Kokosnuss – harte Schale, köstlicher Kern und echtes Urlaubsfeeling

Kokosnuss in der Mitte durchgeschnitten.

Bereits seit Generationen stellen sich deutsche Kinder die brennende Frage: „Wer hat die Kokosnuss geklaut?“. Vermutlich jemand mit gutem Geschmack, denn unter der harten Schale verbirgt sich nicht nur köstliches Kokosnusswasser, sondern auch schmackhaftes Fruchtfleisch. Wie du die harte Schale am besten knackst, welche Nährstoffe in der Kokosnuss stecken und wie sie sich weiterverarbeiten lässt, erfährst du hier.

Was sind Kokosnüsse?

Die tropische Steinfrucht wächst ganzjährig entlang paradiesischer Strände in Südostasien und Lateinamerika an bis zu 30 Meter hohen Kokospalmen. Eine Kokosnuss kann bis zu 40 Zentimeter Durchmesser haben und besteht aus mehreren Schichten.

Die äußerste Schale ist gelb bis grün, glatt und wasserundurchlässig. Darunter verbirgt sich eine zentimeterdicke, weiß-gelbliche Faserschicht, die ein wenig an Holz erinnert. Beide Schichten werden meist vor dem Export entfernt, um Gewicht zu reduzieren und Transportkosten zu sparen. Daher kennen viele die Kokosnuss nur als dunkelbraune, fasrige Kugel.

Diese Kugel mit harter Schale liegt unter der holzigen Faserschicht und hat am oberen Ende drei Keimlöcher. Entlang einer rotbraunen Haut darunter befinden sich das weiße Fruchtfleisch namens Kopra und ein Hohlraum mit köstlichem Kokoswasser.

Gut zu wissen

Wie viel Kokoswasser eine Frucht enthält, hängt vor allem von ihrem Reifegrad ab: Je jünger sie ist, desto mehr Kokoswasser enthält sie. Sehr reife Früchte enthalten hingegen kaum Flüssigkeit, sondern umso mehr Fruchtfleisch, das allerdings unangenehm seifig schmeckt. Mithilfe des Schütteltests erkennst du, wie reif bzw. jung eine Kokosnuss ist. Wenn das Wasser im Inneren hörbar hin und her schwappt, solltest du zugreifen. Klingt sie hingegen hohl und dumpf, ist sie überreif.

Herkunft und Geschichte der Kokosnuss

Woher die Kokosnuss ursprünglich stammt, wirft bis heute Rätsel auf. Denn die wasserundurchlässigen Früchte können Tausende von Kilometern im Meer herumtreiben und zurück an Land keimen. Daher findet man Kokospalmen in nahezu allen Ländern mit tropischem und subtropischem Klima. Die Forschung vermutet allerdings, dass sie von einer der vielen Inseln Indonesiens stammen könnte.

In ihren Herkunftsländern gilt die Kokosnuss seit Jahrtausenden als wertvolles Grundnahrungsmittel, da es den Körper mit vielen wichtigen Nährstoffen versorgt. Würde man sich über Wochen ausschließlich vom Fruchtfleisch und Kokoswasser ernähren, würden laut Expert:innen keine Mangelerscheinungen auftreten. Außerdem können aus den Fasern der Kokosnuss Kokosmatten, kunstvolle Schnitzereien und andere Gegenstände hergestellt werden.

Anbau von Kokosnüssen

Kokosnüsse werden auf riesigen Plantagen vor allem in Indonesien, Malaysia, Thailand, Sri Lanka, an der Elfenbeinküste, in Brasilien, der Dominikanischen Republik, auf den Westindischen Inseln und den Philippinen angebaut. Geerntet werden sie von Palmkletterern oder -kletterinnen, die die Früchte mithilfe eines langen Metallstabs vom Baum schlagen. In Südostasien übernehmen diesen Job oft dressierte Affen.

