Kräutertee – gesunder Durstlöscher mit langer Tradition
Ob Pfefferminz-, Kamille- oder Fencheltee: Kräutertee gibt es in den unterschiedlichsten Geschmacksrichtungen und jede Sorte hat ihre ganz eigenen Vorzüge. Dem Heißgetränk wird außerdem eine heilende Wirkung nachgesagt. Wie du ihn zubereitest, was Kräutertee von Arzneitee unterscheidet und viele weitere interessante Fakten kannst du hier nachlesen.
Themen auf dieser Seite
- Was ist Kräutertee?
- Gut zu wissen
- Herkunft und Geschichte von Kräutertee
- Gut zu wissen
- Anbau der Kräuter und Herstellung von Kräutertee
- Welche Sorten von Kräutertee gibt es?
- Nährstoffe: Wie gesund ist Kräutertee?
- Wie unterscheiden sich Kräutertees von Arzneitees?
- Lagerung und Haltbarkeit von Kräutertee
- Zubereitung von Kräutertee
- Köstliche Rezepte mit Kräutertee
Was ist Kräutertee?
Kräutertee gibt es in den unterschiedlichsten Sorten –die beliebtesten sind Pfefferminze, Fenchel, Kamille, Lindenblüte, Salbei und Zitronenmelisse. Je nach Sorte reicht der Geschmack des Heißgetränksvon minzig über würzig bis fein-herb. Im Handel findest du Kräutertee als Grobschnitt, Feinschnitt und Instant, die Spannbreite reicht von der losen Mischung in der Dose bis zum Aufgussbeutel. Beim Grobschnitt werden die Pflanzenteile auf 2 bis 15 Millimeter zerkleinert. Dahingegen sind die einzelnen Körner beim Feinschnitt nur etwa ein Zehntel so groß.
Je nach Variante unterscheidet sich auch die Zubereitungsmethode: Instant-Tee übergießt du in der Tasse einfach mit heißem Wasser. Feinschnitt gibst du vorher in einen Teebeutel, während du grob geschnittenen Tee im Teebeutel, Tee-Ei oder Filteraufgießen kannst.
Gut zu wissen
Genau genommen handelt es sich bei Kräutertee um ein „teeähnliches Erzeugnis“, da er aus Pflanzenteilen besteht, die getrocknet und mit sprudelnd heißem Wasser aufgegossen werden. TeeähnlicheErzeugnisse müssen auf der Verpackung immer den entsprechenden Inhaltsstoff im Namen tragen, also zum Beispiel klar als Pfefferminztee oder Kamillentee deklariert werden.
Herkunft und Geschichte von Kräutertee
Kräutertee gibt es bereits seit Tausenden von Jahren in den unterschiedlichsten Ländern der Welt. Erstmals schriftlich erwähnt wurde er in einem Kräuterbuch des chinesischen Kaisers Sheng-Nung um 3.000 vor Christus. In China hat Tee grundsätzlich eine lange Tradition und Teepflanzen waren lange Zeit vor allem in China bekannt. Von dort wurden sie im 6. Jahrhundert nach Christus von buddhistischen Mönchen nach Japan importiert.
Verschiedene Rezepturen und Zubereitungsmethoden von Kräutertees wurden außerdem in Ägypten auf dem Papyrus Ebers aus dem Jahr 1550 vor Christus beschrieben. Neben Schwarztee ist Kräutertee auch in anderen Ländern schon lange beliebt, zum Beispiel in Afrika, Europa und später auch in Nordamerika, Australien und Lateinamerika.
Gut zu wissen
Der Teebeutel wurde 1904 von einem US-amerikanischen Teehändler erfunden: Thomas Sullivan kam auf die Idee, seinen Tee in kleine Beutelchen abzufüllen, um seinen Kund:innen eine Kostprobe per Post zu senden und sich die teuren Versandkosten für das Verschicken von Metalldosen zu sparen.
Anbau der Kräuter und Herstellung von Kräutertee
Die Hauptanbaugebiete für Kräutertee befinden sich in China, Ägypten, Südamerika, Südeuropa und Osteuropa. Doch auch in Deutschland werden Kräuter auf einer Fläche von ca. 7.000 Hektar angebaut, vor allem in Thüringen und anderen Regionen in Mitteldeutschland.
Damit die Kräuter gut gedeihen, kommt es vor allem auf die Qualität des Bodens, das Klima und die Witterung an. Sie werden nach strengen Qualitätsstandards kultiviert, bevor man sie ernten und trocken kann. Im Anschluss werden sie weiterverarbeitet und je nach Rezeptur gemischt.
Bei der Weiterverarbeitung unterscheidet man bei Tee grundsätzlich zwei Methoden:
- CTC-Methode: Hierbei werden die entsprechenden Zutaten für den Tee zuerst gebrochen (crushing), danach zerrissen (tearing) und im Anschluss gerollt (curling). Das Ganze passiert in einer sogenannten CTC-Maschine. Je länger die Pflanzen in der Maschine verarbeitet werden, umso feiner wird das Endprodukt (Feinschnitt). Allerdings wird ausschließlich Schwarztee nach dieser Methode weiterverarbeitet.
