Flusskrebse – edle Krustentiere mit nussigem Aroma
Flusskrebse sind eine ganz besondere Delikatesse und ähneln geschmacklich ihrem großen Verwandten, dem Hummer. Weltweit gibt es um die 300 verschiedenen Flusskrebsarten. Wie sie sich unterscheiden und was du so alles in der Küche mit Flusskrebsen anstellen kannst, erfährst du hier.
Was sind Flusskrebse?
Flusskrebse gehören zu den Krustentieren und sind mit Hummern, Langusten, Garnelen und Krabben verwandt. Sie sind sogenannte Zehnfüßler und gehören zu den größten der bei uns heimischen Krebsarten. Ihr spitzzulaufender Panzer ist meist dunkelbraun, kann aber auch blau oder rot gefärbt sein. Neben acht Beinen bilden sievorne zwei große Scheren aus.
Das schmackhafte Fleisch der Tiere befindet sich vor allem im Hinterleib und in den Scheren. Es ist sehr zart, weiß bis rosafarben und hat ein leicht nussiges und feines Aroma. Um an das Fleisch zu gelangen, musst du Flusskrebse mit einer entsprechenden Zange aufbrechen. Du kannst sowohl fangfrische Flusskrebse als auch Tiefkühlware und Flusskrebsfleisch in Gläsern kaufen.
Herkunft und Fang von Flusskrebsen
Flusskrebse kommen weltweit in Süßwasser vor, wobei bei uns in Deutschland vor allem der Europäische Flusskrebs bzw. Edelkrebs verbreitet ist. 90 Prozentder Flusskrebse, die du im Handel findest, stammen allerdings aus der Türkei. Dort werden sie in großen Zuchtanlagen großgezogen. Doch auch in Skandinavien, den USA, Kanada, Südamerika, Asien, Afrika und Ozeanien werden Flusskrebse gerne gefangen oder gezüchtet.
Flusskrebse werden in Deutschland vor allem von Juni bis Ende Dezember gefangen. Während der Laichzeit der Weibchen herrscht eine Schonzeit von Januar bis Mai, in der ausschließlich die männlichen, größeren Tiere gefangen werden dürfen. Für den Fang setzt man neben Reusen auch Drahtkörbe ein.
Die meisten gehandelten Flusskrebse stammen aus großen Zuchtanlagen. Besonders die türkische Stadt Bursa gilt als wahre Hochburg. Daher findest du sie das ganze Jahr über tiefgefroren oder in Gläsern konserviert im Handel. Frisch sind sie vor allem während der Hauptsaison, außerhalb der Schonzeit, zu haben.
Welche Flusskrebsarten gibt es?
Von den weltweit rund 300 Flusskrebsarten spielen hierzulande kulinarisch in erster Linie die folgenden eine Rolle:
- Europäischer Flusskrebs (auch Edelkrebs): Er wird primär in Bayern und Skandinavien gezüchtet und erreicht eine Länge von bis zu 18 Zentimetern. Sein feines Fleisch schmeckt vor allem gekocht äußerst gut und seine breiten Scheren geben viel Fleisch her. Du kannst ihn von Juni bis Dezember frisch kaufen.
- Sumpfkrebs: Diese Art misst um die 20 Zentimeter und ist in Europa am weitesten verbreitet, vor allem in der Türkei. Er hat eine hell- bis dunkelbraune Farbe, wobei gerade helle Tiere als besonders schmackhaft gelten. Die Scheren sind relativ schlank und liefern nur wenig Fleisch. Das befindet sich eher im Hinterleib.
- Signalkrebs: Diese Art stammt ursprünglich aus den USA, ist aber auch in europäischen Zuchtanlagen zu finden. In Österreich und Skandinavien leben Signalkrebse inzwischen auch in freier Wildbahn. Sie ähneln mit ihren 18 Zentimetern Länge dem Edelkrebs, haben allerdings türkisfarbene Flecken auf den Scheren. Ihr Fleisch ist sehr aromatisch und erinnert besonders stark an Hummer.
Nährstoffe: Wie gesund sind Flusskrebse?
Flusskrebsfleisch überzeugt nicht nur geschmacklich, sondern auch in Sachen Nährstoffzusammensetzung. Es enthält so gutwie kein Fett, ist dafür aber äußert eiweißreich und leicht verdaulich.Mineralstofftechnisch können Flusskrebse vor allem mit Natrium, Kalium, Eisen und Phosphor punkten.
Nährwerte pro 100g Flusskrebs (roh)
Nährstoffe | Nährwerte pro 100 g |
Kalorien | 65 kcal |
Kohlenhydrate | 0 g |
Eiweiß | 15 g |
Fett | 0,5 g |
Kalium | 254 mg |
Eisen | 2 mg |
Natrium | 253 mg |
Lagerung und Haltbarkeit von Flusskrebsen
Wenn du frische Flusskrebse kaufst, solltest du die Kühlkette auf dem Weg nach Hause auf keinen Fall unterbrechen, denn ihr Fleisch verdirbt sehr schnell. Viele Fischtheken bieten daher entsprechende Beutel an. Im Kühlschrank sind Flusskrebse bis zu zwei Tage haltbar. Tiefkühlware hält sich bis zu drei Monate im Gefrierfach. Bei in Gläsern konservierten Flusskrebsen solltest du am besten auf das angegebene Mindesthaltbarkeitsdatum achten.
Zubereitung von Flusskrebsen
Flusskrebse sind ein absoluter Genuss und schmecken wie Hummer vor allem gekocht sehr gut. Dazu passt ein leckerer Dip, zum Beispiel auf Basis von Mayonnaise. Ein bekanntes heimisches Gericht, in dem Flusskrebse nicht fehlen dürfen, ist das Leipziger Allerlei, das mit Erbsen, Karotten, Spargelköpfen, Sellerie, grünen Bohnen und Morcheln zubereitet wird.
Darüber hinaus eignen sich Flusskrebse auch zum Grillen, Dünsten oder Anbraten. Sie sind die ideale Zutat für leckere Pastagerichte, Risotto, Suppen oder feine Salate. Ihr nussiges Aroma lässt sich außerdem sehr gut mit anderen Speisefischen kombinieren, zum Beispiel in Eintöpfen.