Die Früchte sitzen am oberen Ende des bis zu 30 Meter langen Stamms unterhalb der grünen Wedel. Es kann bis zu 15 Monate dauern, bis sich die Früchte voll entwickelt haben. Eine Kokospalme kann pro Jahr bis zu 80 Kokosnüsse unterschiedlichen Reifegrads ausbilden.

Welche Sorten Kokosnüssen gibt es?

Es gibt viele verschiedene Arten der Kokosnuss, von denen drei besonders bekannt und kulinarisch relevant sind:

  • Buko: Die wohl bekannteste Sorte stammt von den Philippinen und enthält ein weiß-milchiges Kokoswasser. Sie hat einen besonders guten Geschmack und liefert leckeres Fruchtfleisch.
  • King Coconut: Mit ihrem ausgezeichneten und süßen Kokoswasser dient diese Sorte vor allem als Trinkkokosnuss. Ihr Wasser ist besonders klar und erfrischend. Das Fruchtfleisch kannst du im Anschluss mit einem Esslöffel ausschaben.
  • Nawassi: Auch diese Sorte ist als Trinkkokosnuss beliebt und wächst an kleinen bis mittelgroßen Palmen.

Nährstoffe: Wie gesund sind Kokosnüsse?

Unter der harten Schale der Kokosnuss verbirgt sich ein nahrhafter Kern, der dich mit allen wichtigen Mineralstoffen und Vitaminen versorgt. Sie stecken vor allem im kalorienreichen Fruchtfleisch, das zur Hälfte aus Wasser und zu einem Drittel aus Fett besteht.

Kokosnüsse sind eine gute Kaliumquelle. Das Fruchtfleisch und Kokoswasser sind außerdem reich an Magnesium, Calcium und Phosphor: Deswegen zählt Kokoswasser als isotonisches Getränk.

In der Tropenfrucht stecken auch alle wichtigen Vitamine der B-Gruppe – besonders Biotin. Die reichlich enthaltenen Ballaststoffe machen lange satt und fördern eine gesunde Verdauung.

Was macht Kokosöl so wertvoll?

Kokosöl genießt einen äußerst guten Ruf – in der Küche und als Pflegeprodukt. Es besteht zu 50 Prozent aus Laurinsäure. Eine weitere wertvolle Fettsäure in Kokosöl ist Caprylsäure.
Wenn du unter Unverträglichkeiten und Allergien leidest, also zum Beispiel keine tierischen Fette verträgst, ist Kokosöl eine echte Alternative, denn es ist eine wertvolle Fettquelle und leicht bekömmlich. Du kannst es außerdem auf der Haut und in den Haaren anwenden, um sie mit Feuchtigkeit zu versorgen und zu pflegen.

Nährwerttabelle: Nährwerte pro 100 g

Nährstoffe 

Nährwerte pro 100 g 

Kalorien 

363 kcal 

Kohlenhydrate 

5 g 

Eiweiß 

4 g 

Fett 

36,5 g 

Ballaststoffe 

9 g 

Calcium 

20 mg 

Kalium 

379 mg 

Magnesium 

39 mg 

Lagerung und Haltbarkeit von Kokosnüssen

Ungeöffnet sind Kokosnüsse über einen sehr langen Zeitraum lagerbar. Nach dem Kauf kannst du sie an einem trockenen und kühlen Plätzchen für bis zu drei Wochen aufbewahren. Wie du eine geöffnete Kokosnuss und andere Produkte am besten lagerst, zeigt dir diese Tabelle:

Verarbeitung 

Haltbarkeit 

Wie lagern 

ganze Kokosnuss, offen 

ca. 3 Tage 

im Kühlschrank (Kokoswasser am besten in einem separaten Behälter aufbewahren) 

Kokosraspeln, Kokosflocken, Kokoschipsungeöffnet 

ca. 1 Jahr (Mindesthaltbarkeitsdatum beachten) 

trockener, kühler Ort 

Kokosraspeln, Kokosflocken, Kokoschips geöffnet 

ca. 4 Wochen 

luftdicht verpackt an einem trockenen und kühlen Ort 

Kokosöl 

ca. 23 Jahre 

bei Zimmertemperatur (stets fest verschlossen); im Sommer und bei hohen Temperaturen an einem kühlen, trockenen Ort (nicht im Kühlschrank) 

