Das Metabolic Balance Programm gehört zu den Stoffwechseldiäten und wurde von Dr. Wolf Funfack und Ernährungsexpertin Silvia Bürkle entwickelt. Im Gegensatz zu vielen klassischen Diäten haben sie sich bei der Entwicklung nicht auf das Zählen von Kalorien gestürzt. Stattdessen haben sie ein Computerprogramm entwickelt, das anhand von Blutwerten, Vorlieben, Unverträglichkeiten einen individuellen Ernährungsplan erstellt, der auf den Stoffwechsel der Person abgestimmt ist. Durch das Einbeziehen der Blutwerte können auch mögliche Mangelerscheinungen berücksichtigt werden. Zeigen die Blutwerte beispielsweise einen Mangel an Vitamin B12, Eisen oder Calcium, werden entsprechende Lebensmittel im Ernährungsplan berücksichtigt. So soll man nicht nur abnehmen, sondern gleichzeitig was für seinen Körper und die Gesundheit tun.
Metabolic Balance ist keine klassische Diät sondern eher eine Ernährungsumstellung. Das Konzept besteht aus vier Phasen, die mit einem Bluttest und einer Analyse vorbereitet werden. Generell wird bei den Empfehlungen der glykämische Index und die glykämische Last von Lebensmitteln zugrundegelegt. Die beiden Werte machen eine Angabe zur Auswirkung der in Lebensmitteln enthaltenen Kohlenhydrate auf den Blutzuckerspiegel. Zum Hintergrund: Zucker- oder weißmehlreiche Lebensmittel wie Süßigkeiten oder Kuchen haben eine andere Auswirkung auf den Blutzuckerspiegel als der Verzehr von Vollkornbrot. Nach Süßem steigt der Blutzuckerspiegel sehr schnell an, es befindet sich viel Zucker im Blut. Um diesen in die Zellen zu transportieren, stellt der Körper viel Insulin bereit. Das Hormon steht jedoch im Verdacht das Abnehmen zu behindern und die Fettverbrennung zu verschlechtern. Low Carb bzw. Eiweiß-Diäten setzen deswegen auf kohlenhydratarme Lebensmittel, die einen geringen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel haben. Der Körper muss dann nur wenig Insulin produzieren und die Fettverbrennung kann ungehindert stattfinden.
In Phase 1 der Metabolic Diät, der Vorbereitungsphase, stimmt man den Körper auf die neue Nahrungsroutine ein und entleert den Darm. Es gibt ausschließlich leichte Kost, wie beispielsweise Gemüsesuppe oder gedünstetes Gemüse. Diese Phase dauert zwei Tage.
Anschließend greift man in Phase 2, der strengen Umstellungsphase, auf den individuellen Ernährungsplan zu. Ausschließlich die ermittelten Lebensmittel, die bei jedem anders aussehen, sind in abgewogenen Mengen erlaubt. Über mindestens zwei Wochen drosselt man die Kalorienaufnahme drastisch. Kohlenhydrate sind weitestgehend verboten. Es gibt täglich drei kleine eiweißreiche Mahlzeiten, die zu bestimmten Zeiten gegessen werden sollten.
Phase 3, die gelockerte Umstellungsphase, erlaubt mehr Kohlenhydrate (z. B. Nudeln und Reis), aber jeder Teilnehmer hat zu beobachten, wie der Körper auf bestimmte Nahrungsmittel reagiert. Bewegung steht ebenfalls auf dem Plan und Schummeln ist tageweise erlaubt. Wie lange diese Phase dauert, hängt vom Typ ab.
Phase 4, die Erhaltungsphase, läuft unbegrenzt und beinhaltet eine Mischung aus Kohlenhydraten und kalorienarmer Kost. Es besteht die Möglichkeit, in die strenge Phase zurückzukehren.
Damit das Abnehmen optimal klappt, sollte man sich neben dem persönlichen Ernährungsplan und dem Einhalten der Phasen an ein paar Regeln halten:
Im Gegensatz zu vielen anderen Diäten, die man sich selbst zusammenstellt, ist Metabolic Balance mit Kosten verbunden. Diese ergeben sich aus der vorangehenden Blutanalyse, der Erstellung der Ernährungspläne und der Betreuung. Es gibt verschiedene Modelle von Gruppenbetreuung bis hin zu Einzelbetreuung, die je nach Region unterschiedlich viel kosten.
Durch das strenge Low Carb Prinzip und die deutlich reduzierte Kalorienzufuhr in Phase zwei, nimmt man mit Metabolic Balance recht schnell ab. Auch, weil ab Phase 3 regelmäßige Bewegung empfohlen wird. Wer nachher wieder normal isst, muss allerdings dank Jo-Jo-Effekt mit einer erneuten Zunahme des Gewichts rechnen. Dazu kommt, dass das Einhalten des Metabolic Balance Ernährungsplans vielen schwer fällt. Die Abbrechrate ist recht hoch.
Speziell in Phase 2 ist Metabolic Balance sehr einseitig und kann, wenn man die Phase länger durchführt, zu Mangelerscheinungen führen. Ein weiterer Kritikpunkt: Das Konzept hinter Metabolic Balance ist wissenschaftlich nicht belegt. Der Erfinder Wolf Funfack verrät nicht, auf welchen wissenschaftlichen Prinzipien die Analyse beruht, da man die Abnehmwilligen für die telefonische, persönliche oder Online-Beratung zur Kasse bittet.
Ernährungswissenschaftler raten daher von Metabolic Balance ab und empfehlen lieber eine gezielte Ernährungsumstellung auf eine ausgewogene, kalorienreduzierte Mischkost. Mit einer gesunden Ernährung, bei der man weniger Kalorien aufnimmt als man verbraucht, nimmt man zwar langsamer, dafür aber langfristiger ab.