche Menschen geschwefelte Sultaninen nicht so gut und es gibt auch Umweltbedenken bei diesem Prozess. Greife beim Kauf daher lieber auf Früchte in Bioqualität zurück, da sie strengere Qualitätskontrollen durchlaufen und nicht mit Schwefeldioxid behandelt werden.
Nährstoffe: Sind Sultaninen gesund?
Sultaninen enthalten zwar viel Fruchtzucker, können aber dank ihrer wertvollen Nährstoffe zu einer ausgewogenen Ernährung beitragen.
Sie sind zum Beispiel eine gute Quelle für Ballaststoffe. Sie enthalten außerdem Antioxidantien wie Polyphenole.
Darüber hinaus versorgen dich Sultaninen mit Vitaminen und Mineralstoffenwie etwa Eisen, Kalium und verschiedenen B-Vitaminen.
B-Vitamine sind für viele Funktionen im Körper wichtig. Sie liefern nicht nur Energie, sondern sind an verschiedenen Stoffwechselprozessen beteiligt. Sultaninen enthalten besonders viel Vitamin B1, Vitamin B2 und Vitamin B6. Außerdem enthalten sie Vitamin A.
Da Sultaninen sehr viel Zucker enthalten, sollten Menschen, die an Diabetes oder Stoffwechselstörungen leiden, die Trockenfrüchte lieber mit Vorsicht genießen. In Maßen genossen sind sie aber eine nahrhafte Zwischenmahlzeit und verfeinern mit ihrem süßen Geschmack viele Backwaren und Gerichte.
Nährwerte pro 100 Gramm Sultaninen
Nährstoffe | Nährwerte pro 100g |
Kalorien | 299 kcal |
Kohlenhydrate | 79 g |
Eiweiß | 2,3 g |
Fett | 0,5 g |
Ballaststoffe | 3,7 g |
Eisen | 1,9 mg |
Kalium | 774 mg |
Vitamin B1 | 70 µg |
Vitamin B2 | 80 µg |
Vitamin B6 | 200 µg |
Vitamin A | 30 µg |
Lagerung und Haltbarkeit von Sultaninen
Bei Sultaninen handelt es sich um ein Naturprodukt, das leicht schimmeln und verunreinigt werden kann. Daher ist es wichtig, dass du die Trockenfrüchte gut vor Feuchtigkeit und Wärme schützt und an einem kühlen und trockenen Ort luftdichtverpackt aufbewahrst.
So halten sie sich bis zu einem Jahr und darüber hinaus problemlos. Geschwefelte Früchte sind etwas länger haltbar, allerdings empfiehlt es sich, eher zu Bioprodukten zu greifen. Mit der Zeit verlieren Sultaninen an Geschmack, du kannst ältere Beeren aber durchaus noch zum Kochen und Backen verwenden, solange sie noch gut sind.
Verwendung von Sultaninen
Sultaninen sind nicht nur ein toller Snack für zwischendurch, sondern auch eine vielseitige Zutat in der Küche. Du kannst sie zum Beispiel mit Nüssen und anderen Trockenfrüchten für einen köstlichen Trail-Mix mischen. Darüber hinaus haben wir folgende Ideen für dich gesammelt:
- In Backwaren: Sultaninen können in vielen Backwaren verwendet werden und verleihen diesen das honigsüße Etwas. Sehr lecker sind sie zum Beispiel in Brot oder Brötchen. Doch auch in Rührkuchen, Käsekuchen, Muffins oder anderen Gebäckstücken machen sie sich sehr gut. Es gibt auch einige Rezepte für Müsliriegel, denen Sultaninen eine angenehme Süße verleihen.
- In Salaten: Sultaninen können eine köstliche Ergänzung für Salate sein. Besonders gut passen sie zu Couscous, Linsen und in gemischten Salaten mit gehackten Nüssen. Streue sie einfach über deinen fertigen Salat oder rühre ein paar Sultaninen ins Dressing.
- In Curry-Gerichten: In der arabischen und asiatischen Küche werden Sultaninen gerne zum Verfeinern von Curry-Gerichten verwendet. Das Trockenobst harmoniert sehr gut mit Gewürzen wie Zimt, Ingwer oder Koriander. Während des Kochens kannst du es einfach mit in den Topf mischen.
- In Reisgerichten: Ebenfalls beliebt sind Sultaninen in Reisgerichten wie Pilaw. In Persien mischt man sie wie Rosinen auch gerne in Reis als Beilage zu Curry-Gerichten. Mit fein gehackten Nüssen, Zwiebeln, Knoblauch oder Kräutern lässt sich dieser Reis noch weiter aufwerten.
- In Saucen: Sultaninen können auch in Saucen verwendet werden, um ihnen eine süße Note zu verleihen. Sie passen sehr gut zu Gemüse- und Fleischgerichten, insbesondere mit Hähnchen oder Lammfleisch.
Sultaninen sind mehr als nur ein Trockenobst. Vielmehr sind sie die ideale Zutat für kreative Hobbyköch:innen und verleihen deinen Backwaren und herzhaften Speisen einen ganz besonderen Geschmack. Probiere es aus und entdecke in unserer Rezeptsammlung weitere köstliche Ideen.