Pekannuss – die US-amerikanische Walnuss
Die „Hausnuss“ der USA wird auch bei uns immer beliebter. Mit ihrem geriffelten Kern ähnelt die Pekannuss optisch zwar der Walnuss, doch sie läuft ihr in puncto wertvoller Inhaltsstoffe den Rang ab. Als nährstoffreichste aller Nüsseist die Pekannuss nicht nur ein gesunder Snack, sondern erfreut sich als Zutat von Kuchen, Keksen und Desserts auch in deutschen Haushalten wachsender Popularität. Dochwie wächst sie überhaupt? Und wie kann man sie in der Küche verarbeiten?
Themen auf dieser Seite
- Was genau sind Pekannüsse?
- Fun Fact
- Herkunft und Verbreitung der Pekannüsse
- Anbau der Pekannuss
- Welche Pekannusssorten gibt es?
- Nährstoffe: Wie gesund sind Pekannüsse?
- Nährwerte pro 100 g Pekannuss
- Lagerung und Haltbarkeit von Pekannüssen
- Wie werden Pekannüsse zubereitet und gegessen?
- Köstliche Rezepte mit Pekannuss
Was genau sind Pekannüsse?
Die Pekannuss wächst an Pekannussbäumen, die in den USA heimischsind und zu den Walnussgewächsen zählen. Die Bäume der GattungCaryaillinoinensiskönnen bis zu 30 m hoch und zwischen 300 und 1.000 Jahre alt werden. Botanisch gesehen ist die Pekannussgar keine Nuss, sondern zählt zu den Steinfrüchten. Siehat eine ovale Form und istumgeben von einer glatten braunen Schale, die leicht mit der Hand zu knackenist. Ihr gerippter, zweigeteilter Kern ähnelt optischdem der Walnuss, hat aber einen weniger bitteren, sondernbutterartigen, süßen Geschmack. Pekannüsse können roh verzehrt oder in einer Vielzahl von Backwaren wie Kuchen, Keksen und Torten verwendet werden.
Fun Fact
Seit 1996 feiert man in den USA jedes Jahr am 14. April den National Pecan Day, den Tag der Pekannuss. Dieser Feiertag wurde in Texas ins Leben gerufen, um den offiziellen Baum des US-Bundesstaats zu ehren.
Herkunft und Verbreitung der Pekannüsse
Der Pekannussbaumhat seinen Ursprung in denzentralen und östlichen Teilen Nordamerikas, wo er seit Tausenden von Jahren gedeiht. Da der robuste PekannussbaumTemperaturen bis zu -20 Grad Celsius aushält, waren seine Früchte ein wichtiges Nahrungsmittel vieler Native Americans.Den englischen Begriff pecanprägten die amerikanischen Ureinwohner. Er leitet sich ab von einer „Nuss, die mit einem Stein geknackt werden muss“.
Nach dem 17. Jahrhundert begannen die Ureinwohner,und nach ihrer Ankunft auf dem Kontinent auch die Siedler, Pekannussbäume als potenzielle Einnahmequelle zu betrachten. Pekannüsse wurden gehandelt und zum wesentlichen Bestandteil der Ernährung, insbesondere in Zeiten schwieriger Ernten. Einige einflussreiche Personen – darunterauch George Washington,der erste US-Präsident – waren frühe Befürworter des Pekannussanbaus. Zwar produzieren dieUSA heute 80 % desweltweiten Bedarfsan Pekannüssen, inzwischen wird die Nuss aberauch in anderen Ländern wie Australien, Brasilien, Indien, Israel, Kanada, MexikooderSüdafrika angebaut.
Anbau der Pekannuss
In der freien Natur tragenPekannussbäumeerstmals im Alter von 4–6 Jahren Früchte. Durch Auslese wurde erreicht, dass kultivierte Bäumebereits im ersten Jahr geerntet werden können. Außerdem sind die Früchte der kultivierten Sorten größer und die Bäume ertragreicher geworden. Dank ihrerAnbaugebiete auf beiden Seiten des Äquators gibt es Pekannüsse in Deutschland das ganze Jahr über im Supermarkt als Importware zu kaufen. In Australienwerden die Nüsse von Mai bis in die späten Sommermonatehinein geerntet, in den USA sind sie ab September reif.
Welche Pekannusssorten gibt es?
Es gibt über 500 verschiedene Arten von Pekannüssen. Ihre Namen stammen meist von Native Americans, die sie nach ihrem Entdecker benannten. Trotz der mehr als 500 Varianten spielen in der Pekannussproduktion nur eine Handvoll Sorten eine Rolle. Die bekanntesten Sorten sind:
- Stuart: Bei Stuart handelt es sich um eine der älteren Pekannusssorten, die in den USA angebaut wird. Deshalb ist ihre Schale dicker und nicht so leicht mit der Hand zu knacken. Sie schmeckt komplex und leicht süß.
