Energie sparen beim Kochen: Darauf kommt es an
Ohne Kochen wäre die Welt nur halb so schön. Allerdings lauert in der Küche beim Zubereiten, Lagern und Abspülen so manche Energiefalle. Mit diesen Tipps und Tricks kannst du ganz entspannt deinen Stromverbrauch senken und jeden Tag deinen Geldbeutel sowie die Umwelt schonen.
Was bedeutet nachhaltig kochen?
Nachhaltige Küche beginnt bereits beim Einkauf: Saisonale und regionale Lebensmittel leisten dank ihrer kurzen Lieferwege und ihres geringen CO2-Abdrucks einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz. Lebensmittelabfälle und Verpackungsmüll sollten möglichst gering gehalten werden. Neben der Auswahl der richtigen Zutaten und dem bewussten Umgang damit, spielt auch der Verbrauch von Energie in der nachhaltigen Küche eine große Rolle.
Die 21 besten Energiespar-Tipps für die Küche
1. Zu jedem Topf ein Deckel: Mit einem passenden Deckel auf dem Topf kann man reichlich Energie sparen beim Kochen von Flüssigkeiten und anderen Zutaten. Die genaue Ersparnis hängt von vielen Faktoren ab, liegt laut verschiedener Quellen aber zwischen 25 und 60 Prozent. Der Deckel sollte möglichst den gesamten Kochvorgang über aufliegen und genau passen. Nur, wenn Flüssigkeiten entweichen sollen, ist es ratsam, den Deckel zu entfernen oder lediglich leicht aufzulegen.
2. Neues Kochgeschirr verwenden: Hat der Topf schon ein paar Beulen und Dellen? Das sieht vielleicht charmant aus, ist aber hinderlich, wenn man effizient kochen möchte: Der Topfboden sollte eine ebene Fläche bilden, die gerade auf dem Kochfeld steht. So kann die Wärme optimal geleitet und die Kochzeit verkürzt werden. Langfristig lohnt es sich, sehr alte Töpfe durch neues Kochgeschirr zu ersetzen, um den Energieverbrauch zu verringern.
3. Topf passend zur Herdplatte wählen: Wichtig ist auch, dass die Topfgröße zur Herdplatte passt: Steht ein zu kleines Töpfchen auf zu großer Platte, geht Energie verloren. Umgekehrt braucht ein zu klein gewähltes Kochfeld sehr lange, um einen großen Kochtopf zu erhitzen und die Wärme darin zu leiten. Das verlängert den Kochprozess und frisst unnötig Strom.
4. Nicht zu viel Wasser nehmen: Häufig werden Lebensmittel in reichlich sprudelndem Wasser gekocht – obwohl das nicht immer nötig ist. Möchte man beispielsweise Kartoffeln energiesparend kochen, reicht es, die Knollen ganz knapp mit Wasser zu bedecken. Auch Gemüse kann man prima in wenig Flüssigkeit dünsten. Praktisch und besonders energiesparend ist in solchen Fällen ein Dampfgareinsatz, den man in den Topf über das Gargut im Wasser setzt. Darin lässt sich beispielsweise zeitgleich Fisch im aufsteigenden Wasserdampf garen.
Gut zu wissen
Pasta braucht reichlich Wasser, um nicht aneinander zu kleben und kocht am besten offen, damit nichts überschäumt. Bevor die Nudeln in den Topf wandern, darf aber gern ein Deckel drauf, um das Kochwasser schnell in Wallung zu bringen und nicht allzu viel Strom zu verschwenden.
5. Nudelwasser zum Binden nehmen: Sämige Pastasoßen und Sugos brauchen eine Weile, bis sie auf dem Herd die richtige Konsistent erreicht haben. Um schneller ans Ziel zu kommen, kannst du etwas vom Nudelkochwasser zugeben. Die darin enthaltene Stärke sorgt für Bindung und spart die ein oder andere Minute auf der Herdplatte.
6. Omas Kochkiste wiederentdecken: Ein alter Tipp aus Großmutters Küche ist die Verwendung einer Kochkiste. Früher wurden Zutaten wie Kartoffeln, Linsen oder Reis kurz angekocht und dann in einer gedämmten Box, die die Hitze im Kochtopf gespeichert hat, ohne weitere Zufuhr von Energie zu Ende gegart. Heute gibt es fertige Kochkisten aus Styropor und gedämmte Kochsäcke zu kaufen, die nach demselben Prinzip funktionieren.
7. Energiesparend Wasser kochen: Statt Kochwasser direkt auf dem Herd erhitzen, den Wasserkocher verwenden, um es vorzukochen. Er ist deutlich schneller und energiesparender.
8. Regelmäßig entkalken: Damit der Wasserkocher langfristig gut arbeiten und den Energieverbrauch in der Küche drosseln kann, sollte man ihn frei von Ablagerungen halten und regelmäßig von Kalk befreien.
9. Backofen nicht vorheizen: Backrezepte empfehlen in der Regel das Vorheizen. In vielen Fällen kannst du dir diesen Schritt – und damit reichlich Strom – sparen. Vor allem Gerichte, bei denen es nicht auf eine knusprige Kruste ankommt, ruhig schon in der Aufheizphase in die Röhre schieben.
