Milchreis – Wohlfühlessen für Jung und Alt
Kalt oder warm, mit Früchten, Schokolade oder ganz klassisch mit Zimtzucker – Milchreis weckt Kindheitserinnerungen und ist zu jeder Jahreszeit ein echtes Wohlfühlessen. Sowohl die Reissorten als auch die Zubereitung von Milchreis unterscheiden sich vom Reis, den wir als Beilage essen. Was ist also das Besondere an Milchreis? Woher kommt das beliebte Gericht und ist Milchreis eigentlich gesund?
Themen auf dieser Seite
- Was ist Milchreis?
- Gut zu wissen
- Gut zu wissen
- Herkunft und Geschichte von Milchreis
- Fun Fact
- Gut zu wissen
- Anbau und Verarbeitung von Milchreis
- Fun Fact
- Nährstoffe: Wie gesund ist Milchreis?
- Lagerung und Haltbarkeit von Milchreis
- Gut zu wissen
- Wie kann man Milchreis in der Küche verwenden?
- Leckere Rezepte mit Milchreis
Was ist Milchreis?
Als Milchreis bezeichnen wir sowohl die Reissorten, aus denen Milchreis hergestellt wird, als auch das gekochte Gericht aus Reis, Milch und etwas Zucker. Anders als zum Beispiel Basmatireis oder Parboiled-Reis ist Milchreis immer Rundkornreis. Die Reiskörner dieser Sorten sind kurz und rundlich und werden nach der Ernte zusätzlich geschliffen. So nehmen sie besonders viel Flüssigkeit auf und garen gleichmäßig, ohne zu klumpen. Zudem kann der Reis die enthaltene Stärke an die Kochflüssigkeit abgeben, sodass der Milchreis besonders cremig wird.
Gut zu wissen
Zum Milchreiskochen kannst du auch Sushireis verwenden – und für selbstgemachtes Sushi eignet sich Milchreis. Beide Reissorten sind stärkehaltige Rundkornreissorten, die beim Kochen klebrig werden.
Der Milchreis, den du im Supermarkt kaufen kannst, besteht häufig aus den Rundkornreis-Sorten Comolino und Originario. Auch Arborio-Reis, der normalerweise als Risotto-Reis angeboten wird, eignet sich als Milchreis. Grundsätzlich kannst du aber aus allen stärkehaltigen Rundkornreis-Sorten Milchreis kochen. Zubereiteter Milchreis schmeckt mild und cremig und ist sehr sättigend. Einige Reissorten wie Arborio haben einen stärkeren Eigengeschmack und etwas mehr Biss. Klassische Milchreissorten wie Comolino kochen etwas weicher und schmecken milder.
Gut zu wissen
In ganz Asien sind süße Gerichte aus stärkehaltigen Reissorten ebenfalls beliebt. Hier wird allerdings kein Rundkornreis verwendet, sondern der sogenannte Klebreis oder „sticky rice“, den man mit Wasser oder Kokosmilch kocht und mit Früchten serviert.
Herkunft und Geschichte von Milchreis
Süße Reisgerichte werden fast überall auf der Welt gegessen. Sei es der türkische gebackene Milchreis „Sütlac“, der asiatische Reispudding mit Früchten „Ba Bao Fan“, amerikanischer „Rice Pudding“ aus dem Backofen oder der indische „Kheer“ mit Basmatireis und Kardamom. Der Milchreis, wie wir ihn kennen, hat seine Wurzeln aber vermutlich in Italien. Rund um die Stadt Arborio wird der berühmte Risotto-Reis angebaut. Neben dem herzhaften Reisgericht begann man schon früh, den Rundkornreis auch süß zuzubereiten. Daraus entwickelte sich vermutlich der Milchreis in seiner heutigen Form.
Fun Fact
Auch in den USA und in England ist Milchreis beliebt. Der „Rice Pudding“ wird allerdings nicht im Topf gekocht, sondern meist in einer Auflaufform im Ofen gebacken und als Nachtisch serviert.
In Deutschland kennt man Milchreis seit etwa 250 Jahren. Da Reis, im Gegensatz zu Kartoffeln oder Weizen, teuer importiert werden musste, war der süße Reis lange Zeit vor allem bei wohlhabenden Bürgern beliebt. Spätestens mit der Industrialisierung und dem Ausbau der Transportwege wurde Reis für alle erschwinglich – und Milchreis zu einem beliebten und sättigenden Hauptgericht.
Heute bekommst du neben dem klassischen Rundkornreis im Supermarkt auch vorgegarten Instant-Milchreis, der nur wenige Minuten quellen muss, sowie fertig zubereiteten Milchreis im Kühlregal.
