Tilapia – der tropische Speisefisch
In den Vereinigten Staaten zählt Tilapia zu den beliebtesten Speisefischen, in deutschen Haushalten ist der tropische Zuchtfisch dagegen noch weitgehend unbekannt. Es lohnt sich jedoch, neugierig zu sein, denn Tilapiafilet besticht nicht nur mit zartem, nussig-süßlichem Geschmack, sondern es ist auch äußerst unkompliziert in der Zubereitung. Doch woher kommt Tilapia eigentlich – und wie isst man ihn am besten?
Was ist Tilapia?
Tilapia ist ein Fisch aus der Familie derBuntbarsche (Cichlidae). Er lebt in tropischen und subtropischen Gewässern, wird für den Handel jedoch hauptsächlich in Aquakulturen gezüchtet. Sein Zuchtbestand ist inzwischen größer als die natürlichen Vorkommen. Weltweit gibt es rund 1.000 Arten. Da diese sich in freier Natur kreuzen und auch von Züchtern gekreuzt werden, hat der Tilapia ein sehr unterschiedliches Erscheinungsbild. Sein Fleisch ist hell und zart und hat einen nussigen, etwas süßlichen Geschmack. Tilapiafilet eignet sich vor allem für exotische Speisen wie Currys oder Wok-Gerichte.
Herkunft und Geschichte von Tilapia
Der Tilapia stammt ursprünglich aus Nordafrika und der Levante. Für die dortigen Kleinfischer ist er seit Jahrtausenden ein wichtiger Speisefisch. Im alten Israel wurden Tilapias in biblischer Zeit von Fischern im See Genezareth gefangen. Dort sind sie auch als St.-Peters-Fische bekannt. Die Gattungsbezeichnung Tilapia leitet sich vom Wort „thlapi“ ab, das in verschiedenen Bantu-Sprachen allgemein für Fisch steht.
In der Natur ist der Tilapia hauptsächlich ein Süßwasserfisch, der in flachen Bächen, Teichen, Flüssen und Seen lebt. Da er sich vor allem von Pflanzenkost ernährt und sehr widerstandsfähig ist, lässt er sich kostengünstig züchten. Die Aufzucht erfolgt sowohl in Süß- als auch in Salzwasser. Auf dem deutschen Markt angebotener Tilapia stammt fast immer aus Zuchtbetrieben, weshalb der Fisch ganzjährig Saison hat. Im Handel wird er entweder im Ganzen, als Tilapiafilet oder als Tiefkühlware angeboten. Meist wird er aus China, Taiwan oder Lateinamerika importiert. Weltweit existieren Tilapia-Zuchtbetriebe in 85 Ländern.
Fang und Zucht von Tilapia
Freilebende Tilapias werden meist mit Netzen gefangen. Verbreiteter ist jedoch die Tilapia-Aufzucht in Aquakulturen. Als aus tropischen und subtropischen Gewässern stammender Fisch benötigt der Tilapia in der Zucht hoheWassertemperaturen von mindestens 18 bis 20 Grad Celsius. Schon nach einem halben Jahr sind die Tiere geschlechtsreif. Das Weibchen legt pro Kilogramm Körpergewicht 1.500 Eier, die es im Maul ausbrütet.
Damit die Zuchtfische die optimale Größe für den Verkauf haben und nicht zu viele kleine Fische in der Population existieren, nutzen Tilapia-Züchter Testosteron, um das Geschlecht frisch abgelaichter Weibchen umzukehren und sicherzustellen, dass alle Fische männlich sind. In der Zucht werden Tilapias nach den örtlichen Gegebenheiten der jeweiligen Fischfarm gefangen.
Welche Tilapia-Arten gibt es?
Weltweit existieren rund 1.000 Arten, die unter der Bezeichnung Tilapia zusammengefasst werden. Als Speisefische sind besonders folgende zwei Arten beliebt, die auch hauptsächlich gezüchtet werden:
- Nil-Tilapia: Der Nil-Tilapia ist ein rundlicher Fisch, der bis zu 60 cm groß werden kann. Er hat eine braungraue Farbe mit Streifenmuster. Das charakteristischste Merkmal ist die durchgehende Rückenflosse.
- Mosambik-Tilapia: Diese Art besitzt – anders als der Nil-Tilapia – zwei Rückenflossen. Der Mosambik-Tilapia hat eine hellere Farbe mit dunklem Rücken und dunklen Längsstreifen.
Nährstoffe: Wie gesund ist Tilapia?
Tilapia hat keine Kohlenhydrate, wenig Kalorien und ist eine sehr gute Proteinquelle: 100 g enthalten rund 20 g Eiweiß. Der geringe Fettanteil des Fisches setzt sich unter anderem aus den Omega-3-Fettsäuren Eicosapentaensäure und Docosahexaensäure zusammen. Weiterhin enthält Tilapia Vitamine des B-Komplexes, wie z. B. Vitamin B3, B6 und B12 sowie Vitamin D3.
Unter den Mineralstoffen sind besonders Kalium und Phosphor in großen Mengen vorhanden. Auch Selen und Eisen kommen vor.
Nährwerte pro 100 g Tilapia
Nährstoff | Nährwerte pro 100g |
Energie | 96kcal |
Kohlenhydrate | 0g |
Eiweiß | 20,08g |
Fett | 1,7g |
Eisen | 0,5 mg |
Natrium | 52 mg |
Magnesium | 27 mg |
Kalium | 302 mg |
Phosphor | 170 mg |
Selen | 41,8 µg |
Vitamin B3 | 3,9 mg |
Vitamin B6 | 0,16 mg |
Vitamin B12 | 1,58 µg |
Vitamin D3 | 1 µg |
Lagerung und Haltbarkeit von Tilapia
Frischen Tilapia solltest du möglichst am Tag des Kaufs verzehren. Im Kühlschrank hält sich der Fisch maximal zwei Tage. Um seine Haltbarkeit zu verlängern, kannst du Tilapia einfrieren. Im Gefrierschrank ist er bis zu sechs Monate haltbar.
Gut zu wissen
Woran erkenne ich, ob der Tilapia frisch ist?
Wie auch bei anderen frisch im Handel angebotenen Fischen kannst du dich beim Einkauf an den Augen orientieren. Diese sollten klar und glänzend sein. Die Kiemen des Tilapias sollten ebenfalls glänzen und eine hellrote Farbe besitzen. Neben dem Aussehen ist der Geruch ein Hinweis auf Frische: Fangfrischer Fisch riecht relativ neutral. Verströmt der Tilapia dagegen einen fischigen Geruch, gilt: lieber Finger weg!
Zubereitung von Tilapia
Vor der Zubereitung von frischem Tilapia solltest du die Gräten entfernen. Diese sind jedoch leicht zu erkennen. Unkomplizierter lässt sich Tilapiafilet zubereiten, das entweder frisch oder als Tiefkühlware zu bekommen und praktisch grätenfrei ist. Seine zarte und dennoch feste Konsistenz macht es ideal zum Braten, Grillen oder Dünsten. Der leicht süßliche Geschmack von Tilapia harmoniert wunderbar mit tropischen Früchten, wie z. B. Mango, Ananas oder Banane, und kommt in Currys oder Pfannengerichten besonders gut zur Geltung. Aber auch für alle anderen Rezepte, in denen milder Fisch gefragt ist, lässt sich Tilapia verwenden, beispielsweise für Pastagerichte, Fischeintöpfe oder -suppen.