Schwarztee – der englische Frühstücksklassiker
Besonders am Morgen trinken viele Menschen gerne eine Tasse Schwarztee, um in den Tag zu starten. Die verschiedenen Sorten wirken durchaus anregend, da sie wie Kaffee Koffein enthalten. Doch wie unterscheiden sich die verschiedenen Schwarztee-Sorten voneinander? Und wie lange ist die Ziehzeit für Schwarztee, damit er sein volles Aroma entfaltet?
Was ist Schwarztee?
Schwarztee gehört mit seinem herben und leicht bitteren Aromazu den beliebtesten Heißgetränken der Welt. Ursprünglich stammt er aus Asien, wo die Teepflanze Camellia sinensis bzw. Camellia assamic bereits seit Jahrhunderten angebaut wird. Für die Herstellung von Tee werden deren Blätter geerntet, getrocknet und für Schwarztee fermentiert.
Je nach Anbaugebiet und Verarbeitung unterscheidet man zwischen verschiedenen Schwarztee-Sorten. Zu den beliebtesten gehören Assam und Darjeeling aus Indien sowie Ceylon aus Sri Lanka. Besonders viel Schwarztee wird neben den Anbaugebieten in Asien vor allem in England und Ostfriesland getrunken. Die Englänger lieben ihren Earl Grey und English Breakfast Tea, während man im hohen Norden am liebsten Ostfriesentee schlürft.
Grundsätzlich schmeckt Schwarztee recht herb, je nach Sorte kann er aber auch etwas milder im Geschmack ausfallen. Er wird vor allem heiß getrunken, ist aber auch die traditionelle Grundzutat für erfrischenden Eistee. Es gibt außerdem einige Rezepte für Backwaren, Desserts und Cocktails mit Schwarztee-Aroma.
Da Schwarztee Koffein enthält, wirkt er anregend und ist daher besonders zum Frühstück beliebt. Viele trinken ihren Tee wie die Engländer mit einem Schuss Milch und Zucker. Neben Koffein enthält Schwarztee auch einige Stoffe, die unter anderem die Verdauung anregen und andere gesundheitsfördernde Eigenschaften aufweisen sollen.
Gut zu wissen
Da Schwarz- und Grüntee aus der Teepflanze gewonnen werden, handelt es sich bei ihnen um echte Tees. Kräuter- und Früchtetees sind hingegen nach dem Lebensmittelrecht lediglich teeähnliche Erzeugnisse, da sie keine Teeblätter enthalten.
Herkunft und Geschichte von Schwarztee
Die Teepflanze stammt ursprünglichaus Asien. Es ist jedoch nicht bekannt, wo genau Tee zum ersten Mal getrunken wurde. Vermutlich kamen die Chinesen als Erstes auf die Idee, die Blätter des Buschs zu pflücken, zu trocknen und mit heißem Wasser als grünen Tee aufzugießen.
Der Legende nach sollen die Menschen während der Ming-Dynastie (1368–1644) im Kaiserreich China durch einen Zufall entdeckt haben, dass verwelkende Teeblätter oxidieren. Durch diesen natürlichen Gärungsprozess intensiviert sich ihr Aroma – der Schwarztee war geboren. Bis heute zählt China neben Indien und Sri Lanka zu einem der größten Anbaugebiete für Tee.
Ab dem 16. Jahrhundert begann man weltweit mit Tee zu handeln, und so waren es die Portugiesen, die ihn zum ersten Mal in den Westen brachten. Richtig Aufschwung erhielt der Teehandel im 17. Jahrhundert dank der Dutch East India Company. Sie exportierte den Tee nach Europa und in andere Kolonien, doch schon bald wurde sie von der British East Tea Company abgelöst, die in Indien Tee im großen Stil für den Handel anbauen ließ. In Großbritannien ist Schwarztee bis heute ein Nationalgetränk, das ein fester Bestandteil der englischen Tea Time ist. Heute wird Tee weltweit oft und gerne getrunken, sowohl im praktischen Teebeutel als auch als lose Blätter.
Herstellung von Schwarztee
Die Teepflanze, deren Blätter, Knospen und Stiele zu Tee weiterverarbeitet werden, wird vor allem in Indien, China, Sri Lanka und vielen anderen asiatischen Ländern angebaut. Je nachdem, wie die Blätter weiterverarbeitet werden, unterscheidet man zwischen grünem und schwarzem Tee: Werden die Blätter nicht fermentiert, entsteht grüner Tee. Für Schwarztee werden sie hingegen mithilfe natürlicher Gärungsprozesse fermentiert.
Dazu werden die Teeblätter zuerst gerollt, damit die Zellwände aufbrechen und sich die ätherischen Öle im Inneren mit Sauerstoff binden und oxidieren können. Im Anschluss werden die Blätter bei etwa 85 Grad Celsius getrocknet. Durch die Oxidation erhält Schwarztee sein herbes und intensives Aroma sowie eine dunklere Farbe als grüner Tee.