Kokosmilch, geöffnet 

ca. 2 Tage 

im Kühlschrank 

Übrigens: Kokosöl hat eine relativ feste Konsistenz, besitzt allerdings einen niedrigen Schmelzpunkt, der bei etwa 24 Grad Celsius liegt. Sollte es flüssig werden, hat das in der Regel keinen Einfluss auf die Qualität, solange es nicht ranzig riecht. Achte lediglich darauf, dass du es immer mit einem sauberen Löffel entnimmst, damit keine Keime ins Öl gelangen 

Stell es auf keinen Fall in den Kühlschrank, um es wieder auszuhärten. Zum einen wird es dort zu fest und lässt sich nur schwer portionieren, zum anderen verdirbt es schneller. Denn Kondenswasser ist ein Nährboden für Keime, die sich auf dem Öl ausbilden können.  

Wie öffnet man eine Kokosnuss?

Mit den richtigen Handgriffen ist es gar nicht so schwer eine Kokosnuss zu öffnen! Zum Knacken der Schale benötigst du einen Schraubenzieher, einen Hammer und ein spitzes Küchenmesser. Vergrößere zuerst eines der Keimlöcher mithilfe des Schraubenziehers, bis du zum Hohlraum durchdringst. Das Kokoswasser kannst du entweder direkt aus dem Loch trinken oder in einer Schüssel auffangen.
Danach schlägst du mit der spitzen Seite deines Hammers rund um die Mitte der Schale, bis sich ein Riss bildet. Jetzt kannst du die Kokosnuss in zwei Hälften brechen und mit deinem Messer das Fleisch von der Wand ablösen. Manchmal gelingt das auch mit einem Esslöffel – je nachdem, wie fest das Fruchtfleisch sitzt. Nun heißt es: Stück für Stück genießen!

Kokosöl vs. Kokosmilch: Was ist der Unterschied?

Das wertvolle Fruchtfleisch ist nicht nur pur ein Genuss, sondern wird auch zu wertvollem Kokosöl, Kokosmilch, glutenfreiem Mehl, Kokosflocken, Kokosraspeln und Kokoschips weiterverarbeitet.

Kokosöl, das zum Kochen und als Pflegeprodukt verwendet wird, entsteht durch Auspressen von getrocknetem Fruchtfleisch. Es hat eine braun-gelbliche Farbe, eine cremige Konsistenz und enthält viele pflanzliche Fette und Öle. Beim Kauf solltest du darauf achten, dass es kaltgepresst ist und aus biologischem Anbau stammt. Klares Kokosöl wurde hingegen meist mit Bleichmitteln versetzt.

Die dickflüssige Kokosmilch spielt besonders in der asiatischen Küche eine Rolle: für Currys, Nudelgerichte, Reis und leckere Nachspeisen. Sie entsteht durch Auspressen von geraspeltem Fruchtfleisch.

Kochen mit Kokosöl, Kokoswasser und Co.

Kokoswasser schmeckt nicht nur pur, sondern ist auch für Cocktails, Mocktails, Smoothies, Cremes und Soßen geeignet, denen es ein angenehmes Kokosaroma verleiht. Kokosmilch hingegen ist eine typische Basis für südostasiatische und indische Currys, Reisgerichte, Nudelgerichte und Suppen, denen es eine herrlich cremige Konsistenz gibt.

Kokosöl lässt sich sowohl zum Backen als auch zum Kochen verwenden. In der Pfanne solltest du es allerdings nicht zu stark erhitzen, da sein Schmelzpunkt recht niedrig ist und es verbrennen könnte. Es eignet sich für Pfannkuchen, ist aber auch zum Kochen herzhafter Gerichte geeignet. Mit Kokosraspeln und -flocken wiederum kannst du gut backen – genau wie mit den etwas gröberen Kokoschips.

Köstliche Rezepte mit Kokosnuss