Aal – der besondere Speisefisch
Mit seiner schlangenartigen Form unterscheidet sich der Aal deutlich von anderen Fischen. Bei Fischliebhabern gilt er als echte Delikatesse. Das liegt vor allem an seinem feinen Aroma und dem fettreichen Fleisch, das sich besonders gut zum Räuchern und Dünsten eignet. Aber woher kommt Aal überhaupt? Welche Nährstoffe liefert der Fisch und wie kann man Aal zubereiten?
Was ist Aal?
Der Aal ist ein Speisefisch, der sowohl im Meer als auch in Binnengewässern lebt. Der Raubfisch ist bekannt für seinen langen, schlangenähnlichen Körper, mit dem er in kurzer Zeit große Distanzen zurücklegen und sich sogar an Land fortbewegen kann.
Bei uns kommt vor allem der sogenannte Europäische Aal (Anguilla anguilla) auf den Teller, der sich von anderen Aal-Arten wie dem Amerikanischen Aal jedoch nur durch seinen Lebensraum unterscheidet.
Fun Fact
Vielleicht kennst du Aalrauchwurst? Die beliebten Mettwürste enthalten keinen Fisch, sondern heißen so, weil sie früher zusammen mit dem Räucheraal in den Holzrauch gehängt wurden.
Aale können bis zu 150 cm lang und bis zu 6 kg schwer werden, wobei die weiblichen Fische deutlich größer werden als die Männchen. Aale haben einen langen, nahezu runden Körper mit glatten, dichten Schuppen, deren Färbung von fast schwarz über silber bis blau variiert. Aal schmeckt intensiver als viele andere Fischarten. Sein Fleisch ist relativ weich und sehr fetthaltig. Daher eignet es sich besonders gut zum Räuchern. Aber auch gedünstet, gebraten oder frittiert ist Aal ein Genuss für Fisch-Fans.
Herkunft und Zucht von Aalen
Auch wenn es weltweit viele verschiedene Aal-Arten gibt – ihren Ursprung haben sie alle in der sogenannten Sargasso-See vor der Südküste Floridas. Dort legen die Aal-Weibchen ihre Eier ab und von dort aus machen sich die jungen Aale auf den Weg in europäische Gewässer oder die amerikanische Küste entlang.
Die jungen, ein- bis dreijährigen Aale sind fast durchsichtig. Sie werden deswegen auch als Glasaale bezeichnet. Die Tiere, die es von den Küsten in die Flüsse und Seen schaffen, färben sich mit der Zeit gelblich und werden daher als Gelbaale bezeichnet. Mit den Jahren färben sich die Schuppen dunkler und werden silbrig-blau. Daher nennt man ausgewachsene Aale auch Silberaale. Weibliche Tiere können eine Länge von 1,50 Metern erreichen, während die Männchen bis zu 80 Zentimeter lang werden.
Gut zu wissen
2009 wurde der Aal zum Fisch des Jahres gewählt – auch, um auf die drastisch reduzierten Bestände aufmerksam zu machen. Diese haben sich seit 1970 um 98 % reduziert. Damit ist der Aal vom Aussterben bedroht.
Der Aal, den du im Handel kaufen kannst, stammt meist aus Aquakulturen. Bislang ist es allerdings noch nicht gelungen, Aale in Zuchtfarmen schlüpfen zu lassen. Für die Zucht müssen wildlebende Glasaale an den Küsten gefangen und in die Aquakulturen überführt werden. Dort werden sie mehrere Jahre gemästet, bis sie geschlachtet und vermarktet werden können.
Fun Fact
Eine besondere Aal-Spezialität ist die Hamburger Aal-Suppe. Die kräftige Rindfleischbrühe enthält vor allem Gemüse, Trockenobst und Mehlköße sowie kleine Mengen Räucheraal.
Nährstoffe: Ist Aal ein gesunder Fisch?
Mit bis zu 25 Gramm Fett auf 100 Gramm zählt der Aal zu den sogenannten Fettfischen. Dabei ist er reich an ungesättigten Fettsäuren wie Omega-3, das einen positiven Einfluss auf die Herzfunktion haben kann. Zudem liefert Aal viel Eiweiß.Kohlenhydrate und Ballaststoffe sind im Aalfleisch nicht enthalten.
Auch einige Mineralstoffe und Vitamine bietet Aal. Unter anderem ist der Speisefisch eine gute Quelle für Vitamin D und Magnesium. Auch Kalium ist im Aalfleisch enthalten.
Nährstoffe | Nährwerte pro 100 g |
Kalorien | 278 kcal |
Kohlenhydrate | 0 g |
Eiweiß | 15 g |
Fett | 24,5 g |
Ballaststoffe | 0 |
Vitamin D | 20 μg |
Kalium | 280 mg |
Magnesium | 26 mg |
Gut zu wissen
Das Fleisch des Aals enthält keine Kohlenhydrate, ist aber reich an Eiweiß und gesunden Fetten. Damit eignet sich Aal perfekt für eine ketogene oder kohlenhydratarme Ernährung.
Lagerung und Haltbarkeit von Aal
Besonders beliebt ist geräucherter Aal. Du bekommst ihn vakuumiert im Kühlregal oder lose an der Fischtheke. Lose gekauften Räucheraal kannst du in Wachspapier im Kühlschrank aufbewahren. Da der Aal einen gewissen Eigengeruch hat, ist es aber besser, ihn in ein verschließbares Gefäß zu geben – so hält er sich ein bis zwei Wochen. Lagere ihn am besten im Kühlschrank oder in einem kühlen Keller. Vakuumierten Räucherfisch kannst du im Kühlschrank bis zu sechs Wochen aufbewahren, achte aber auf das vom Hersteller angegebene Verbrauchsdatum. Damit das Raucharoma gut zur Geltung kommt, solltest du den Fisch bei Raumtemperatur genießen.
Frischen Aal solltest du im Kühlschrank in einem geruchsneutralen Behältnis lagern und innerhalb von zwei Tagen verarbeiten. Glas- und Keramikbehälter sind am besten geeignet, um den rohen Fisch aufzubewahren.
Gut zu wissen
Frischen Aal am Stück solltest du nur mit Handschuhen verarbeiten. Das Aalblut und die Schleimschicht auf der Haut sind für Menschen giftig und können zu Entzündungen und Schwellungen der Atemwege führen.
Wie bereite ich Aal am besten zu?
Frischen Aal am Stück findest du an der Frischetheke oder beim Fischhändler eher selten – meist musst du den Fisch vorbestellen, wenn du frischen Aal zubereiten willst. Typischerweise wird Aal als „grüner Aal“ in Essigsud gedünstet oder in Stücke geschnitten und in Roggenmehl knusprig frittiert. Auch in Butter gebratener Aal mit Petersilienkartoffeln ist ein beliebtes Gericht.
Räucheraal ist einfacher zu verarbeiten und genauso vielseitig wie die frische Variante. Zudem mögen viele Fischliebhaber den speziellen Geschmack von Aal in Kombination mit dem Räucheraroma noch lieber. Geräucherter Aal passt als Einlage in cremige Suppen oder Eintopfgerichte wie die Hamburger Aalsuppe. Auch in Salaten, mit Pasta oder zu einem cremigen Dip verarbeitet, schmeckt Räucheraal sehr gut.