Buttermilch – Wissenswertes über das vielseitige Milchprodukt
Ursprünglich ist Buttermilch ein Nebenprodukt der Butterherstellung – dank ihrem frischen Geschmack ist Buttermilch aber schon seit Jahrhunderten als Getränk und in der Küche schnell beliebt. Heute wird Buttermilch oft als Fitness- und Wellness-Food anpriesen. Aber was genau ist Buttermilch eigentlich?Welche Nährstoffe stecken in dem Milchprodukt und wie wird Buttermilch hergestellt?
Themen auf dieser Seite
- Was ist Buttermilch?
- Herkunft und Geschichte von Buttermilch
- Herstellung von Buttermilch
- Buttermilch vs. reine Buttermilch: Was ist der Unterschied?
- Nährwerte: Wie gesund ist Buttermilch?
- Gut zu wissen
- Lagerung und Haltbarkeit von Buttermilch
- Verwendungsmöglichkeiten für Buttermilch
- Leckere Rezepte mit Buttermilch
Was ist Buttermilch?
Buttermilch ist ein Milchprodukt, dasbei der traditionellen Herstellung von Butterentsteht – daher auch der Name „Buttermilch“. Beim Buttern wird der fetthaltige Teil der Milch, auch Rahm genannt, so lange geschlagen, bis sich das Milchfett zu Butterkörnern verfestigt. Zurück bleibt die helle, flüssigeButtermilch.Buttermilch schmeckt leicht säuerlich, ihre Konsistenz ist etwas dickflüssiger als bei normaler Vollmilch.
Herkunft und Geschichte von Buttermilch
Buttermilch wurde schon vor über 4.500 Jahren in Ägypten, Indien und bei den Sumerern als Getränk geschätzt. Entdeckt worden ist sie wohl eher zufällig gemeinsam mit der Entdeckung der Butter. Man vermutet, dass Hirten, die Milchgefäße als Proviant dabeihatten, zufällig entdeckten, dass die Milch durch die langen Erschütterungen beim Laufen oder Reiten fest wurde, und dass sich der Rahm als Butter absetzte. Nicht nur die Butter, sondern auch die zurückbleibende Buttermilch waren genießbar – und zudem äußerst erfrischend und sättigend.
Lange Zeit bliebt Buttermilch dennoch eher ein Getränk der Landbevölkerung, das nicht kommerziell verkauft wurde. Da Butter traditionell aus Sauerrahm hergestellt wurde, war die Buttermilch nur kurze Zeit haltbar und wurde meist direkt nach der Butterherstellung verzehrt oder weiterverarbeitet.
Erst 1971 entwickelte Theo Müller ein Verfahren, mit dem es gelang, Buttermilch haltbar zu machen und sie im Supermarkt anzubieten. Müller verwendete Süßrahm statt Sauerrahm für die Herstellung von Butter. So wurde es möglich, die Buttermilch schonend zu erhitzen und dadurch haltbarer zu machen.
Herstellung von Buttermilch
Traditionell wird Buttermilch aus Sauerrahm hergestellt. Dafür wird im ersten Schritt der Rahm gesäuert und anschließend zu Butter geschlagen. Die zurückbleibende Buttermilch ist ein Sauermilchprodukt und kann daher nicht gut erhitzt werden, sie flockt schnell aus.
Wird die Buttermilch wie im Verfahren von Theo Müller aus Süßrahm gewonnen,wird die Flüssigkeit, die beim Buttern entsteht,zuerst pasteurisiert, um sie haltbarer zu machen. Anschließend werden der Flüssigkeit Milchsäurebakterien zugefügt. Durch die Säuerung entsteht Buttermilch.
Industriell hergestellte Buttermilch ist heute übrigens nicht immer ein Restprodukt der Butterherstellung. Häufig wird auch entrahmte oder teilentrahmte Milch mit Milchsäurebakterien versetzt, um Buttermilch herzustellen.
Buttermilch vs. reine Buttermilch: Was ist der Unterschied?
Vielleicht hast du im Kühlregal schon mal gesehen, dass auf einigen Buttermilch-Behältern „reine Buttermilch“ steht. Tatsächlich unterscheidet sich reine Buttermilch durch Herstellung und Inhaltsstoffe von der normalen Buttermilch.
