Kaffee – Infos & Wissenswertes
Eine Tasse frisch gekochter Kaffee macht munter und erleichtert den Start in den Tag. Das koffeinhaltige Heißgetränk überzeugt mit seinem charakteristischen Aroma und dem besonderen Wohlfühlfaktor. Doch woher kommt dein Kaffee eigentlich? Wie wird er hergestellt und auf welche Aspekte musst du bei der Zubereitung achten? Die Antworten auf diese Fragen geben wir dir hier!
Die Geschichte des Kaffees
Kaffee ist ein klassisches Genussmittel, das mit gemahlenen Kaffeebohnen und heißem Wasser zubereitet wird. Die Bohnen sind die Steinfrüchte der Gattung der Kaffeegewächse aus der botanischen Familie der Rötegewächse. Hersteller haben seit der Entdeckung immer wieder neue Sorten gezüchtet, weshalb es viele verschiedene Kaffee-Arten gibt. Einige davon kommen ausschließlich in der Wildnis vor und sind besonders geschützt.
Ursprünglich stammen Kaffeepflanzen wahrscheinlich aus Afrika, genauer gesagt aus den Regionen des heutigen Äthiopiens. Glaubt man den Legenden rund um den Kaffee, beobachteten die dort lebenden Hirten etwa im neunten Jahrhundert, wie Teile ihrer Herden bis spät in die Nacht wach und voller Energie waren, während andere Tiere bereits schliefen. Die Hirten erkannten, dass die energiegeladenen Tiere von den Sträuchern der Kaffeepflanze aßen und experimentierten selbst mit den Früchten. Sie stellten fest: Die Früchte hatten eine belebende Wirkung.
Über den zu der Zeit stattfindenden Sklavenhandel kamen die Pflanzen dann im 14. Jahrhundert in die arabischen Großreiche. Dort entstanden Monopolregionen, die sich auf den Anbau der Bohnen spezialisierten. Auch die Zubereitung ähnelte schon bald der Form, die wir heute noch kennen. Im 16. Jahrhundert entstanden die ersten offiziellen Kaffeehäuser im Osmanischen Reich.
In Europa verbreitete sich Kaffee vor allem durch den Verzehr an den Höfen der französischen Könige des 17. Jahrhunderts. Nach und nach eröffneten in den europäischen Ländern die ersten Cafés. Mit der Kolonialzeit verteilte sich die Kaffeebohne dann gänzlich über den Globus. Die europäischen Kolonialmächte wollten einen eigenen Anbau, um nicht länger auf den arabischen Kaffeeimport angewiesen zu sein. Die Briten bauten Kaffee dann zum Beispiel in Indien an.
In den ehemaligen Kolonien gibt es auch heute noch ausgedehnte Kaffeeplantagen. Außerdem gelten neben dem Ursprungsland Äthiopien vor allem Brasilien, Guatemala oder Honduras als Hauptanbaugebiete für die Kaffeebohnen. Besonders in tropischen Gebieten herrschen perfekte Bedingungen für den Anbau von Kaffeepflanzen.
Wie wird Kaffee hergestellt?
Bevor du zu Hause eine heiße Tasse Kaffee genießen kannst, gehen die Bohnen auf eine lange Reise, die von einigen Arbeitsschritten geprägt ist. Zunächst werden die Früchte der Kaffeepflanze, die sogenannten Kirschen, geerntet. Dieser Vorgang geschieht entweder in mühsamer Handarbeit oder durch eigens dafür entwickelte Maschinen.
Durch die rasante Globalisierung erlangte der Genuss von Kaffee weltweite Bedeutung. Zusätzlich versuchen Hersteller, die Preise im Rahmen zu halten. Das wirkte sich negativ auf die Arbeitsbedingungen und Löhne in den Anbaugebieten aus. Mittlerweile gibt es deshalb diverse Kaffeeanbieter, die verstärkt auf die sozialen Aspekte beim Kaffeeanbau achten.
Im Anschluss trennen die Produzenten das Fruchtfleisch von der eigentlichen Bohne. Dazu verwenden sie eine von zwei Methoden. Das sogenannte trockene Verfahren setzt auf natürliches Sonnenlicht. Die Früchte werden auf vorbereiteten Flächen ausgebreitet und mehrere Wochen natürlich getrocknet. In regelmäßigen Abständen wenden Arbeiter die Früchte. Maschinen entfernen das Fruchtfleisch, die Bohnen durchlaufen einen Reinigungsprozess und können dann exportiert werden.
Bei der nassen Aufbereitung wandern die Kaffeekirschen zunächst in Quelltanks. Im Anschluss schälen Maschinen das Fruchtfleisch und die Bohnen werden fermentiert. Die dabei eingesetzten Enzyme wirken sich positiv auf den Geschmack des Kaffees aus. Deshalb ist die Methode vor allem für hochwertige Bohnen interessant. Zum Abschluss werden die Bohnen ein weiteres Mal gewaschen und dann verpackt.
