Brie – der französische Weichkäse-Klassiker mit der Edelpilzrinde
Mit seiner Edelpilzrinde und dem aromatischen Geschmack gehört Brie zu den beliebtesten Weichkäsesorten aus Frankreich. Er schmeckt nicht nur als Belag auf einem klassischen Baguette, sondern verfeinert mit seinem zarten Schmelz sowohl Suppen als auch Saucen. Doch wie wird Brie gemacht und welche Sorten gibt es?
Was ist Brie?
Brie ist ein französischer Weichkäse aus Kuhmilch mit mindestens 40 Prozent Fett. Die tortenförmigen Laibe haben einen Durchmesser von 35 Zentimetern und ihre Weißschimmel-Rinde verfärbt sich mit zunehmendem Reifegrad rötlich. Schneidet man sie an, offenbart der Edelschimmelkäse sein zartschmelzendes Inneres.
Traditionell stammt Brie aus der Region Brie östlich von Paris, wird inzwischen aber weltweit kopiert und auch in Deutschland hergestellt. Brie-Sorten unterscheiden sich nach Reifegrad und Herstellungsort. Die französischen Originale, insbesondere Brie de Meaux und Brie de Melun, bleiben allerdings unnachahmlich.
Brie gibt es in unterschiedlichen Geschmacksvarianten, von leicht säuerlich-mild bis kräftig-pikant. Traditionell produzierter Brie schmeckt intensiv und leicht nussig. Industriell hergestellter Brie hat ein mildes, fruchtig-würziges Aroma. Je reifer der Weichkäse ist, umso intensiver ist sein Geschmack.
Gut zu wissen
Was ist der Unterschied zwischen Brie und Camembert?
Brie und Camembert sind die wohl bekanntesten Weichkäse aus Frankreich und ähneln sich durchaus. Es gibt allerdings einige gravierende Unterschiede: Camembert stammt aus der Normandie, während Brie in der Region Brie erfunden wurde. Camembert-Laibe sind um einiges kleiner und können rund, oval oder eckig sein. Ihre Rinde ist dicker und Camembert schmeckt noch intensiver und würziger als Brie.
Herkunft und Geschichte von Brie
Erfunden wurde Brie-Käse vermutlich bereits im 8. Jahrhundert in der historischen Region Brie, genauer gesagt im Département Seine-et-Marne. Früher wurde der Weichkäse vor allem auf Bauernhöfen in der Region hergestellt. Im 19. Jahrhundert begannen größere Käsereien den Käse herzustellen, um der steigenden Nachfrage nachzukommen.
Heute fallen lediglich zwei Sorten unter das französische Ursprungsgesetz, nämlich der Brie de Meaux und der Brie de Melun. Ersterer wurde während eines Käsewettbewerbs auf dem Wiener Kongress im Jahr 1815 zum „König aller Käse“ gekürt. Inzwischen wird Brie weltweit in vielen Ländern hergestellt.
Herstellung von Brie
Brie wird traditionell aus frischer Kuhrohmilch hergestellt. In der Industrie verwendet man inzwischen allerdings oft pasteurisierte Milch, da sie weniger Bakterien enthält. Die Milch wird auf 30 bis 37 Grad Celsius erhitzt und mit Labenzymen versetzt, damit sie gerinnt. Dadurch entsteht die sogenannte Dickete.
Sie wird vorsichtig in runde, spezielle Käseformen gefüllt. Aus ihnen kann die Molke innerhalb von 18 bis 36 Stunden (je nach Sorte) abtropfen. Im Anschluss reift der Käse in speziellen Kammern über mehrere Wochen, bis er die gewünschte cremige Konsistenz erreicht. In dieser Zeit bildet sich die Rinde aus, die aus Weißschimmel besteht.
Welche Brie-Sorten gibt es?
Die verschiedenen Brie-Sorten unterscheiden sich in Geschmack, Textur und Herkunft. Als besonders schmackhaft gelten Brie de Meaux und Brie de Melun aus Frankreich:
- Brie de Meaux wird in der Region Meaux in Frankreich hergestellt. Er hat eine cremige Textur und einen vollmundigen, milden Geschmack.
- Brie de Melun stammt wiederum aus der französischen Region Melun. Er hat einen intensiveren Geschmack und eine etwas festere Textur als der Brie de Meaux.
Wer es besonders cremig mag, sollte Triple Crème Brie probieren. Dieser reichhaltigen, cremigen Brie-Sorte wird zusätzlicher Rahm beigefügt, um einen höheren Fettgehalt zu erreichen. Triple Crème Brie schmeckt mild und ist dennoch aromatisch.
Nährstoffe: Wie gesund ist Brie-Käse?
Der fettreiche Weichkäse ist zwar ein echte Kalorienbombe, weiß aber mit wertvollen Nährstoffen zu überzeugen. Brie-Käse ist reich an Calcium und Zink.
Zudem stecken Phosphor und Chlorid in Brie. Vitamintechnisch punktet Brie mit Vitamin A und Vitamin B2.
Doch Achtung: Schwangere sollten Weißschimmel-Käse wie Brie lieber meiden, da er oft aus Rohmilch hergestellt wird. Sie begünstigt das Wachstum bestimmter Bakterien, die für den heranwachsenden Embryo schädlich sein können.
Nährwerte pro 100 g Brie
Nährstoffe | Nährwerte pro 100 g |
Kalorien | 362 kcal |
Kohlenhydrate | 0 |
Eiweiß | 17 g |
Fett | 33 g |
Ballaststoffe | 0 g |
Calcium | 280 mg |
Chlorid | 1100 mg |
Phosphor | 250 mg |
Zink | 2,6 mg |
Vitamin A | 0,37 mg |
Vitamin B2 | 0,4 mg |
Lagerung und Haltbarkeit von Brie
Damit Brie frisch bleibt, wird er in luftdurchlässigem Käsepapier oder Folie verkauft. Lagere ihn am besten im wärmsten, also obersten Fach des Kühlschranks und lass ihn in diesem Papier. Alternativ kannst du ihn in eine luftdurchlässige Käsebox aus Kunststoff geben.
Je nachdem, welchen Reifegrad der gekaufte Brie hat, ist er unterschiedlich lange haltbar. Solange er noch gut riecht und keinen Schimmel bildet, ist er aber in der Regel noch genießbar. Nimm ihn am besten 30 Minuten vor dem Verzehr aus dem Kühlschrank, dadurch entfaltet er sein Aroma besonders gut.
Verarbeitung von Brie
Als Käseklassiker darf Brie auf keiner gemischten Käseplatte fehlen – am besten kombiniert mit Birnen, Weintrauben oder Feigensenf, Baguette und einem Glas gekühlten Weißwein. Wenn du die Edelpilz-Rinde entfernst, kannst du ihn auch zum Kochen verwenden. Mit seinem zarten Schmelz verleiht Brie zahlreichen feinen Suppen und Saucen eine cremig-aromatische Note. Er passt außerdem zu Salat oder kann als Beilage zu Schmorgerichten, Fleisch oder Gemüsepfannen gereicht werden.
In Scheiben passt er auch auf Burger, in Wraps oder herzhafte Crêpes mit Birnen oder Gemüse. Deftiger ist die bayerische Spezialität Obazda mit Brie oder Camembert: Dafür wird der Käse mit Butter, Paprikapulver, Zwiebeln, Salz und Pfeffer zu einer cremigen Masse verrührt. Lecker zu Brezeln, aber auch als Brotaufstrich!