Gut zu wissen
In den skandinavischen Ländern gehört ein besonders reichhaltiger Milchreis mit viel Sahne und Zucker (Ris à l’amande) unbedingt zum Weihnachtsessen dazu. Im Reistopf wird eine Mandel versteckt – und wer sie auf dem Teller findet, bekommt ein kleines Geschenk.
Anbau und Verarbeitung von Milchreis
Reispflanzen brauchen ein warmes Klima und sehr feuchten Boden, um zu gedeihen. Daher wird in Deutschland und im gesamten Nord- und Mitteleuropa kein Reis angebaut. Die wichtigsten Produzenten von Rundkornreis sind Italien und Spanien, aber auch Ägypten und die USA. Dort wird der Reis auf riesigen Feldern angebaut und reift rund 200 Tage, bevor er geerntet wird.
Während Reisbauern in Asien oft noch von Hand ernten, läuft die Rundkornreis-Ernte in Südeuropa und in den USA fast komplett maschinell ab. Der Reis wird mit Mähdreschern geerntet, gedroschen und entspelzt, bevor er zur Weiterverarbeitung in die Reismühlen transportiert wird. Dort werden die Reiskörner gereinigt, nach Qualität sortiert und schließlich geschliffen, bevor sie als Milchreis in den Handel kommen.
Fun Fact
Die USA feiern jedes Jahr am 9. August den „Rice Pudding Day“ – damit hat der Milchreis sogar seinen eigenen Feiertag.
Nährstoffe: Wie gesund ist Milchreis?
Grundsätzlich enthält der geschliffene Rundkornreis weniger Nährstoffe als Vollkornreis. Trotzdem ist Milchreis ein nahrhaftes und gut verdauliches Lebensmittel. Wie alle Getreidesorten besteht auch Milchreis zum größten Teil aus Kohlenhydraten, die ein guter Energielieferant für den Körper sind. Fettenthalten die Reiskörner kaum, bei fertigem Milchreis ist der Fettanteil durch die Zubereitung mit Milch etwas höher.
Auf Seiten der Vitamine liefert Milchreis vor allem Vitamin B1 und Vitamin B2. Zudem sind die Mineralstoffe Kaliumund Magnesiumim Reis enthalten.
Milchreis Nährwerte pro 100g (ungegart)
Kalorien | 357 kcal |
Eiweiß | 5,8 g |
Fett | 1,0 g |
Kohlenhydrate | 80 g |
Ballaststoffe | 2,2 g |
Kalium | 130 mg |
Magnesium | 105 mg |
Lagerung und Haltbarkeit von Milchreis
Rundkornreis hält sich mehrere Jahre, wenn du ihn luftdicht verpackt an einem kühlen, trockenen Ort lagerst. Das Mindesthaltbarkeitsdatum auf der Verpackung ist bei trockenen Getreideprodukten in erster Linie eine Herstellerempfehlung. Wenn der Reis gut aussieht, keine Verfärbungen hat und angenehm riecht, kannst du ihn auch nach Ablauf des MHD in der Regel bedenkenlos essen.
Gekochter Milchreis gehört in den Kühlschrank. Bewahre ihn am besten in einem verschließbaren Gefäß auf und verbrauche ihn innerhalb von zwei Tagen. Auch fertiger Milchreis gehört in den Kühlschrank, wenn du ihn im Kühlregal gekauft hast. Fertige Produkte sind ebenfalls oft noch deutlich länger genießbar als auf dem Mindesthaltbarkeitsdatum angegeben.
Gut zu wissen
Im Gegensatz zu anderen Reissorten wird Milchreis nicht gekocht. Vielmehr wird der Reis mit der Milch einmal aufgekocht und quillt dann eine gute halbe Stunde. Dadurch dickt die Milch ein und der Reis wird schön cremig.
Wie kann man Milchreis in der Küche verwenden?
Klassisch wird Milchreis mit Milch, etwas Zucker und einer Prise Salz gekocht und warm oder kalt serviert. Du kannst den cremigen Rundkornreis aber noch auf viele andere Arten zubereiten:
- als süßen Reisauflauf mit Früchten
als Milchreis-Torte
als italienischen Reiskuchen „Torta di Riso“
als süßes Milchreis-Sushi
gebraten als Milchreis-Puffer
als Dessert, zum Beispiel Mandelmilchreis mit Schokoladenkeksen und Kirschen
Natürlich kannst du Milchreis auch komplett vegan zubereiten, wenn du statt Kuhmilch einfach Sojadrink, Mandeldrink oder eine andere pflanzliche Milchalternative verwendest.