- Desirable: Die Desirable-Nüsse sind eine Sorte, die 1914 erstmals in den USA eingeführt wurde. Ihre Schale ist mittel bis dick und der Kern besonders groß.
- Moreland: Pekannussbäume der Sorte Moreland sind besonders krankheitsresistent und ertragreich. Die Moreland-Nuss hat eine mitteldicke Schale und wegen ihres besonders hohen Fettanteils einen intensiven Geschmack.
- Cape Fear: Diese Pekannusssorte wurde in den 1930er-Jahren an der Universität von North Carolina gezüchtet. Cape-Fear-Pekannüsse haben eine dünne Schale und ein starkes Nussaroma.
Nährstoffe: Wie gesund sind Pekannüsse?
Pekannüsse haben von allen Nüssen den höchsten Nährwert und sind reich an Mineralstoffen. Mit 72 g weisen sie einen hohen Fettanteil auf, der der Nuss eine hohe Kaloriendichte beschert. Die Fette setzen sich jedoch hauptsächlich aus ungesättigten und mehrfach ungesättigten Fettsäuren zusammen. Außerdem enthalten die Nüsse zahlreiche Mineralstoffe wie Magnesium, Kalium, Calcium und Eisen. Der hohe Ballaststoffgehaltkann sich positiv auf die Darmgesundheit auswirken.
Mit etwa 25 mg pro 100 g sind Pekannüsse außerdem eine ausgezeichnete Vitamin-E-Quelle. Auch eine Reihe B-Vitamine und Folat kommen in den Nüssen vor.
Wegen ihrer hohen Nährstoffdichte galt die Pekannuss in den Anfängen der Raumfahrt als perfekte Astronautenmahlzeit. Mit einer Handvoll der Nüsse am Tag ergänzt du deinen Speiseplan um einen wertvollen Snack. Vor allem Menschen mit Diabetes und hohem Blutdruck wird der Verzehr von Pekannüssen empfohlen, da diese sich positiv auf den Insulinspiegel und Blutdruck auswirken sollen.
Nährwerte pro 100 g Pekannuss
Nährstoff | Nährwerte pro 100 g |
Energie | 690 kcal |
Kohlenhydrate | 14 g |
Eiweiß | 9 g |
Fett | 72 g |
Ballaststoffe | 10 g |
Eisen | 2,5 mg |
Magnesium | 121 mg |
Kalium | 410 mg |
Calcium | 70 mg |
Phosphor | 277 mg |
Folsäure | 22 µg |
Vitamin E | 24,4 mg |
Lagerung und Haltbarkeit von Pekannüssen
Ungeschälte Pekannüsse halten sich an einem kühlen, trockenen und dunklen Ort bis zu einem Jahr. Geschälte Nüsse werden aufgrund ihres hohen Fettanteils dagegen schneller ranzig. Diese solltest du in einem luftdichten Behälter im Kühlschrank aufbewahren, wo sie bis zu sechs Monate frisch bleiben.
Abgepackte Pekannusskerne halten sich in der Originalverpackung ebenfalls lange. Nach Anbruch empfiehlt es sich, die Packung gut verschlossen im Kühlschrank aufzubewahren oder sie in einen luftdichten Behälter zu füllen. Pekannüsse lassen sich auch gut einfrieren. Im Tiefkühler sind sie in einem luftdichten Behälter bis zu zwei Jahre haltbar.
Eines gibt es allerdings zu beachten: Durch falsche Lagerung können Pekannüsse mit Aflatoxin und Ochratoxin A belastet sein. Diese Schimmelpilzgifte sind krebserregend und können sich schon bei der Ernte oder beim Transport in feucht-warmem Klima bilden. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit führt regelmäßig Stichproben durch, um die Toxinbelastung importierter Nüsse zu minimieren, denn riechen oder schmecken lassen sich die Schimmelpilze nicht. Allerdings solltest du ölig aussehende oder seltsam riechende Pekannüsse nicht mehr verzehren, genauso wie solche mit schwarzen Stellen.
Wie werden Pekannüsse zubereitet und gegessen?
Die Pekannuss ist in roher Form oder geröstet und gesalzen ein gesunder Snack und findet sich oft in Nussmischungen. Wie andere Nüsse ist sie eine Beigabe zu Salaten, Müslis, Porridges oder Desserts. In den USA, ihrem Herkunftsland, ist die Pekannuss eine beliebte Zutat beim Backen und wird gerne in Kuchen, etwa dem traditionellen Pecan Pie, verarbeitet. Mit Zucker karamellisierte Pekannüsse schmecken wunderbar zu Eis oder pur als Snack. Herzhaft harmoniert die Nuss mit Käse oder als Füllung von Geflügel. Mit in Butter angerösteten Pekannüssen lassen sich Kartoffelpüree oder Salate verfeinern.
Aus fein gemahlenen Pekannüssen wird auch Öl gewonnen. Mit seinem mild-süßlichen Geschmack passt dieses gut zu Fleisch, Fisch oder Salat.