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Chlorid – Infos & Wissenswertes

Süßkartoffelchips.

Chlorid ist ein lebensnotwendiges Mengenelement und kommt, gemeinsam mit Natrium, in unserem Speisesalz vor. Von der Verdauung bis zum Säure-Basen-Haushalt – Chlorid spielt als Elektrolyt eine wichtige Rolle in unserem Körper. In Deutschland nehmen die meisten Menschen jedoch zu viel Chlorid in Form von Kochsalz zu sich. Erfahre hier, wie du deinen Chloridhaushalt durch eine ausgewogene Ernährung in Balance hältst.

Was ist Chlorid?

Neben den positiv geladenen Kationen Natrium und Kalium ist Chlorid, als negativ geladenes Chlorid-Anion, eines der wichtigsten Elektrolyte im menschlichen Organismus. Elektrolyte können in wässriger Lösung Strom leiten. Ihre Zusammensetzung in den verschiedenen Teilen des Körpers ist genau austariert und wichtig für die Funktionsfähigkeit der einzelnen Zellen. Chlorid zählt zu den Mengenelementen und ist das mengenmäßig führende Anion in den Körperflüssigkeiten außerhalb der Zellen – zum Beispiel im Blut.

Kationen und Anionen sind im Körper Gegenspieler und Partner zugleich. Ohne sie wären zahlreiche Vorgänge auf Zellebene nicht möglich: Nerven, Muskeln und Organe benötigen Elektrolyte, um zu arbeiten. Aufgenommen wird Chlorid nahezu komplett in Form von Kochsalz (Natriumchlorid). Dieses enthält zu gleichen Teilen Natrium- und Chlorid-Ionen.

Welche Funktionen hat Chlorid im Körper?

In Wasser gelöst bildet Chlorid, ohne einen Partner wie Natrium, eine starke Säure: die Salzsäure. Diese trägt als „Magensäure“ und damit als wesentlicher Bestandteil des Magensaftes zu einer normalen Verdauung bei.

Der niedrige pH-Wert im Magen sorgt nicht nur für eine Zerkleinerung der Nahrung, sondern hindert Krankheitserreger daran, durch den Verdauungstrakt in den Körper zu gelangen. Das saure Milieu im Magen unterstützt außerdem die Aufnahme von Vitamin B12 aus der Nahrung.

Weitere Funktionen im Körper hängen stark mit der Rolle des Chlorids als Bestandteil von Kochsalz und als Gegenspieler zu Natrium, Kalium und Calcium im Säure-Basen-Haushalt zusammen.

Wie kann es zu einem Chloridmangel kommen und wie reagiert der Körper darauf?

In Mitteleuropa ist eine langfristige Unterversorgung mit Chlorid so gut wie auszuschließen. Kurzzeitig kann es aber dennoch zu einem Chloridmangel kommen. Die Ursache liegt dann in einer Erkrankung, Fehlfunktion oder besonderen Umständen für den Körper. Dazu gehören beispielsweise:

  • langanhaltendes, intensives Erbrechen
  • chronische Nierenerkrankungen, die ins Stadium des Nierenversagens übergehen
  • Einnahme von harntreibenden Mitteln (Diuretika), welche Einfluss auf den Elektrolythaushalt haben
  • extremes Schwitzen
  • Hochleistungssport

Als Folge eines Chloridmangels kann es zu Herzrasen, Blutdruckabfall und Veränderungen im pH-Wert des Blutes kommen.

Was passiert bei einer Chlorid-Überversorgung?

Die meisten Menschen hierzulande nehmen, Schätzungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) zufolge, zu viel Kochsalz und damit zu viel Chlorid zu sich. Diese Überversorgung wird mit Bluthochdruck und einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Zusammenhang gebracht.

Tipp bei Chloridmangel

Wer im Rahmen eines Magen-Darm-Virus kurzfristig durch Erbrechen und Durchfall große Mengen Chlorid ausscheidet, darf und sollte dieses wieder zuführen. Salzstangen gelten als Hausmittel für das Ausgleichen des Chloridhaushalts. Besser ist es jedoch, wenn man zu Elektrolytlösungen aus der Apotheke greift. Diese enthalten noch weitere wichtige Mineralstoffe, die der Körper jetzt braucht. Hält die Erkrankung länger an, ist ärztliche Hilfe aufzusuchen.

Wie viel Chlorid benötigt dein Körper am Tag?

Die DGE schätzt folgende Werte für eine angemessene Zufuhr:

Alter

Chlorid in mg/Tag

Säuglinge

0 bis 4 Monate

300

4 bis 12 Monate

450

Kinder

1 bis 4 Jahre

600

4 bis 7 Jahre

750

7 bis 10 Jahre

1150

10 bis 15 Jahre

1750

Jugendliche und Erwachsene

ab 16 Jahren

2300

Diese Werte wurden anhand der empfohlenen Aufnahmemenge für Kochsalz für Chlorid berechnet.

Welche Lebensmittel sind besonders reich an Chlorid und daher zu meiden?

Im Falle des Mengenelements Chlorid ist es nicht nötig, gezielt chloridreiche Lebensmittel zu verzehren, um den Bedarf zu decken. Im Gegenteil: Es ist wichtig, Produkte mit einem hohen Chloridgehalt zu kennen und diese nur selten auf den Speiseplan zu bringen, um eine Überversorgung zu vermeiden.

Die wichtigste Quelle für Chlorid sind verarbeitete Lebensmittel, welche mit Salz, oft in großen Mengen, abgeschmeckt werden. Das reicht vom Brot über Wurstwaren und Fischkonserven bis hin zu Fertiggerichten. Besonders salzhaltig und damit reich an Chlorid sind:

  • Fleisch und Wurstwaren wie Salami, Kasseler oder Salzhering
  • Laugengebäck
  • Knabbereien wie Kartoffelchips oder Salzstangen
  • Milchprodukte wie Schafskäse
  • Fertigprodukte wie Tiefkühlpizza

Unsere Empfehlung: Am besten kontrollierst du deine Chloridzufuhr, indem du möglichst oft mit frischen Zutaten vielseitige Rezeptideen ausprobierst.

Wie decke ich meinen Tagesbedarf, ohne zu viel Chlorid aufzunehmen?

Um die Aufnahme von Chlorid auf ein gesundes Maß zu beschränken, solltest du in erster Linie darauf achten, nicht zu viel Salz zu dir zunehmen. Der Richtwert der DGE liegt bei 6 Gramm am Tag – das entspricht etwas mehr als einem gestrichenen Teelöffel.

Salz ist ein wichtiger Geschmacksträger, an den sich dein Gaumen gewöhnt. Deshalb salzen viele Menschen immer stärker. Du kannst dich aber „entwöhnen“, indem du bewusst die Salzmenge beim Kochen Stück für Stück reduzierst.

Richtiges Würzen – zum Beispiel mit frischen und getrockneten Kräutern oder auch Paprika, Kreuzkümmel und Curry – verleiht deinen Speisen dennoch das gewisse Extra, ohne dass du auf einen kräftigen Geschmack verzichten musst!