Haselnuss – die beliebte Nussfrucht
Haselnüsse sind nicht nur bei Eichhörnchen beliebt: Im eigenen Garten wächst das unkomplizierte Gehölz schnell zu einem dichten Sommer-Sichtschutz heran. Im späten Winter erfreuen ihre Blüten die ersten Insekten. Und bei richtiger Pflege kannst du im Herbst eine reiche Ernte an Nüssen in die Backstube tragen.
Themen auf dieser Seite
- Pflanzen-Steckbrief: Haselnuss
- Ist die Haselnuss ein Baum oder ein Strauch?
- Gut zu wissen
- Welche Haselnusssorten gibt es?
- Wann kann man Haselnüsse essen?
- Wie gesund sind Haselnüsse?
- Allergien in der Pollenzeit
- Verwendung von Haselnüssen in der Küche
- Die besten Rezeptideen mit Haselnüssen
- FAQ – Häufige Fragen zur Haselnuss
Pflanzen-Steckbrief: Haselnuss
Namen: Haselnuss, Hasel, Gemeine Haselnuss, Waldhasel, Zellernuss
Lateinischer Name: Corylus avellana
Herkunft: Türkei/Schwarzmeerküste
Verbreitung: große Teile Europas, Anatolien und Kaukasus, im Norden bis zum Polarkreis
Wuchshöhe: fünf bis sieben Meter
Wuchsbreite: bis zu drei Meter
Wuchsgeschwindigkeit: 40-90 cm pro Jahr
Lebensdauer: maximal 100 Jahre
Blüten: männliche und weibliche Blütenstände (monözisch); männliche Knospen bilden längliche gelbe Blütenstände (Kätzchen); weibliche Blüten bleiben von einer Knospe eingeschlossen
Blätter: sommergrün, wechselständig, rundlich bis verkehrt eiförmig, an der Unterseite dunkler, kurze Spitze und unregelmäßige Behaarung, bis zehn Zentimeter Durchmesser
Laub: laubabwerfend; Laubfarbe stumpfgrün, im Herbst gelb
Früchte: einsamige Nussfrüchte in einer glockenförmigen, zerrissen gezähnten Fruchthülle (Cupula)
Wurzeln: Flachwurzler
Frosthart: ja
Windverträglich: ja
Ist die Haselnuss ein Baum oder ein Strauch?
Die Gemeine Haselnuss (Corylus avellana) kann zu imposanten Höhen heranwachsen und so manchem Baum im Garten Konkurrenz machen. Tatsächlich ist das mehrstämmige Gewächs aber ein Strauch und darum auch unter den Bezeichnungen Haselstrauch oder Haselnussstrauch bekannt. Botanisch zählt die Haselnuss zu den Birkengewächsen (Betulaceae). Neben dem Strauch wird auch die essbare Samenfrucht als Haselnuss bezeichnet. Sie gehört zu den Schalenfrüchten.
Es gibt tatsächlich auch ein Hasel-Gehölz, das zum Baum heranwächst. Die Scheinhasel (Corylus colurna), auch Baumhasel genannt, wächst baumförmig und trägt etwas kleinere, genießbare Früchte. Allerdings ist diese Haseltype bei uns eher unbekannt. Sie kommt hauptsächlich in der Türkei und in Afghanistan vor.
Gut zu wissen
Regional haben sich weitere Namen für die Hasel etabliert. In der Unterweser-Region nennt man sie Hassel. In Hamburg ist sie als Kätzlein oder Klöterbusch bekannt, während im Mecklenburgischen bei Märzennudeln und Nööthbusch vom Haselnussstrauch die Rede ist.
Welche Haselnusssorten gibt es?
Wenn es um Haselnussorten geht, kann Verwirrung aufkommen. Spricht man hierzulande von dem Gewächs, ist in der Regel die Waldhasel (avellana) gemeint.
Häufig handelt es sich bei den im Handel erhältlichen Haselnüssen aber auch um die nahe Verwandte der Zellernuss: die Lambertsnuss (auch Lambertshasel; Corylus maximus). Zu unterscheiden sind die beiden Arten nicht an der gekauften Frucht, sondern an den Fruchthüllen: Bei der Lambertsnuss sind diese röhrenförmig und länger. Außerdem umschließen sie die Samenfrüchte fest, während die Kerne bei der Gemeinen Hasel von selbst aus der Hülle fallen, wenn sie reif sind. Das bedeutet, dass die Ernte der Lambertshaseln etwas aufwändiger ist. Dafür wird man mit besonders großen und aromatischen Nüssen belohnt.