Welche bekannten Schwarztee-Sorten gibt es?
- Assam-Tee: Die Sorte stammt aus der indischen Region Assam und hat ein besonders kräftiges Aroma.
- Darjeeling-Tee: Die ebenfalls indische Schwarztee-Sorte schmeckt um einiges milder und feiner als Assam-Tee.
- Ceylon-Tee: Er wird in Sri Lanka angebaut und zeichnet sich durch ein kräftiges Aroma mit frischen Noten aus.
- Earl Grey: Eine der beliebtesten Schwarzteemischungen mit Bergamottöl. Mit seinem kräftigen Zitrusgeschmack ist er äußerst beliebt.
- English Breakfast Tea: Die typisch englische Schwarzteemischung hat ein kräftiges und vollmundiges Aroma und wird gerne mit Milch getrunken.
- Ostfriesentee: Besonders im hohen Norden ist diese Schwarzteemischung beliebt. Sie enthält vor allem Assam-Tee und schmeckt intensiv.
Nährstoffe: Wie gesund ist Schwarztee?
Viele Menschen, die Kaffee nicht mögen, trinken stattdessen gerne Schwarztee. Da er von Natur aus Koffein enthält, weckt er besonders am Morgen die Lebensgeister. Sein Koffein unterscheidet sich zwar von dem im Kaffee und eine Tasse Schwarztee enthält auch weniger, dafür hält die Wirkung länger an, da der Körper den Stoff langsamer aufnimmt.
Aufgrund der natürlichen Gärungsprozesse ist Schwarztee zudem reich an Theaflavinen. Sie wirken antibakteriell und können einem hohen Cholesterinspiegel entgegenwirken. Denselben Effekt haben die enthaltenen Tannine. Diese Gerbstoffe können bei übermäßigem Verzehr zwar zu Verstopfungen führen, gleichzeitig kann Schwarztee aber bei Durchfall helfen. Lasse ihn dazu am besten länger als 5 Minuten ziehen.
Nährwerte pro 100 g Schwarztee (Assam)
Nährstoffe, Assam-Tee | Nährwerte pro 100 ml |
Kalorien | 1 kcal |
Kohlenhydrate | 0,2 g |
Eiweiß | 0,1 g |
Fett | 0 g |
Ballaststoffe | 0 g |
Lagerung und Haltbarkeit von Schwarztee
Egal, ob du Schwarztee in Beuteln oder lose kaufst: Es ist wichtig, dass du ihn in vor Licht, Feuchtigkeit und Sauerstoff schützt. Fülle ihn dazu am besten in eine Metalldose und bewahre diese an einem dunklen und trockenen Ort auf. Schwarztee kannst du für mindestens 18 Monate aufbewahren, bei richtiger Lagerung hält er sich aber durchaus länger.
Zubereitung von Schwarztee
Eine heiße Tasse Schwarztee aufzubrühen, ist alles andere als kompliziert. Damit er sein volles Aroma entfalten kann, solltest du allerdings einige Dinge beachten. Auf der Verpackung des jeweiligen Herstellers findest du meist genaue Instruktionen. Die wichtigsten Punkte haben wir für dich zusammengefasst:
- Brühe Schwarztee am besten nicht mit sprudelnd-kochendem Wasser auf, denn das beste Aroma entfalten die meisten Sorten bei 90 bis 95 Grad Celsius.
- Wenn das Wasser in deiner Umgebung viel Kalk enthält, empfiehlt es sich, gefiltertes Wasser zu verwenden. Kalk hinterlässt nicht nur einen unschönen dünnen Film auf dem Tee, sondern kann auch den Geschmack negativ beeinflussen.
- Wenn du lose Blätter verwendest, empfiehlt es sich, pro Tasse einen leicht gehäuften Teelöffel zu verwenden. Das entspricht ca. 2 g. Fülle ihn am besten in ein Tee-Ei oder einen Filter, um den Tee aufzubrühen.
- Die Ziehzeit kann – je nach Sorte – variieren, in der Regel reicht es aber, wenn du ihn 1–3 Minuten ziehen lässt. Wenn du ein intensiveres Aroma bevorzugst, kannst du ihn 5 Minuten ziehen lassen, denn je länger die Teeblätter im Wasser bleiben, desto intensiver und bitterer wird Schwarztee im Geschmack.
Wenn du anstatt heißem Tee lieber Eistee möchtest, kannst du einfach ein paar Eiswürfel in ein Glas geben und diese mit heißem Tee übergießen. Je nach Gusto kannst du ihn mit etwas Zucker und Aromastoffen verfeinern. Ansonsten lassen sich aus Schwarztees auch einige Leckereien verfeinern. Neben Rezepten für Eistee, Punsch und Sirup gibt es auch viele Back- und Dessertrezepte, denen Schwarztee eine herbe Note verleiht.