Zuckerschoten – süße Erbsen in zarter Schale
Knackig-zart, grün und leicht süßlich im Geschmack: Zuckerschoten gehören zu den beliebtesten Erbsenarten. Die grünen Schoten sind nicht nur vielfältig in der Zubereitung, sondern stecken auch voller wichtiger Nährstoffe. Wieso das edle Gemüse früher der adeligen Oberschicht vorbehalten war und was sich aus Zuckerschoten so alles zaubern lässt, verraten wir dir hier.
Was sind Zuckerschoten?
Zuckerschoten sindHülsenfrüchteund haben einen deutlichen Erbsengeschmack, sind dank ihres relativ hohen Zuckergehalts aber leicht süßlich. Gleichzeitig sind sie knackig und bissfest.
Zuckerschoten stammen von einer einjährigen Krautpflanze mitbis zu 1,5 Meter langenKlettertrieben. Die Schoten bilden sich aus den befruchteten Blüten heraus und werden bis zu 10 Zentimeter lang. Sie enthalten vier bis zehn Samen, aka Erbsenkörner, und sindtiefgrün bis bläulich-violett.
Zuckerschoten werden auchKnackerbsen, Kefen, Kiefelerbsen, Zuckererbsen oder Kaiserschotengenannt. Sie werden unreif geerntet, so bilden sie im Inneren keine harte Pergamentschicht aus. Ihre Hülse bleibt angenehm weichund kann mitgegessen werden. In Deutschland haben Zuckerschotenvon Juni bis August Saison, sind als Importware aber das ganze Jahr über erhältlich – auch im Tiefkühlfach.
Herkunft und Geschichte von Zuckerschoten
Zuckerschoten gehören zu den ältesten Kulturpflanzen der Weltund stammen vermutlich aus Europa. Schon im antiken Romkamen siegetrocknet als Caulorapaauf den Tisch.Dass Zuckerschoten auch Kaiserschotengenannt werden, hat einen triftigen Grund: Im Spätmittelalter war ihr Verzehrdem Adel vorbehalten. Das wurde 1433 sogar in einem Gesetz geregelt: Demnach musste man mindestens den Titel „Baron“ bzw. „Baronin“ tragen, um in den Genuss der feinen Schoten zu kommen.
Ein besonders großer Fan war der französische SonnenkönigLudwig XIV, der im Park rundum den Louvre Zuckerschoten anbauen ließ. Dank ihm begann man Zuckerschoten nicht nur getrocknet, sondern auch frisch zu essen.
Anbau von Zuckerschoten
Trotz ihres edlen Geschmacks und ihrer adeligen Vorgeschichte ist die Zuckerschoten-Pflanze äußerst anspruchslos, was den Standort betrifft. Sie wächst am besten in tiefgründigen Bödenund mag es sonnig. Staunässe macht ihr zwar zu schaffen – humusreiche Böden, die Feuchtigkeit gut halten, sind allerdings ideal für ihr Wachstum.
Zuckerschoten werden sowohl in Deutschland als auch im Rest Europasangebautund haben hierzulande in den Sommermonaten von Juni bis August Saison. Deutschland ist mit rund 40.000 Tonnen Zuckerschoten pro Jahrder größte Produzent und Konsument der feinen Erbsen. In der kalten Jahreszeit werden sie vor allem aus Kenia, Zypern, den USA und Ägypten importiert.
Welche Sorten von Zuckerschoten gibt es?
Weltweit werden viele verschiedene Sorten von Zuckerschoten angebaut. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen zwei Formen, nämlich Kaiserschoten und Knackerbsen. Auch wenn die beiden Begriffe oft synonym verwendet werden, gibt es kleine Unterschiede:
- Kaiserschoten haben besonders zarte und flache Hülsen, da sie unreif geerntet werden.
- Knackerbsen haben eine etwas dickere Hülle und einen dünnen Faden entlang der Längsseite. Sie werden nach der sogenannten Milchreife des Korns geerntet.
