Hafermilch – die pflanzliche Alternative mit milchigem Geschmack
Aus Hafer kann man nicht nur Mehl oder Flocken fürs Müsli zubereiten, sondern auch eine leckere pflanzliche Alternative zu Milch. In immer mehr Cafés bekommt man auf Wunsch Hafermilch im Cappuccino, Latte Macchiato und Co. Doch wie nährstoffreich ist der Pflanzendrink und wofür kannst du Hafermilch verwenden?
Themen auf dieser Seite
- Was ist Hafermilch?
- Herkunft und Geschichte von Hafermilch
- Herstellung von Hafermilch
- Welche Sorten von Hafermilch gibt es?
- Nährstoffe: Wie gesund ist Hafermilch?
- Was unterscheidet Hafermilch von „normaler“ Milch?
- Lagerung und Haltbarkeit von Hafermilch
- Verarbeitung von Hafermilch
- Köstliche Rezepte mit Hafermilch
Was ist Hafermilch?
Hafermilch ist eine pflanzliche Alternative zu Kuhmilch oder Schafsmilch. Milchersatzprodukte aus Hafer, Soja, Mandeln, Hanf, Reis, Kokos und Ähnlichem dürfen laut EU-Gesetzgebung nicht als Milch bezeichnet werden. Daher werden sie oft als Haferdrink oder Hafergetränk angeboten. Im Volksmund haben sich Hafermilch, Sojamilch und Co. allerdings durchgesetzt.
Hafermilch kommt geschmacklich nah an Kuhmilch heran und eignet sich daher wunderbar zum Backen, Kochen und für leckere Milchkaffees. Viele Varianten lassen sich zwar nicht so gut aufschäumen, es gibt aber inzwischen Barista-Editionen, die für festen Schaum sorgen.
Ein großer Vorteil gegenüber anderen Pflanzendrinks: Hafer stammt meist aus regionalem und biologischem Anbau und hat daher eine gute CO2-Bilanz. Hafermilch ist nicht nur vegan, sondern auch bei Menschen mit Laktoseintoleranz beliebt.
Herkunft und Geschichte von Hafermilch
Erstmals wurde Hafermilch von Rickard Öste in den 1990er-Jahren an der Universität Lund hergestellt. Der Wissenschaftler suchte nach einer Milchalternative für Menschen, die an einer Milchzuckerallergie leiden.Im Zuge seiner Forschung kam er auf die Idee, aus Haferflocken und Wasser einen milchähnlichen Drink herzustellen.
Mit seinem Bruder Björn Öste und einigen Investoren gründete er im Anschluss das Unternehmen Oatly, das bis heute zu den Marktführern für Haferprodukte zählt und dessen Produkte auch in Deutschland erhältlich sind. Inzwischen gibt es viele weitere Hersteller, die Haferdrinks verkaufen.
Herstellung von Hafermilch
Für die Herstellung von Hafermilch braucht man im Grunde nur drei Zutaten: Haferflocken, Wasser und eine Prise Salz. Zuerst werden die Flocken in Wasser eingeweicht und püriert. Diese Masse muss gut durchziehen, bevor sie mithilfe von speziellen Tüchern gefiltert wird, damit eine Flüssigkeit ohne flockige Bröckchen zurückbleibt.
In der Industrie werden zudem Stabilisatoren beigemischt, damit sich der Drink länger hält, sowie Pflanzenöle, um die Flüssigkeit geschmeidiger zu machen. Oft wird Hafermilch mit Calcium und Protein angereichert, damit die Nährstoffe an „echte“ Milch heranreichen. Es gibt Haferdrinks sowohl mit Zucker oder Süßungsmittel als auch ungesüßt – hier lohnt der Blick aufs Etikett. Außerdem stellen viele Hersteller Geschmacksrichtungen her wie Vanille, Schokolade oder Erdbeere.
Welche Sorten von Hafermilch gibt es?
Neben der herkömmlichen Hafermilch findest du im Handel unter anderem folgende Hafergetränke von verschiedenen Herstellern:
- Haferdrink Barista-Edition
- Hafer-Mandel-Drink
- Haferdrink mit Schoko-, Vanille- oder Erdbeergeschmack und andere Geschmacksrichtungen
- Haferdrink mit extra Calcium
- Haferdrink mit extra viel Protein
- Haferdrink ungesüßt
Nährstoffe: Wie gesund ist Hafermilch?
Hafermilch bzw. Haferdrink ist vegan und enthält im Gegensatz zu Kuhmilch kein Cholesterin. Da Haferdrink auch keine Laktose enthält, eignet er sich für Menschen, die eine Milchzuckerunverträglichkeit haben. Einigen Haferdrinks wird Vitamin B 12 zusätzlich beigefügt. Von Natur aus enthält Hafermilch jedoch kein Vitamin B 12. Vitamin B 12 ist in nennenswerten Mengen nur in tierischen Produkten enthalten. Bei veganer Ernährung ist es daher ratsam, dieses Vitamin als Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen.
Was unterscheidet Hafermilch von „normaler“ Milch?
Im Gegensatz zu Kuhmilch enthält Hafer kein Calcium, allerdings wird das von vielen Herstellern beigefügt. Auch was Protein angeht, reichen Haferdrinksnicht an „echte“ Milch und Sojamilch heran, es gibt aber proteinangereicherte Sorten zu kaufen. Hervorzuheben ist, dass die meisten Hersteller in der Regel nur natürliche Zusatzstoffe verwenden.
Tipp:
Greife lieber zu ungesüßten Haferdrinks, denn sie enthalten keinenzugesetzten Zucker.
Nährwerttabelle: Nährwerte pro 100ml
Nährstoffe | Nährwerte pro 100 ml |
Kalorien | 45 kcal |
Kohlenhydrate | 6,6 g |
Eiweiß | 0,3 g |
Ballaststoffe | 1,4 g |
Vitamin B2 | 0.21 mg |
Lagerung und Haltbarkeit von Hafermilch
Beim Kauf von Hafermilch solltest du immer auf das Mindesthaltbarkeitsdatum achten: Es gibt dir Aufschluss darüber, wie lange du sie ungeöffnet an einem kühlen und trockenen Ort lagern kannst. Vor dem Öffnen und jedem Gebrauch solltest du sie gut schütteln.
Geöffnet hält sie sich dank der Stabilisatoren bis zu zwei Wochen im Kühlschrank. Ob du sie noch verwenden kannst, erkennst du am besten an ihrer Konsistenz: Ist sie gut flüssig, dann ist sie in der Regel noch gut. Bilden sich hingegen Klümpchen oder nimmt sie eine cremige Konsistenz an, solltest du sie lieber nicht mehr verwenden.
Verarbeitung von Hafermilch
Leckere Hafermilch ist nicht nur pur oder im Kaffee richtig gut, sondern eignet sich hervorragend zum Backen von Pfannkuchen, Kuchen, Muffins und Co. Der Geschmack wird sich kaum unterscheiden!
In der veganen Küche schätzt man sie auch als Sahneersatz zum Kochen, zum Beispiel für schmackhafte Soßen, in Aufläufen oder bunten Gemüsepfannen. Im Handel findest du immer öfter auch Hafercreme, die sich als Sahneersatz zum Kochen und zur Herstellung von Schlagsahne ohne tierische Inhaltsstoffe eignet.
Auch in Smoothies, Golden Milk oder milchigen Shakes macht Hafermilch eine gute Figur! Selbst wer normalerweise herkömmliche Milch trinkt, ist oft schnell von ihrem Geschmack und ihrer Vielseitigkeit überzeugt.