Gut zu wissen
Für empfindliche Teige, Soufflé oder selbst gemachte Pizza lohnt sich das Vorheizen für ein perfektes Backergebnis. Bei Tiefkühl-Pizza und Aufbackbrötchen kann man sich diesen Schritt hingegen sparen.
10. Finger weg von der Ofentür: Auch wenn Kuchen und Kekse noch so verführerisch duften, ist es besser die Tür des Ofens während des Backvorgangs so wenig wie möglich zu öffnen, damit keine Hitze entweichen kann.
11. Restwärme nutzen: Du kannst den Backofen bei vielen Rezepte schon etwa 15 Minuten vor Garzeitende ausschalten. Die Restwärme reicht aus, um Kuchen, Aufläufen und Co. den letzten Schliff zu geben.
12. Nicht zu schnell in den Kühlschrank: Kühle Reste von warmen Gerichten immer erst auf Zimmertemperatur ab, bevor sie in den Kühlschrank kommen. Noch heiße Speisen treiben die Kühlschranktemperatur nach oben und erhöhen den Energieverbrauch.
13. Fix kochen mit dem Schnellkochtopf: Gerade Schmorgerichte brauchen auf der Herdplatte sehr lange, um butterweich und zart zu werden. Um hier Strom und Zeit zu sparen, ist ein Schnell- bzw. Dampfdrucktopf ein guter Helfer: Bei richtiger Verwendung sparst du damit bis zu 50 Prozent der Garzeit ein.
14. Umluft statt E-Herd: Wenn möglich den Backofen bei Umluft bzw. Heißluft in Betrieb nehmen. Dafür brauchst du im Schnitt 20 Grad niedrigere Temperaturen und verkürzt die Aufheizphase. Ein weiterer Vorteil: Bei Umluft zirkuliert die Hitze im Ofen und man kann zum Beispiel mehrere Bleche Kekse zur selben Zeit backen.
15. Ohne Herd aufwärmen und garen: Kleine Portionen von Speiseresten lassen sich in der Mikrowelle stromsparend und schnell erwärmen. Was viele nicht wissen: Das Küchengerät eignet sich sogar zum Backen und Kochen: Du kannst zum Beispiel Kekse, Mini-Küchlein und Rührei darin zubereiten.
16. Sonntagsbrötchen aus dem Toaster: Sind die Brötchen vom Sonntagsfrühstück schon etwas hart geworden, musst du nicht unbedingt den Ofen zum Aufbacken anwerfen. Halbiert lassen sie sich viel schneller und deutlich stromsparender im Toaster aufbacken.
17. Nachhaltig Kaffee kochen: Wer häufig Kaffee trinkt, kann schon allein durch die Art der Zubereitung für mehr Nachhaltigkeit sorgen. Statt Wegwerffilter zu verwenden, lohnt sich die Anschaffung eines wiederverwendbaren Stofffilters. Ganz ohne Filter kommt ein Mokkakocher mit integriertem Sieb aus. Und für die Zubereitung in der Stempelkanne (French Press) musst du nicht mal den Herd anwerfen. Hier reicht der Wasserkocher, um leckeren Kaffee zu machen.
18. Strom sparen mit Zeitschaltuhr: Küchengeräte, die nicht ständig in Gebrauch sind, müssen auch nicht permanent an den Strom angeschlossen sein. Denn selbst wenn sie nicht benutzt werden, ziehen Mikrowelle, Wasserkocher und Toaster Energie aus der Steckdose. Eine Zeitschaltuhr unterbricht den Stromfluss in das jeweilige Gerät, wenn sie auf „aus“ steht. Mithilfe eines integrierten Timers lassen sich die Geräte so zum Beispiel nachts oder wenn man tagsüber nicht zu Hause ist, abkoppeln, um Energie zu sparen.
19. Kühlschrank ausschalten im Urlaub: Vor längeren Urlauben alle gekühlten Lebensmittel verbrauchen. So kann man Kühlschrank und Eisfach ganz ausschalten und vom Netz nehmen. Viele moderne Kühlgeräte verfügen auch über einen Urlaubsmodus, bei dem entweder die Temperaturen im Kühlschrank etwas hochgefahren werden, sodass nicht allzu empfindliche Lebensmittel weiter problemlos darin gelagert werden können. Oder der Kühlschrank schaltet sich ganz ab, während der Eisschrank weiter in Betrieb bleibt.
Gut zu wissen
Auch im Alltag lohnt sich der richtige Einstellung des Kühlschranks für die Strombilanz: Im Inneren sollten fünf bis sieben Grad herrschen. Beim Eisfach reichen -15 Grad aus.
20. Spülmaschine richtig befüllen: Die Spülmaschine erst anwerfen, wenn sie ganz gefüllt ist. Dabei darauf achten, dass das Geschirr nicht übereinanderliegt oder den Sprüharm behindert. Sonst werden einige Teile nicht richtig sauber und müssen erneut gespült werden.
21. Kühlschrank korrekt platzieren: Das Gerät sollte nicht neben Wärmequellen wie Herd, Heizung oder Backofen stehen. Durch die Wärmestrahlung muss der Kühlschrank mehr Energie aufwenden, um die gewünschte Temperatur im Inneren zu erreichen.