- LTP-Methode: Bei der Kräuterteeherstellung geht man hingegen nach der LTP-Methode vor. LTP ist dabei die Abkürzung für Lawrie-Tea-Processor und wurde nach ihrem Erfinder benannt. Hierbei werden die einzelnen Pflanzenteile in einer Maschine zerschnitten, bis der gewünschte Grad erreicht ist (Grob- oder Feinschnitt).
Welche Sorten von Kräutertee gibt es?
Je nachdem, welche Kräuter verwendet werden, gibt es die unterschiedlichsten Sorten. Sie unterscheiden sich sowohl geschmacklich als auch in ihrer Wirkung. Salbeitee und Kamillentee sollen zum Beispiel eine entzündungshemmende Wirkung bei Erkältungssymptomen haben. Fencheltee ist besonders leicht bekömmlich und kann bei Magenbeschwerden helfen. Einige Sorten haben wir hier für dich aufgelistet:
- Pfefferminztee
- Kamillentee
- Fencheltee
- Salbeitee
- Zitronenmelissen-Tee
- Baldriantee
- Hopfentee
- Majorantee
- Brennnesseltee
- Melissentee
Daneben gibt es auch Teemischungen, wie zum Beispiel Fenchel-Anis-Kümmel-Tee, Kamille-Fenchel-Tee, Salbei-Zitronenmelisse-Tee und viele mehr.
Nährstoffe: Wie gesund ist Kräutertee?
Kräutertees sind ein guter Durstlöscher, da sie kalorien- und koffeinfrei sind (außer sie wurden mit Schwarztee gemischt). Je nachdem, welche Kräuter verwendet wurden, sollen sie außerdem eine gesundheitsfördernde Wirkung haben und können entzündungshemmend, entspannend, antiseptisch oder antibakteriell wirken.
Ein hoher Konsum desselben Tees kann jedoch auch zu viel des Guten sein und zu Nebenwirkungen führen. In einigen handelsüblichen Tees, allen voran Pfefferminze, Melisse, Brennnessel, Kamille und Fenchel, wurden laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) teils hohe Mengen an Pyrrolizidinalkaloiden (PA) gefunden. Sie können auf Dauer die Leber schädigen, deshalb empfiehlt der BfR, Abwechslung ins Teeregal zu bringen und diese Tees auf Dauer in Maßen zu genießen.
Wie unterscheiden sich Kräutertees von Arzneitees?
Während es sich bei Kräutertees um Lebensmittel handelt, fallen Arzneitees unter das Arzneimittelgesetz. Sie dürfen ausschließlich in Apotheken verkauft werden und gelten als freiverkäufliches Arzneimittel. Diese Tees zeichnen sich durch eine wissenschaftlich nachgewiesene therapeutische Wirkung aus, weshalb die Qualitätsstandards bei der Herstellung dieser Tees auch höher sind. Imeuropäischen und deutschen Arzneibuch sind diese klar festgeschrieben und garantieren die Reinheit der verwendeten Kräuter sowie den Wirkstoffgehalt.
Nährwerte pro 100g Kräutertee
Nährstoffe | Nährwerte pro 100 g |
Kalorien | 1 kcal |
Kohlenhydrate | 0,2 g |
Eiweiß | 0 g |
Fett | 0 g |
Ballaststoffe | 0 g |
Lagerung und Haltbarkeit von Kräutertee
Oft wird Kräutertee bereits in Aufgussbeuteln oder einer entsprechenden Dose bzw. Verpackung verkauft. Damit er sich möglichst lange hält und vor Keimen geschützt ist, solltest du ihn immer gut verschlossen aufbewahren und vor allem vor Feuchtigkeit und Lichteinstrahlung schützen.
Lagere ihn immer an einem gleichbleibend trockenen und dunklen Ort, an dem er keinen starken Temperaturschwankungen ausgesetzt ist. In einer designierten Teedose und bei guter Lagerung hält sich dein Tee von einem bis zu eineinhalb Jahren.
Im Kühlschrank solltest du Kräutertee hingegen nicht aufbewahren, außer du hast ihn bereits gebrüht und möchtest ihn als erfrischendes Kaltgetränk trinken. Dann sollte er nicht länger als einen Tag aufbewahrt werden, da er sonst sein Aroma verliert.
Zubereitung von Kräutertee
Kräutertee aufzubrühen ist kinderleicht, du brauchst nur deinen Tee im Beutel, Teesieb oder Tee-Ei und sprudelnd heißes Wasser. Es sollte eine Temperatur von 100 Grad Celsius haben, damit Keime und Sporen abgetötet werden. Nach dem Aufbrühen sollte der Tee für mindestens fünf bis zehn Minuten ziehen. Du kannst dich dabei an die Hinweise auf der Verpackung halten – je nach Sorte variierendie Ziehzeiten.
Lust auf ein kaltes Erfrischungsgetränk ohne Kalorien? Dannbrüh deinen Tee einfach wie eben beschrieben auf und gieß ihn über ein Glas mit Eiswürfeln. Voilà, dein eigener Kräuter-Eistee! Kräutertee kannst du ohnehin für viele Rezepte verwenden: Wie wäre es mit selbstgemachtem Bubble-Tea mit Minz-Aroma? Oder im Winter mit einem leckeren Punsch? Viel Spaß beim Ausprobieren!