- Reine Buttermilch wird ohne weitere Zugabe von Wasser oder Milch hergestellt. Ihr darf lediglich Wasser entzogen werden, um den Anteil der Milchtrockenmasse zu erhöhen.
- Bei normaler Buttermilch dürfen bis zu 10 % Wasser und bis zu 15 % Magermilch oder Milchpulver zugesetzt werden. Diese Zusätze müssen auf der Verpackung nicht deklariert werden.
Geschmacklich ist reine Buttermilch oft etwas säuerlicher. Normale Buttermilch wird oft als Grundlage für Fruchtbuttermilch oder andere Milchmischgetränke verwendet.
Nährwerte: Wie gesund ist Buttermilch?
Genau wie Milch ist Buttermilch eher ein Lebensmittel als ein Getränk.Das Milchprodukt enthält viele wichtige Nährstoffe.
Nährwertefür 100 ml Buttermilch
Energie | 37 kcal |
3 g | |
Kohlenhydrate | 4,3 g |
Fett | 0,4 g |
Kalium | 147 mg |
Calcium | 91 mg |
Phosphor | 90 mg |
Magnesium | 16 mg |
0,5 mg | |
Vitamin B2 | 0,16 mg |
Vitamin B12 | 0,2 μg |
Da der Milch beim Buttern nahezu das gesamte Fett entzogen wird, enthält Buttermilch meist weniger als 1 % Fett.Dafür liefert Buttermilch Eiweiß, das ein wichtiger Energieträger ist und beimAufbau und Erhalt von Muskeln und Nerveneine Rolle spielt.
Auch Mineralstoffe sind in Buttermilch reichlich enthalten: Ein halber Liter Buttermilch deckt bei Erwachsenen 75 % des Tagesbedarfs an Calcium. Ebensostecken in Buttermilch nennenswerte Mengen an Phosphor und Zink.
Nicht zuletzt enthält Buttermilch diewasserlöslichen Vitamine B2 und B12.
Gut zu wissen
Fertige Fruchtbuttermilch aus dem Kühlregal ist lecker und praktisch, enthält aber oft zugesetzten Zucker und andere Zutaten. Daher sind diese Produkte meist kalorienreicher als selbstgemachte Fruchtbuttermilch mit frischen oder TK-Früchten.
Lagerung und Haltbarkeit von Buttermilch
Buttermilch ist ein Frischeprodukt, das du im Kühlschrank aufbewahren solltest. Dennoch sind ungeöffnete Behälter mit Buttermilch in der Regel deutlich länger haltbar als Frischmilch. Richte dich bei geschlossenen Verpackungen am besten nach dem angegebenen Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD).Oft ist Buttermilch jedoch auch nach Ablauf des MHD noch gut. Mach einfach den Geruchs- und Geschmackstest. Schmeckt und riecht die Buttermilch wie immer, kannst du sie unbesorgt trinken.
Eine geöffnete Verpackung mit Buttermilch solltest du binnen einer Woche aufbrauchen.Wenn du Buttermilch zuhause selbst herstellst, solltest du sie ebenfalls im Kühlschrank lagern und innerhalb von 3-5 Tagen verbrauchen.
Verwendungsmöglichkeiten für Buttermilch
Buttermilch schmeckt pur als Getränk oder als Alternative zu Milch mit Müsli oder Cornflakes. Aber auch zum Kochen und Backen kannst du Buttermilch verwenden:
- Kuchen- und Brötchenteige werden mit Buttermilch besonders leicht und locker, da die enthaltene Säure mit Backpulver oder Natron reagiert.
- Als Marinade für Fleisch ist Buttermilch beliebt, da das Fleisch durch die Milchsäurebakterien in der Buttermilch besonders zart wird. Vor allem mageres Fleisch wie Hähnchen oder Wild kannst du über Nacht in Buttermilch marinieren, damit es zarter wird.
- Shakes, Smoothies und andere kalte Milchgetränke schmecken mit Buttermilch besonders frisch und sind fettärmer als mit Joghurt oder Vollmilch.
- Buttermilch-Kaltschale oder rote Grütze mit Buttermilch sind klassische Sommer-Desserts, die sich mit vielen verschiedenen Früchten herstellen lassen