Aspartam – Infos & Wissenswertes
Aspartam gehört zu den bekanntesten künstlichen Süßstoffen. Wo der weiße, geruchsneutrale Zusatzstoff überall drin steckt und warum der Verzehr geringer Mengen unbedenklich ist, erfährst du hier.
Was ist Aspartam?
Aspartam ist wie Acesulfam-K oder Saccharin ein künstlich hergestelltes Süßungsmittel. Das geruchslose weiße Pulver ist 200 Mal süßer als normaler Zucker, hat aber einen vergleichbaren Kaloriengehalt. Da du zum Süßen deines Kaffees viel weniger Aspartam als Zucker benötigst, gilt der Süßstoff als kalorienarm. Vermarktet wird der künstliche Süßstoff unter den Namen NutraSweet, Canderel, Amino-Sweet und Equal.
Woraus besteht Aspartam und wer hat es entdeckt?
Aspartam besteht aus den zwei Aminosäuren Phenylalanin und Asparaginsäure sowie aus dem zur Stoffgruppe der Alkohole gehörenden Methanol. Entdeckt wurde es 1965 durch Zufall von dem amerikanischen Chemiker James M. Schlatter: Er war eigentlich auf der Suche nach einem Medikament gegen Magengeschwüre. Dabei experimentierte er mit Aminosäuren und entdeckte ihr süßes Aroma. Auf den Markt kam Aspartam in den USA allerdings erst 16 Jahre später – und zwar unter dem Namen NutraSweet. In Deutschland wurde das Süßungsmittel im Jahr 1990 als Lebensmittelzusatzstoff zugelassen und gehört damit zu den noch recht „jungen“ Süßstoffen.
Welche Lebensmittel enthalten Aspartam?
In der EU müssen alle Lebensmittel, die Aspartam enthalten, im Zutatenverzeichnis gekennzeichnet sein: entweder mit dem Begriff Aspartam oder mit der E-Nummer 951. Zusätzlich muss der Hersteller darauf hinweisen, dass sein Produkt eine Phenylalaninquelle enthält. Aspartam wird bei der Herstellung vieler Lebensmittelsowie als sogenannte Tafelsüße eingesetzt. Du findest es unter anderem in:
- Erfrischungsgetränken
- kalorienarmen Light-Produkten
- Süßwaren
- Kaugummis
- Milchprodukten
- Marmeladen
- Getreideflocken
- Desserts
- Backwaren
- Instantkaffees
- Fertiggerichten
Als Tafelsüße gibt es den Zusatzstoff in Tablettenform oder Streusüße sowie als flüssigen Süßstoff: Du kannst Aspartam beispielsweise zum Süßen von Getränken, Getreideflocken oder Obstsalaten verwenden.
Gut zu wissen: Zum Kochen und Backen eignet sich der Süßstoff nicht, denn Aspartam ist nicht hitzebeständig und zerfällt bei Temperaturen über 150 Grad Celsius.
Ist Aspartam gesundheitsschädlich?
Obwohl Aspartam seit drei Jahrzehnten in vielen Ländern der Welt zugelassen ist, gerät es immer wieder in die negativen Schlagzeilen: als gesundheitsschädigender, sogar krebsauslösender oder giftiger Dickmacher. Bewiesen werden konnte das bis heute nicht. Seit dem Jahr 1984 führte der Europäische Wissenschaftliche Lebensmittelausschuss (SCF), heute EFSA (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit), zahlreiche Sicherheitsbewertungen zu Aspartam durch – die letzte im Jahr 2013. Das Ergebnis war immer eindeutig: Aspartam ist in der, von der EFSA empfohlenen, täglichen maximalen Aufnahmemenge für die Gesundheit unbedenklich.
Wichtig: Aspartam strikt meiden sollten Menschen, die unter der angeborenen Stoffwechselstörung Phenylketonurie (PKU) leiden: PKU sorgt im Blut unter anderem für eine hohe Konzentration an Phenylalanin, die schädliche Auswirkungen auf die Gehirnzellen hat. Aspartam verstärkt diesen Effekt zusätzlich.
Macht Aspartam dick?
Einige Studien ergaben, dass Süßstoffe wie Aspartam dick machen sollen. Zwar enthalten sie weniger Kalorien als Zucker bzw. sind in viel geringeren Dosen enthalten, dennoch sollen sie die Appetitregulation im Gehirn stören. Der süße Geschmack soll dem Gehirn vorgaukeln, dass Glucose zugeführt wurde. Der Insulinspiegel steigt, der Blutzucker sinkt und es entsteht Heißhunger. Andere Studien sprechen gegen die appetitanregende Wirkung. Abschließende Ergebnisse fehlen bislang noch.
Wie viel Aspartam darf man täglich zu sich nehmen?
Bereits im Jahr 1984 legte die SCF eine zulässige tägliche Aufnahmemenge für den Süßstoff fest, die bis heute aktuell ist: Als unbedenklich für die Gesundheit gilt in der EU eine tägliche maximale Menge von 40 Milligramm Aspartam pro Kilogramm Körpergewicht. Wer sich gesund und ausgewogen ernährt, erreicht diese Höchstmenge in der Regel nicht. So müsste ein 60 Kilogramm schwerer Erwachsener an einem Tag mehr als vier Liter aspartamhaltige Erfrischungsgetränke zu sich nehmen, um den kritischen Wert zu überschreiten, wie die EFSA in ihrer letzten Prüfung im Jahr 2013 anmerkte.
Ist Aspartam für Diabetiker geeignet?
Für Diabetiker sind Süßstoffe wie Aspartam oder Saccharin eine Alternative zu Zucker, da sie den Blutzuckerspiegel nicht ansteigen lassen. Du solltest Lebensmittel mit Süßstoffen allerdings nur in Maßen genießen, da sie sehr süß sind und dein Verlangen nach Zucker insgesamt steigern können. So tappst du schnell in die Light-Falle: Weil Produkte mit Süßstoff als kalorienarm gelten, isst du mehr von ihnen und nimmst trotzdem eine große Menge an Kalorien auf.
Aspartam in der Kritik
Kaum ein Süßungsmittel wurde so häufig in Frage gestellt wie der Süßstoff Aspartam. Von Befindlichkeitsstörungen depressiver Menschen über Kopfschmerzen und Migräne bis hin zur Entstehung von Krebs gab es seit der Entdeckung immer wieder Studien, die die Verwendung scharf kritisiert haben. Seit 2002 spricht die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) jedoch von einer Unbedenklichkeit von Aspartam.