Beliebte Zuckerschoten-Sorten sind unter anderem:
- Schweizer Riesen: sehr große Schoten mit einer tiefgrünen Hülle. Die Pflanzen werden bis zu 2 Meter hoch.
- Ambrosia: mittelfrühe Sorte mit hohen Erträgen.
- Golden Sweet: gelbe Hülsen, die sich aus besonders schönen, violetten Blüten ausbilden.
- Shiraz: erste Sorte mit violetter Hülse.
- Sugar Rae: eine der klassischen Sorten mit einer grünen Hülse.
- Blue Pod: besonders große Sorte mit bläulicher Hülse.
Nährstoffe: Wie gesund sind Zuckerschoten?
Die Erbsen sind ziemlich gesund und liefernviele wichtige Nährstoffen. Im Vergleich zu anderen Hülsenfrüchten sind sie relativeiweißreich. Da Zuckerschoten aber – wie der Name schon sagt – relativ viel Zucker enthalten, sind sie ebenso kohlenhydratreich.
ZurStärkung des Immunsystemsschadet eine Portion Zuckerschoten im Winter nicht: 100 Gramm decken 25 Prozent des Tagesbedarfs an Vitamin C. Auch der Zinkanteilist hoch. Der große Vorteil frischer Zuckerschoten: Anders als andere Hülsenfrüchte sind sie leicht bekömmlichund verursachen nicht so leicht Blähungen. Die enthaltenen Ballaststoffe beugen außerdem Verstopfungen vor. Menschen mit Histamin-Unverträglichkeitsollten allerdings vorsichtig sein – manchmal führen Zuckererbsen zu Beschwerden.
Nährwerte pro 100g Zuckerschoten (roh)
Nährstoffe | Nährwerte pro 100 g |
Kalorien | 65 kcal |
Kohlenhydrate | 12 g |
Eiweiß | 3,5 g |
Fett | 0,2 g |
Ballaststoffe | 2,5 g |
Vitamin C | 25 mg |
Zink | 0,33 mg |
Lagerung und Haltbarkeit von Zuckerschoten
Frische Zuckerschoten solltest du möglichst bald verarbeiten: Sie halten sich nur wenige Tage. Bewahre sie am besten an einem kühlen, dunklen Ort für maximal drei Tage auf.Im Kühlschrankliegen sie am liebsten im wärmsten Fach undnicht länger als einen Tag. Durch die Kälte verlieren sie nämlich an Biss.
Einfrierengeht allerdings problemlos, solange du sie vorher ein bis zwei Minuten kochst bzw. blanchierst. Danach solltest du siemit Eiswasser abschrecken, denn dadurch bleiben sie schön knackig und grün. Im Gefrierfachhalten sie sich so bis zu zwei Jahre. Im Handel findest du auch bereitsgefrorene Zuckerschoten, die frisch vom Feld schockgefroren werden und daher besonders reich an wertvollen Nährstoffen sind.
Verarbeitung von Zuckerschoten
Etwasreifere Sortenbilden an der Längsseite eine dünne Faser, die sich leicht in den Zähnen verfängt. Daher sollte man sie vor dem Verzehr inklusive des Blütenstiels entfernen. Roh schmecken Zuckerschoten lecker, deshalbmacht sich dergesunde Rohkost-Snackauch inSalatensehr gut.
Zum Kochenbrauchen die Schoten nurein bis zwei Minuten, bevor sie abgeschreckt werden - fertig ist die Gemüsebeilage. Eine Prise Salz im Wasser sorgt für eine besonders grüne Farbe. Mit Knoblauch und Zwiebelnkannst du Zuckerschoten auchfür ca. 30 Sekunden scharf anbraten. Möchtest du sie direkt mitFleisch oder anderem Gemüse anbraten, sollten sie ganz zum Schluss in die Pfanne – sonstverlieren sie an Geschmack. FürCremesuppeoder Eintöpfeeignen sich tiefgefrorene Zuckerschoten: Sie enthalten nicht nur mehr Nährstoffe, sondern sorgen auch für ein intensives Grün.