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Oolong-Tee – raffinierte Teesorte aus Asien

Zwei Gläser Oolong-Tee auf einem Holztablett.

Grün, weiß, gelb, schwarz oder Oolong – Oolong-Tee zählt zu den klassischen Teesorten. Teekenner schätzen seinen blumigen Geschmack und die vielfältigen Aromen. Doch was genau ist eigentlich Oolong-Tee und wie wird er hergestellt?

Was ist Oolong-Tee?

Oolong-Tee gehört zu den echten Teesorten. Die Blätter stammen von den sogenannten „Vier berühmten Teebüschen“ (Camellia sinensis) aus dem Wuyi-Gebirge. Sie werden nach der Ernte teilweise fermentiert. Dadurch ergibt sich der besondere Geschmack des Oolong-Tees. Wegen der unvollständigen Fermentierung wird Oolong-Tee als Zwischenstufe zwischen grünem Tee (nicht fermentiert) und schwarzem Tee (voll fermentiert) angesehen. Der Tee kann mehrfach aufgegossen werden und enthält Koffein.

Der Geschmack von Oolong-Tee hängt von verschiedenen Faktoren ab: dem Herstellungsverfahren, dem Erntezeitpunkt, der verwendeten Teepflanze und dem Anbaugebiet. Manche Oolong-Tees haben einen mild-blumigen Geschmack, andere schmecken krautig und wieder andere eher bitter oder sogar milchig.

Fun Fact

In Taiwan gibt es einen Oolong-Tee mit Namen „Oriental Beauty“. Seinen außergewöhnlichen Geschmack erhält er, weil die jungen Blätter der Teepflanze von kleinen Zikaden angestochen werden. Dadurch produzieren die Blätter besondere Stoffe, die den Geschmack des Oriental-Beauty-Oolong-Tees ausmachen.

Geschichte und Herkunft von Oolong-Tee

Oolong ist chinesisch und bedeutet übersetzt „Schwarzer Drache“. Der Name entstammt einer Legende über die Entstehung des Tees: Angeblich war einst ein Teebauer mit dem Auslegen der Teeblätter auf seiner Plantage beschäftigt, als er von einem schwarzen Drachen vertrieben wurde. Erst viele Stunden später kehrte der Bauer auf die Plantage zurück. Zu diesem Zeitpunkt waren die Blätter bereits teilweise in der Sonne oxidiert und der halbfermentierte Oolong-Tee war geboren.

Oolong-Tee stammt ursprünglich aus China. In Fujan wurden die „Vier berühmten Teebüsche“ des Wuyi-Gebirges kultiviert. Hierbei handelt es sich gewissermaßen um die Ursprungspflanzen, aus denen der Oolong-Tee bis heute gewonnen wird. Anbaugebiete finden sich mittlerweile jedoch längst nicht mehr nur in China. Auch in Taiwan, Indien, Thailand und sogar in Neuseeland werden hochwertige Oolong-Tees hergestellt.

In der traditionellen chinesischen Medizin hat der Tee bereits seit Hunderten von Jahren einen festen Platz. Dort heißt es, dass die Wirkung des Oolong-Tees unter anderem gegen Infektionen helfen soll. Zudem soll Oolong-Tee entzündungshemmend sein, die Verdauung unterstützen und stimmungsaufhellend wirken.

Ernte und Herstellung von Oolong-Tee

Die Herstellung von Oolong-Tee ist komplex. Verschiedene Oolong-Tees können sich darin unterscheiden, wie bzw. in welchem Umfang die einzelnen Schritte durchgeführt werden. Die Reihenfolge ist jedoch immer dieselbe: Zunächst werden die Blätter des Tees von Hand geerntet. Anschließend beginnen diese, an der Luft zu welken. Danach werden sie in einen geschlossenen Raum gelegt, wo sie weiter oxidieren. Dabei werden sie immer wieder gequetscht und gerollt. Dadurch treten die Pflanzensäfte aus und können sich mit der Luft verbinden.

Wenn der gewünschte Oxidationsgrad erreicht ist, werden die Teeblätter erhitzt, um den Prozess zu stoppen. Danach erfolgt das Rollen. Hierbei werden die Zellstrukturen der Teeblätter aufgebrochen und die aromatischen Stoffe im Pflanzensaft freigesetzt. Nun müssen die Teeblätter nur noch trocknen, bevor sie verpackt werden. Bei manchen Oolong-Tees findet vor dem Verpacken noch eine Röstung statt, die dem Tee eine weitere Geschmacksnote verleiht.

Gut zu wissen

Beim Rollen des Oolong-Tees kommen zwei Varianten infrage: Der Tee wird entweder zu kleinen Kugeln oder länglichen Rollen geformt. Hier hat jeder Teemeister seine eigene Technik und Tradition. Durch das Quetschen, Rollen oder Verzwirbeln erhält jeder Oolong-Tee seine eigene charakteristische (Geschmacks-)Note.

