Kamillentee – heilsamer Kräutertee aus der Kamillenblüte
Kamillentee erfreut sich nicht nur aufgrund seines milden, aber gleichzeitig würzig-aromatischen Geschmacks großer Beliebtheit. Auch dank seines Rufes als heilsames Hausmittel darf Kamillentee seit Generationen in kaum einem Haushalt fehlen. Aber welche Wirkung wird Kamillentee eigentlich zugeschrieben? Welche Kamille eignet sich für den Tee? Und wie bereitet man ihn am besten zu?
Themen auf dieser Seite
- Was ist Kamillentee?
- Herkunft und Geschichte der Kamille
- Gut zu wissen
- Anbau von Kamille und Herstellung von Kamillentee
- Gut zu wissen
- Welche Sorten von Kamille gibt es?
- Nährstoffe: Wie gesund ist Kamillentee?
- Nährwerttabelle: Nährwerte pro 100 g Kamillentee
- Gut zu wissen: Wann sollte man Kamillentee lieber nicht trinken?
- Lagerung und Haltbarkeit von Kamillentee
- Zubereitung von Kamillentee
- Gut zu wissen
- Wie können Kamillenblüten in der Küche noch verwendet werden?
Was ist Kamillentee?
Die Kamille ist ein weit verbreitetes Heilkraut, das zu den Korbblütlern (Asteraceae) gehört. Die Pflanze wird rund 30-50 cm hoch. Ihre Blüte besteht aus weißen Blütenblättern, die den gelben Fruchtknoten umgeben. Optisch ähnelt die Kamillenblüte damit einem Gänseblümchen oder einer Margerite. Kamillentee besteht aus getrockneten, aber ansonsten unverarbeiteten Kamillenblüten, die mit heißem Wasser aufgegossen werden.
Herkunft und Geschichte der Kamille
Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Echten Kamille erstreckte sich vom südlichen bis ins östliche Europa. Heute jedoch findet man das Heilkraut wildwachsend überall in Europa sowie in Amerika. Die Blütezeit der Kamille ist zwischen Mai und Oktober. Getrocknete Kamillenblüten sind das ganze Jahr über im Einzelhandel erhältlich.
Bekannt war die Kamille schon im alten Ägypten. Mit ihrer weiß-gelben Blüte galt sie als Blume des Sonnengottes und wurde dementsprechend verehrt. Auch Hippokrates soll die Heilpflanze schon im 5. Jahrhundert v. Chr. verwendet haben. Im 1. Jahrhundert n. Chr. wurde die Kamille schließlich äußerlich und innerlich angewendet, unter anderem zur Behandlung von Blasenentzündungen und bei Magen-Darm-Beschwerden. Im Laufe der Zeit entwickelte sich die Kamille dann zu einer weit verbreiteten Pflanze in Klostergärten, wo sie beispielsweise zu Heilmitteln für Hautkrankheiten weiterverarbeitet wurde.
Gut zu wissen
Im Jahre 1987 wurde der Echten Kamille der Titel „Arzneipflanze des Jahres“ verliehen – als erster Pflanze überhaupt.
Anbau von Kamille und Herstellung von Kamillentee
Kamille ist eine recht anspruchslose, einjährige Pflanze, die vor allen Dingen bei warmen Temperaturen zwischen 15 und 20 °C auf fast allen durchlässigen Böden gut wachsen kann. Die Samen werden direkt auf das Feld ausgebracht oder zunächst im Saatbeet zum Keimen gebracht. Die Erntezeit ist abhängig von den jeweiligen Standortfaktoren. Dabei ist die Ernte der wohl arbeitsintensivste Schritt beim Anbau von Kamille: Da nicht alle Blüten gleichzeitig erntereif sind, erfolgt die Ernte manuell und in mehreren Durchgängen. Für die Herstellung von Kamillentee werden die geernteten Blüten anschließend für etwa zwei Wochen getrocknet, bevor sie abgefüllt werden und in den Handel gelangen.
Gut zu wissen
Kamille lässt sich wunderbar im eigenen Garten anbauen. Für die Verwendung als Tee kannst du die Kamille kurz nach der Blüte ernten und auf einer Zeitung ausgebreitet in einem dunklen, trockenen Raum rund zwei Wochen lang trocknen. Schneller geht die Trocknung bei niedrigster Temperatur (ca. 30 °C) im Backofen.
Welche Sorten von Kamille gibt es?
