Injera – afrikanisches Fladenbrot mit Sauerteig

Injera-Wraps mit Tofu und Sauce.

Injera hat in Äthiopien und Eritrea traditionell den gleichen Stellenwert wie bei uns die Kartoffel: Das weiche Fladenbrot wird in den afrikanischen Ländern nahezu täglich und zu vielen verschiedenen Gerichten gegessen. Aber wie wird Injera hergestellt? Woher hat die Brotspezialität ihren säuerlichen Geschmack und welche Nährstoffe stecken in Injera?

Was ist Injera?

Injera ist ein weiches Fladenbrot, das aus gesäuertem Teig hergestellt wird und das in Äthiopien und in Eritrea zu den Grundnahrungsmitteln zählt. Charakteristisch für Injera ist seine weiche, poröse Textur und der aromatische, leicht säuerliche Geschmack. Beides entsteht, weil der Teig für das Injera vor der Zubereitung für mehrere Tage fermentiert.So wird das Fladenbrot nicht nur bekömmlicher, sondern auch besonders locker. Traditionell wird Injera aus einem speziellen Hirsemehl und anderen Mehlsorten hergestellt und auf dem offenen Feuer gebacken. Frisch gebacken und noch warm schmeckt das Fladenbrot am besten.In Afrika isst man Injera vor allem mit sogenannten „Wots“ – das sind Soßen oder Eintöpfe, die hauptsächlich aus Hülsenfrüchten und Gewürzen hergestellt werden. Die Wots werden direkt auf dem Injera serviert. Da das Brot weich und porös ist, nimmt es die Soßen gut auf und kann wie eine Schale in der Hand gehalten werden.

Die wichtigste Zutat für Injera ist Teffmehl. Teff, auch als Zwerghirse bekannt, ist ein Pseudeogetreide, das zur Familie der Süßgräser gehört und das in Afrika traditionell als Nahrungsmittel angebaut wird. Da die Erträge relativ gering sind, ist Teff allerdings auch in den Herkunftsländern teuer. Viele Menschen backen ihr Injera daher mit einer Mischung aus Teffmehl und Gersten-, Mais- oder Weizenmehl. In Deutschland ist Teffmehl leider etwas schwer zu bekommen. Mit etwas Glück findest du es in afrikanischen Spezialitätenläden.

Fun Fact

In seinen Herkunftsländern ist Injera Teller und Besteck in einem. Eintöpfe oder Soßen werden auf das Brot gegeben. Dann wird ein Stück vom Brot abgezupft, um das jeweilige Gericht mit dem Brot aufzunehmen.

Herkunft und Geschichte von Injera

Teff wird in Äthiopien und Eritrea bereits seit Jahrtausenden kultiviert. Historiker gehen davon aus, dass die Zwerghirse dort bereits 1000 vor Christus angebaut wird. Da die Teffkörner so klein sind, konnte das Saatgut von nomadisch lebenden Völkern gut transportiert und ausgesät werden. Zudem ist die Hirse ausgesprochen genügsam und gedeiht auch auf trockenen Böden. 

Es gibt unterschiedliche Teffsorten, die einen Einfluss auf die Farbe des Injera haben. 

  • weißer Teff
  • roter Teff
  • gemischter Teff

Teff-Anbau
Die Hauptanbaugebiete für Teff liegen im Hochland Äthiopiens und Eritreas. Da Teff verglichen mit Mais oder Weizen relativ geringe Erträge pro Quadratmeter bietet und die Ernte zudem relativ aufwendig ist, ist 
Teffmehl in Afrika entsprechend teuer. Dafür wächst Teff schnell – zwischen der Aussaat und der Ernte liegen nur etwa drei Monate. In Afrika wird das Getreide nicht nur für die Herstellung von Injera, sondern auch zum Bierbrauen verwendet.

Herstellung von Injera

Injera wird kaum industriell hergestellt – in Afrika ist das Fladenbrot eine Beilage, die im Haushalt frisch zu den Mahlzeiten gebacken wird. Der Injera-Teig muss dabei immer ein paar Tage im Voraus zubereitet werden. Das Besondere an Injera ist nämlich, dass der Teig erst fermentiert, bevor das Brot gebacken wird.

  1. Verschiedene Mehlsorten und Hefe werden mit Wasser in einer Schüssel vermengt, bis ein 
  2. Der fertige Teig muss nun 
  3. Das Wasser, das sich auf dem Teig abgesetzt hat, wird abgegossen und der Teig mit frischem Wasser verknetet. Der fertige Fladenbrotteig 
  4. Traditionell wird Injera auf 

Nährstoffe: Wie gesund ist Injera?

Das gesäuerte Fladenbrot ist bekömmlich und gut sättigend. Wie die meisten Brotsorten enthält es viele Kohlenhydrate. Wird Injera traditionell mit Teffmehl oder mit einer Mischung aus Teffmehl und Maismehl hergestellt, ist es zudem glutenfrei. Das Fladenbrot enthält kaum Fett, hat aber je nach verwendeter Mehlsorte einen relativ hohen Eiweiß-Gehalt.

Injera mit Teffmehl enthält eine gute Portion an Ballaststoffen, die eine normalene Verdauung unterstützen. Je mehr Teffmehl im Injera enthalten ist, desto höher ist der Nährstoffanteil: Unter anderem enthält Teff Eisen,Kalium,Magnesium sowie Vitamin B1.

 

Nährstoffe

Nährwerte pro 100 g

Kalorien

367 kcal

Kohlenhydrate

67 g

Eiweiß

12 g

Fett

2 g

Ballaststoffe

8 g

Wie kann man Injera essen?

Das fluffige Fladenbrot eignet sich nicht nur als Beilage für afrikanische Wots, es schmeckt auch zu Currys, Linsengerichten, Eintöpfen, Suppen und Salaten sehr gut. Du kannst Injera auch als glutenfreie Alternative zu anderen Fladenbroten verwenden und es zum Beispiel mit Falafel und Hummus oder anderen Dips essen oder das Injera wie einen Wrap mit Gemüse, Soßen und andere Zutaten füllen.

Gut zu wissen:

In Afrika und Eritrea sind Wots und Injera ein Gemeinschaftsessen: Ein großer Teller wird mit frischgebackenen Injera ausgelegt und das Gericht direkt daraufgegeben. Dann wird der Teller in die Mitte des Tisches gestellt und jeder bedient sich – wohlgemerkt immer nur mit der rechten Hand.

Leckere Rezepte, die du mit Injera essen kannst

Kichererbsen-Grünkohl-Curry
  • Vegetarisch
  • Vegan
  • Laktosefrei
30min
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4.1/5
Injera mit Wot - Äthiopisches Fladenbrot mit Linsen
  • Vegetarisch
  • Vegan
  • Laktosefrei
8h 30min
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3.4/5
Linsen-Chili
Zutaten im Angebot
  • Vegetarisch
  • Glutenfrei
40min
Einfach
3.8/5