Inhaltsstoffe von Oolong-Tee

Kalorien, Fette, Kohlenhydrate, Eiweiße und Ballaststoffesind im zubereiteten Oolong-Tee praktisch nicht vorhanden. Auch die Menge an Vitaminen und Mineralstoffen, die in einem aufgebrühten Oolong-Tee enthalten sind, fallen kaum ins Gewicht. Trotzdem sind die Inhaltsstoffe im Aufguss interessant – vor allem diesekundären Pflanzenstoffe.

So enthält Oolong-Tee Polyphenole. Diese haben in Studien eine antioxidative und entzündungshemmende Wirkung gezeigt. Darüber hinaus steckt in den oxidierten Teeblättern viel Koffein. Dieses hat eine stimulierende Wirkung, die man auch von Kaffee oder Mate kennt. Menschen mit Herz-Kreislauf-Problemen, die Koffein nicht gut vertragen, sowie kleine Kinder sollten Oolong-Tee deshalb nur in Maßen bzw. nicht trinken.

Gut zu wissen

Vielfach wird Oolong-Tee als wahres „Wundermittel“ angepriesen. So soll Oolong-Tee zum Abnehmen geeignet sein, das Krebsrisiko senken und sogar den Alterungsprozess aufhalten. Für derartige Behauptungen fehlen jedoch bislang wissenschaftlich fundierte Studien.

Zubereitung von Oolong-Tee

Die ideale Zubereitung von Oolong-Tee ist traditionell geprägt. So wird der Tee ursprünglich nach der sogenannten Gong-Fu-Cha-Methode zubereitet. Hierfür verwendet man eine sehr kleine Teekanne, die Yixing-Teekanne. In dieser werden etwa 5 g Oolong-Tee mit 150 ml Wasser aufgegossen. Der Aufguss zieht nur maximal 10 Sekunden, bevor der Tee in die Tasse gegossen und getrunken wird. Durch die kurze Ziehzeit kann Oolong-Tee bis zu 8-mal aufgegossen werden.

Gut zu wissen

Oolong-Tee sollte nicht mit kochendem Wasser zubereitet werden. Das kann die Inhaltsstoffe zerstören und Aroma und Geschmacksspiel beeinträchtigen. Die optimale Temperatur für Oolong-Tee liegt bei 90 Grad Celsius. Zu kalt darf das Wasser allerdings auch nicht sein, weil die Inhaltsstoffe sich sonst nicht aus den Blättern lösen.

Alternativ kannst du den Oolong-Tee in einer herkömmlichen Teekanne zubereiten. Gieße dafür 250 ml Wasser auf ca. 5 g Teeblätter. Dadurch verlängert sich die Ziehzeit des Oolong-Tees auf 1 bis 2 Minuten. Auch bei dieser Variante kannst du den Tee mehrfach aufgießen. Besonderer Vorteil: Durch das mehrfache Aufgießen lösen sich nach und nach alle Inhaltsstoffe aus dem Tee. Gib die Teeblätter am besten lose in die Teekanne und filtere sie beim Ausgießen in die Tasse ab. Dadurch entfalten sich die Inhaltsstoffe besser und der Oolong-Tee wird aromatischer.

Gut zu wissen

Je häufiger du Oolong-Tee aufgießt, desto weniger Koffein enthält der fertige Tee. Deshalb bereiten Kenner sich aus einer Portion Teeblätter mehrere Aufgüsse für den ganzen Tag zu: Am Morgen mit viel Koffein, am Abend praktisch ohne stimulierende Wirkung.

Im Supermarkt oder beim Teehändler kannst du nicht nur reinen Oolong-Tee kaufen. Immer häufiger gibt es auch Teemischungen, die Oolong-Tee enthalten. Hier kann die Zubereitungsempfehlung in Bezug auf Temperatur und Ziehzeit abweichen. Wird der Oolong-Tee etwa mit Früchtetee gemischt, kann die Mischung meist nur einmal aufgegossen werden. Bei Eistee-Mischungen wird sprudelnd kochendes Wasser für die Zubereitung verwendet. Nach dem Aufgießen trinkst du den Tee dann mit Eiswürfeln.

Lagerung und Haltbarkeit von Oolong-Tee

Oolong-Tee sollte immer trocken und luftdicht verpackt an einem dunklen Ort lagern. Eine geöffnete Verpackung legst du am besten in eine verschließbare Teedose. Bei Tees mit einem niedrigen Oxidationsgrad empfiehlt sich zudem die Aufbewahrung im Kühlschrank. Ein luft- bzw. aromadichter Verschluss des Gefäßes ist hier besonders wichtig.

Hohe Temperaturen sowie der Einfluss von Sauerstoff, Licht und Feuchtigkeit können Aroma und Geschmack des Tees negativ beeinflussen. Wird der Tee optimal gelagert, ist gering oxidierter Oolong-Tee bis zu einem Jahr haltbar. Bei höher oxidierten Sorten schmeckt der Tee oft sogar mehrere Jahre lang gut.

Rezepte zum Verfeinern mit Oolong-Tee

Zitroneneistee
  • Vegan
  • Laktosefrei
  • Glutenfrei
20min
Einfach
Earl-Grey-Eistee-Sirup
    3h 40min
    Einfach
    Earl Grey Gin Tonic
    • Vegan
    • Laktosefrei
    2h 5min
    Einfach