Für die Zubereitung eines leckeren, potenziell heilsamen Kamillentees eignen sich die Blüten der Echten Kamille und der Römischen Kamille. Während die Echte Kamille in Deutschland wild wächst, kann man die Römische Kamille lediglich in Westeuropa finden. Willst du die Blüten für den Kamillentee selber sammeln, achte darauf, die Echte Kamille zu ernten und nicht die ebenfalls wild vorkommende Hundskamille, deren Inhaltsstoffe als allergieauslösend und gemeinhin nicht heilsam eingestuft werden. Die beiden Arten sehen sich zwar sehr ähnlich, können aber einfach unterschieden werden: Während der Blütenboden der Echten Kamille einen Hohlraum aufweist, ist der Blütenboden der Hundskamille gefüllt. Schneide hierzu am besten einfach eine Blüte senkrecht auf.
Nährstoffe: Wie gesund ist Kamillentee?
Der Kamille werden schon seit Jahrtausenden eine ganze Reihe heilsamer Wirkungen nachgesagt. Sie soll antibakterielle, krampflösende und beruhigende Eigenschaften haben und erfreut sich dank ihrer wertvollen Wirkstoffe großer Beliebtheit als Heilkraut, beispielsweise zur Behandlung von Reizungen im Mund und Rachen oder bei Magen-Darm-Erkrankungen.
Kamillentee enthält entzündungshemmende Inhaltsstoffe, darunter ätherische Öle wie Bisabolol und Matricin. Diese werden über das Magen-Darm-System aufgenommen. Sekundäre Pflanzenstoffe wie Apigenin und Cumarine sind ebenfalls in Kamillenblüten enthalten.
Nährwerttabelle: Nährwerte pro 100 g Kamillentee
Nährstoffe | Nährwerte pro 100 g |
Kalorien | 1,0 kcal |
Eiweiß | 0,2 g |
Fett | 0 g |
Kohlenhydrate | 0,5 g |
Ballaststoffe | 0 g |
Gut zu wissen: Wann sollte man Kamillentee lieber nicht trinken?
Du leidest an einer Pollenallergie oder einer Allergie gegen Korbblütler? Dann ist Kamillentee für dich wahrscheinlich weniger geeignet. Die Kamillenblüten können nämlich auch nach dem Aufguss als Tee allergieauslösend wirken. Außerdem wird davon abgeraten, Kamille als Hausmittel bei Augenerkrankungen einzusetzen, da es hier ebenfalls zu allergischen Reaktionen kommen kann.
Lagerung und Haltbarkeit von Kamillentee
Getrockneter Kamillentee sollte immer luftdicht verschlossen, kühl und trocken gelagert werden. Von der Lagerung im Kühlschrank ist abzuraten, da sich durch die Feuchtigkeit Schimmelpilze bilden können. Achte außerdem darauf, dass der Kamillentee nicht zusammen mit Gewürzen aufbewahrt wird, da diese den Geschmack negativ beeinflussen können. Getrockneter Kamillentee ist bei richtiger Lagerung in der Regel mehrere Jahre haltbar. Zwar kann im Laufe der Zeit das Aroma etwas weniger intensiv werden, doch auch bei Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatum kann der Kamillentee noch bedenkenlos genossen werden. Aufgebrüht hält sich der Tee wenige Tage im Kühlschrank.
Zubereitung von Kamillentee
Kamillentee kann sowohl aus losen Kamillenblüten, die vorher gut getrocknet wurden, als auch mithilfe von in Teebeuteln abgefüllten Kamillenblüten hergestellt werden. Bei der Verwendung von losen Kamillenblüten werden zwei bis drei Teelöffel mit rund 150 ml kochendem Wasser übergossen. Je nach Geschmack kann die Ziehzeit bis zu 10 Minuten betragen. Bei Teebeuteln findest du in der Regel Hinweise zum Aufguss auf der Verpackung. Häufig lautet die Empfehlung, einen Teebeutel mit rund 200 ml kochendem Wasser zu übergießen und 5–10 Minuten ziehen zu lassen.
Gut zu wissen
Wenn du an Magen-Darm-Beschwerden leidest, solltest du den Kamillentee weniger als zehn Minuten ziehen lassen. Zu lange Ziehzeiten können bei einigen Menschen die Magen-Darm-Beschwerden verschlimmern.
Wie können Kamillenblüten in der Küche noch verwendet werden?
Getrocknete Kamillenblüten können nicht nur als Tee genossen werden, siemachen sich auch wunderbar als Dekoration für Salate oder süße Speisen.