Der Zuckeralkohol hat eine Süßkraft von etwa 50-70 Prozent im Vergleich zu Zucker (Saccharose). Man benötigt dementsprechend mengenmäßig immer etwas mehr davon. Außerdem ist zu berücksichtigen, dass Erythrit einen kühlenden Effekt im Mund hinterlässt. Bei der Zubereitung von Eis oder Desserts fällt das kaum auf, bei Kuchen kann es für manche unangenehm sein.
Als Zuckerersatz schneidet Erythrit aus Sicht der Kalorienbilanz ziemlich gut ab: 100 Gramm enthalten nur 20 Kalorien - der Zuckeralkohol ist demnach nahezu kalorienfrei. Er hat außerdem keinen Einfluss auf den Blutzucker- und Insulinspiegel.
Im Vergleich zu anderen Zuckeralkoholen ist Erythrit besonders gut verdaulich. Das liegt daran, dass Erythrit zu 90 Prozent schon über den Dünndarm aufgenommen und über die Nieren, sprich über den Urin, ausgeschieden wird. Das Risiko für Blähungen und Durchfall, wie es beim übermäßigen Verzehr anderer Zuckeralkohole vorkommen kann, ist somit stark vermindert. Wie auch Xylit wirkt Erythrit antikariogen.
Trotzdem ist Vorsicht geboten: Enthält ein Lebensmittel anteilig mehr als 10 Prozent Erythrit, muss ein Warnhinweis auf der Verpackung vorhanden sein.
Der Zuckerersatz Erythrit bringt, wie auch Xylit, einen kühlenden Effekt mit sich und wird daher in der Lebensmittelindustrie gerne als Süßungsmittel für zuckerfreie Kaugummis und Bonbons eingesetzt. Auch in zuckerreduzierten Getränken, Schokoladen und Desserts wird Erythrit häufig verwendet. Von Natur aus kommt es in Obst wie Birnen, Trauben oder Melonen, in Gemüse und in fermentierten Lebensmitteln wie Misopaste oder Sojasoße vor.
Erythrit, das auch unter dem Namen Xucker light, Sukrin oder Sucolin vertrieben wird, ist nicht 1:1 wie herkömmlicher Zucker einzusetzen. So solltest du beachten, dass es für die Zubereitung von Konfitüre nicht geeignet ist, da es auskristallisiert. Beim Backen sollte der Gewichtsanteil von Erythrit 25 Prozent nicht überschreiten.
Es gibt mehrere Möglichkeiten den Zuckeralkohol herzustellen. Die einfachste und kostengünstigste ist jedoch die mikrobielle Umwandlung: Enzyme bauen das Ausgangsprodukt Stärke in einem biochemisch-enzymatischen Prozess ab. Es folgt eine Fermentation durch Hefen oder Pilze. Aus den Endprodukten wird letztendlich der Zuckeraustauschstoff gewonnen. Stärkelieferant ist dafür häufig Mais, der aus Nord- und Südamerika importiert wird. Da dieser neben einer schlechten Ökobilanz oft auch gentechnisch verändert wurde, lohnt es sich in Erythrit mit EU-Bio-Siegel zu investieren.