Entscheidend für den Geschmack und das Aroma des Kaffees ist jedoch vor allem das abschließende Rösten. Dabei füllen die Produzenten die aufbereiteten Bohnen in große Trommeln, wo sie bei Temperaturen zwischen 200 und 300 °C geröstet werden. Die Bohnen verlieren ihren Wasseranteil fast gänzlich, gleichzeitig entwickeln sich wertvolle Röst-, Bitter- und Farbstoffe.
Bevor der Kaffee in den Handel kommt, steht noch das Mischen an. Die Röstereien stellen dabei aus verschiedenen Kaffeesorten einen individuellen Geschmack zusammen. Auf diese Weise entstehen hocharomatische Kaffees oder Mischungen mit einem angenehm milden Aroma.
Welche Kaffeesorten gibt es?
Laut Botanikern gibt es mehr als 80 verschiedene Arten von Kaffeepflanzen auf der Erde. Für den kommerziellen Gebrauch sind allerdings vor allem zwei bestimmte Sorten wichtig: die Arabica- und die Robusta-Bohne. Über 90 % der weltweiten Ernte besteht aus genau diesen beiden Sorten.
Arabica-Bohnen gelten gemeinhin als besonders edle Sorte. Sie verfügen über ein vielseitiges Aroma und einen eher milden Geschmack. Die Bohnen sind recht groß, haben allerdings weniger Koffein als die Robusta-Bohnen. Diese wiederum überzeugen mit einem starken Eigengeschmack.
Espresso – der besondere Kaffee
Es ist ein Mythos, der sich beständig hält: Espresso hat angeblich einen deutlich höheren Koffeingehalt als anderer Kaffee. Diese Aussage ist nur bedingt richtig. Espresso überzeugt mit einem starken Geschmack und einer sehr dunklen Farbe. Ein normaler Kaffee hat allerdings deutlich mehr Koffein und ist weniger bekömmlich für den Verdauungstrakt. Hauptgründe für die positiven Eigenschaften der italienischen Spezialität sind die Zubereitungsart und die charakteristische Röstung der Bohnen.
Schneller Genuss mit Instantkaffee
Wer gerne schnellen Kaffeegenuss möchte, greift zum sogenannten Extraktkaffee, der auch als Instant- und Pulverkaffee bekannt ist. Das Pulver oder Konzentrat kannst du ganz einfach mit kochendem Wasser übergießen, umrühren und schon ist der Kaffee fertig. Instant-Kaffee findest du im Handel auch in weiteren Geschmackssorten.
Ganze Bohnen oder gemahlen?
Wenn du dich zwischen gemahlenem Kaffee und ganzen Bohnen entscheiden musst, sollte die Wahl eigentlich auf Letzteres fallen. Vor der Zubereitung gemahlene Bohnen entfalten ein noch intensiveres Aroma. Bei gemahlenem Kaffee entscheidet der Zeitpunkt, an dem du die Packung öffnest. Direkt nach dem Öffnen ist das Aroma ebenfalls kräftig. Nach kurzer Zeit lässt der charakteristische Geschmack allerdings langsam nach. Um das zu verhindern, kannst du die Packung möglichst luftdicht verschließen und im Kühlschrank lagern.
Kaffee-Tipps
Das im Kaffee enthaltene Koffein ist der Grund, weshalb wir nach dem Genuss einer Tasse des Heißgetränks wach sind und uns vital fühlen. Aus der biologischen Perspektive dockt das Koffein in unserem Körper an bestimmten Rezeptoren an und nimmt so den Platz eines Botenstoffs ein, der sonst für Müdigkeit sorgt. Wie lange dieser Effekt anhält, hängt von verschiedenen Faktoren ab.
Was für die eine Person ein Segen ist, ist für die nächste ein Fluch: Denn nicht jeder Mensch verträgt Koffein. Der Inhaltsstoff kann zu Nervosität, Schweißausbrüchen oder sogar Schlafstörungen führen. Kaffeehersteller reagieren darauf und nutzen Verfahren, um den Bohnen das Koffein zu entziehen. Auf diese Weise können auch empfindliche Menschen den Geschmack des Heißgetränks genießen.
Außerdem können die enthaltenen Bitterstoffe bei einigen Menschen zu Magenschmerzen oder Verdauungsstörungen auslösen. Dazu behandeln die Produzenten die Bohnen mit Wasserdampf. Die Bitterstoffe werden entfernt, das Koffein bleibt erhalten. So entsteht ein bekömmlicher Kaffee.
Welche Nährstoffe stecken im Kaffee?
Der größte Vorteil in Sachen Nährstoffe: Eine Tasse Kaffee enthält keine Kalorien. Das ändert sich aber natürlich, wenn du weitere Zutaten wie Milch, Zucker oder sogar Sirup zum Heißgetränk gibst.
Zusätzlich verfügt Kaffee über eine Mischung aus Mineralstoffen und Vitaminen. 100 ml enthalten 49 mg Kalium, 2 mg Kalzium und 3 mg Magnesium. Bei den Vitaminen punktet Kaffee vor allem mit den Vertretern aus der Gruppe der B-Vitamine: Er enthält zum Beispiel 10 µg Vitamin B1 und 80 µg Vitamin B2 auf einer Menge von 100 ml.