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Schlehen: wildwachsende Steinfrüchte mit säuerlichem Aroma

Schlehen.

Schon unsere Vorfahren sammelten Schlehen als nahrhaftes Winter-Obst. Heute sind die leuchtend blauen Früchte etwas in Vergessenheit geraten – dabei sind Schlehen nicht nur äußerst vitaminreich, sondern auch ziemlich vielseitig. Doch wie schmecken Schlehen überhaupt? Wo kann man sie kaufen und welche Nährstoffe stecken in den Früchten?

Was sind Schlehen?

Schlehen sind die Früchte des Schlehdorns (Prunus spinosa), einer Strauchpflanze aus der Familie der Rosengewächse. Die dichten, dornigen Sträucher wachsen häufig wild an Wald- und Wegesrändern. Oft wird der Schlehdorn auch gezielt als Sichtschutz oder Windschutz angepflanzt.

Gut zu wissen

Schlehen kennt man auch als Sauerpflaume, Heckendorn oder Schwarzdorn – jeder Name beschreibt einen anderen typischen Aspekt der Pflanze.

Im Herbst reifen die Schlehen an den Zweigen des Schlehdorns. Die kugelrunden Früchte sind 1–2 Zentimeter groß und haben eine matte, tiefblaue Schale. Das Fruchtfleisch ist sehr fest und grünlich gefärbt. Im Inneren der Frucht sitzt ein Kern, den man nicht mitessen kann. Optisch sind Schlehen Kulturheidelbeeren sehr ähnlich, botanisch gesehen gehören sie aber zu den Steinfrüchten, genau wie Kirschen oder Pflaumen.

Schlehen schmecken etwas herb und säuerlich. Man kann sie zwar roh essen, viel besser kommt ihr Geschmack aber zur Geltung, wenn sie zu Saft, Marmelade oder Likör verarbeitet werden.

Gut zu wissen

Bei Minustemperaturen bildet sich Zucker in den Schlehen, sodass die Früchte süßer werden. Daher pflückte man Schlehen früher erst nach dem ersten Frost. Heute kannst du die reifen Früchte auch einfach über Nacht in den Tiefkühlschrank legen.

Herkunft und Geschichte von Schlehen

Schlehen sind schon seit Tausenden von Jahren als Lebens- und Heilmittel bekannt. Davon zeugen archäologische Funde, in denen man Schlehenreste gefunden hat. Die Steinfrüchte konnten überall wild gesammelt werden und dienten bis in den Winter hinein als vitaminreiche Nahrungsquelle. Im Mittelalter nutzte man Schlehen als Heilmittel gegen verschiedene Beschwerden. Schon damals wurden die Früchte eingekocht, zu Saft verarbeitet oder mit Alkohol versetzt.

Auch heute noch wächst der Großteil der Schlehen wild, es gibt nur wenige kommerzielle Anbauflächen in Deutschland. Diese Schlehen sind meist spezielle Züchtungen, die größer werden und nicht ganz so sauer schmecken. Dennoch kommen frische Schlehen so gut wie nie in den Handel. Im Supermarkt findest du vor allem verarbeitete Schlehen-Produkte wie Schlehen-Likör, Schlehenmarmelade oder getrocknete Schlehen.

Gut zu wissen

Früher stellte man aus der Rinde des Schlehendorns Tinte her. Die Früchte selbst wurden genutzt, um Stoffe und Wolle zu färben.

Ernte von Schlehen

Verglichen mit anderen Steinfrüchten reifen Schlehen relativ spät. Zwar hängen die Früchte im Herbst schon an den Zweigen, dann schmecken sie aufgrund der enthaltenen Gerbstoffe allerdings noch bitter und sehr sauer. Erst ab Mitte November, zur Zeit der ersten Nachtfröste, bauen sich die Gerbstoffe ab und die Schlehen können geerntet werden.

Im kommerziellen Anbau werden die Schlehen im Herbst maschinell geerntet und zunächst in Kühlhäuser eingelagert, damit sie süßer werden. Anschließend werden sie gepresst, getrocknet oder eingekocht. Wenn du selbst wilde Schlehen erntest, wartest du am besten die ersten frostigen Nächte ab. Alternativ kannst du die Schlehen nach der Ernte über Nacht in den Tiefkühler legen.

Nährstoffe: Wie gesund sind Schlehen?

Wie die meisten Früchte sind auch Schlehen fett- und eiweißarm. Dafür liefern sie neben einer kleinen Menge Kohlenhydrate auch Ballaststoffe, die lange satt machen und zu einer normalen Verdauung beitragen. Schlehen enthalten rund 8 mg Vitamin C pro 100 g. Auch der Anteil an Vitamin K fällt bei Schlehen relativ hoch aus.

Die Nährstoffbilanz von Schlehen hängt von der Art der Verarbeitung ab. Rohe Schlehen haben den höchsten Vitamingehalt, aber auch kaltgepresster Schlehensaft und sogar Schlehen-Gelee liefern jede Menge wichtiger Nährstoffe.

Nährwerte pro 100 g Schlehen (roh)

Kalorien 

69 kcal 

Eiweiß 

0,8 g 

Fett 

1 g 

Kohlenhydrate 

11,7 g 

Ballaststoffe 

9 g 

Vitamin C 

8 mg 

Vitamin K 

10µg 

Lagerung und Haltbarkeit von Schlehen

Frische Schlehen bewahrst du am besten im Kühlschrank auf und verarbeitest die Früchte innerhalb von 2–3 Tagen. Alternativ kannst du Schlehen auch einfrieren, um sie länger haltbar zu machen.

Verarbeitete Produkte wie Schlehensaft, Schlehenlikör oder Schlehenmarmelade sind ungeöffnet 1–2 Jahre haltbar. Geöffnete Produkte gehören in den Kühlschrank. Marmeladen und Liköre halten sich dann noch 4–6 Monate, Säfte 1–2 Wochen. Je höher der Zucker- bzw. Alkoholgehalt der Produkte ist, desto länger sind sie haltbar.

Wie kann man Schlehen in der Küche verwenden?

Frische Schlehen kann man am besten zu Marmelade verarbeiten oder die Früchte zu Saft einkochen. Traditionell werden Schlehen auch mit Alkohol angesetzt, etwa als Schlehenlikör oder Schlehengeist. Solche Spirituosen kannst du selbst herstellen oder fertig kaufen.

Natürlich kannst du Schlehenmarmelade und Schlehengelee auch für süße und herzhafte Rezepte verwenden. Als Alternative zu anderen Fruchtaufstrichen schmeckt Schlehenmarmelade zum Beispiel in Torten und Gebäck oder als Zutat in Soßen und Rotkohl.

Leckere Rezepte, die du mit Schlehen zubereiten kannst

Quittenlikör
  • Vegan
  • Laktosefrei
  • Glutenfrei
2h 50min
Mittel
Pfirsich-Marmelade
  • Vegan
  • Laktosefrei
  • Glutenfrei
45min
Einfach
Apfel Birnen Marmelade
  • Vegan
  • Laktosefrei
  • Glutenfrei
35min
Einfach
Johannisbeer-Gelee aus roten und schwarzen Beeren
  • Vegan
  • Laktosefrei
  • Glutenfrei
35min
Mittel