Neben Zeller- und Lambertshaseln gibt es auch Hybride, also Kreuzungen. Innerhalb dieser Haseltypen existieren viele verschiedene Sorten. Einige zeichnen sich durch besonders hohe Erträge aus, andere eignen sich vor allem als Zierstrauch.
Zu den beliebtesten Sorten für den Nutzgarten mit guten Erträgen zählen:
- Römische Nuss
- Hallesche Riesen
- Wunder von Bollweiler
- Rote Zellernuss
- Nottinghams Früheste
- Webbs Preisnuss
- Bandnuss
Wann kann man Haselnüsse essen?
Im September oder Oktober sind die Nüsse an den Sträuchern reif. Wichtig ist, nur Exemplare zu sammeln, die von selbst heruntergefallen sind oder sich durch Schütteln des Strauches lösen. Fest an den Trieben sitzende Früchte sind noch nicht ausreichend gereift.
Nach der Nussernte werden die Hüllblätter entfernt und die Samen trocknen in ihren Schalen für vier bis sechs Wochen an einem trockenen, luftigen und kühlen Ort. Damit sich kein Schimmel bildet, sollten sie nebeneinander ausgebreitet und nicht in Plastikbehältern aufbewahrt werden. Richtig getrocknete und gelagerte Haselnüsse halten sich bis zu zwölf Monate.
Wie gesund sind Haselnüsse?
Klein, aber oho! Haselnusssamen sind zwar äußerst kalorienreich und sollten maßvoll genossen werden. Gleichzeitig können sie aber mit gesunden Fettsäuren, Ballaststoffen und einer guten Portion pflanzlicher Proteine auftrumpfen.
Nährwerte der Haselnuss
Haselnüsse | Nährwerte pro 100 Gramm |
Kalorien | 635 kcal |
Fett | 61 g |
Kohlenhydrate | 6 g |
Proteine | 12 g |
Ballaststoffe | 7 g |
Allergien in der Pollenzeit
Bei allen gesundheitlichen Vorteilen, können Haselnüsse bei manchen Menschen unangenehme Symptome hervorrufen: Allergiker haben während der Blütezeit mit Schnupfen, Niesen und Juckreiz zu kämpfen.
Die Haselblüte kann bereits im Februar beginnen. Dann bilden die männlichen Blüten ihre staudenartigen gelben Kätzchen aus und der Wind trägt die zahlreichen Pollen durch die Luft. In sehr milden Wintern kann die Blütezeit vorgezogen stattfinden. Dann fliegen die Pollen bereits im Dezember oder Januar.
Ganzjährig sind die Haselfrüchte für Nuss- bzw. Schalenfruchtallergiker zu meiden.
Verwendung von Haselnüssen in der Küche
Die beliebten Nusskerne werden in vielen Produkten verarbeitet. Es gibt sie pur, in Nussmischungen, Pralinen, Gebäck, Kuchen oder als Likör zu kaufen.
Besonders beliebt zum Frühstück ist Nuss-Nougat-Creme als süßer Brotaufstrich. Mit wenigen Zutaten und Handgriffen kannst du dir die Nascherei leicht selbst machen.
Für Weihnachtsmarkt-Feeling in der eigenen Küche sorgen gebrannte Haselnusskerne. Dafür musst du sie einfach mit Zucker und Wasser karamellisieren und nach Belieben mit einer Prise Zimt oder Vanille würzen.
Möchtest du Nüsse als Topping auf Salate und Suppen geben, lohnt es sich, sie vorher ohne Fett in einer Pfanne duftend zu rösten. Geröstete Haselnüsse entfalten ihr Aroma besser und schmecken daher intensiver.
Die besten Rezeptideen mit Haselnüssen
FAQ – Häufige Fragen zur Haselnuss
Ist die Korkenzieherhaselnuss giftig?
Die Früchte der Korkenzieherhasel sind nicht giftig. Sie sind ebenso essbar wie alle anderen Haselnüsse, allerdings nicht besonders schmackhaft.
Ist Haselnussschnaps gesund?
Pure Haselnüsse enthalten gesunde Fette, pflanzliche Proteine und Ballaststoffe. Sie sind daher als gesund einzustufen. Werden sie in Form von Schnaps angeboten, trifft das aber nicht zu: Übermäßiger Alkoholkonsum kann süchtig machen und Organschäden nach sich ziehen.