Einfrieren ohne Plastik: Darauf kommt es an
Generationen lang wurden Lebensmittel vor allem in Kunststoff eingefroren – und damit Unmengen an Abfall produziert. Zum Glück gibt es heute eine große Auswahl an Alternativen zum Einfrieren ohne Plastik. Diese sind z. B. aus Edelstahl, Stoff und Papier. Damit klappt das Einfrieren von Lebensmitteln auch umweltschonend.
Wie schädlich sind Gefrierbeutel?
Plastikbeutel für den Froster haben auf den ersten Blick durchaus einige Vorteile: Sie sind preiswert, gut zu verstauen und vom Brötchen bis zum Butterkuchen lassen sich darin die unterschiedlichsten Lebensmittel fix verpacken. Der große Nachteil auf der anderen Seite: Meist landen sie nach einmaliger Verwendung im Müll und tragen zur umweltverschmutzenden Plastikflut bei.
Plastikdosen sind im Vergleich zu Beuteln etwas langlebiger, allerdings nicht wärmebeständig oder kratzfest. Sie landen auf Dauer also auch im Müll. Hinzu kommt, dass in Plastik häufig schädliche Stoffe, wie Bisphenol A (BPA) und Weichmacher (Phthalate) stecken, die auf Lebensmittel übergehen können. Wer bei der Verpackung umdenkt, kann gesund und nachhaltig einfrieren.
Wie kann man ohne Plastik einfrieren?
Welche Behälter zum Einfrieren verwendet werden, hängt vor allem davon ab, was ins Gefrierfach soll: Empfindliche Lebensmittel sind am besten in festschließenden Dosen und Gläsern mit Deckel aufgehoben, in denen kein Gefrierbrand entsteht. Großes Gefriergut, wie Brot, lässt sich prima in einem Stofftuch, einem Stoffbeutel oder in Bienenwachspapier auf Eis legen.
Fleisch plastikfrei einfrieren
Fleisch ist ein sehr sensibles Lebensmittel, das auf einen Kälteschock im Eisfach schnell mit Gefrierbrand reagiert, wenn es nicht luftdicht verpackt ist. Beim Auftauen wird es dadurch unangenehm zäh. Darum hat sich über die Zeit Fleisch einfrieren in Tupperdosen aus Kunststoff bewährt. Genauso gut geeignet – und nachhaltiger als Plastikdosen – sind allerdings Edelstahldosen und Glasbehälter zum Einfrieren. Sie sollten eine Gummidichtung haben, damit der Deckel schön fest schließt.
Fleisch im Glas einfrieren: Für Gulaschwürfel kann man getrost auf Plastik verzichten und sie stattdessen in Gläsern im Eisfach aufbewahren. Möchtest du Hackfleisch einfrieren ohne Gefrierbeutel, ist das ebenfalls eine gute Lösung.
Fleisch in der Verpackung einfrieren? Klingt praktisch! Experten raten trotzdem davon ab: Die Plastikverpackungen, in denen Hack, Hähnchen und Pute im Supermarkt angeboten werden, können Schadstoffe enthalten. Darum das Fleisch immer möglichst schnell verbrauchen oder zu Hause gleich für das Gefrierfach umverpacken.
Gut zu wissen
Ist bereits gegartes Fleisch übriggeblieben, kannst du es – luftdicht verpackt – bedenkenlos bis zu 3 Monate gefrostet lagern. Einmal aufgetaut, sollte es dann ganz verzehrt und nicht erneut auf Eis gelegt werden.
Fisch einfrieren ohne Gefrierbeutel
Bei Fisch droht – genau wie bei Fleisch – Gefrierbrand, wenn man ihn nicht sorgfältig für den Eisschrank vorbereitet. Um dabei plastikfrei zu bleiben, bieten sich auch hier frostgeeignete Vorratsdosen aus Edelstahl oder Glas an.
Am längsten hält Fisch, wenn man ihn vakuumiert, bevor man ihn ins Gefrierfach gibt. Es gibt inzwischen sogar die ersten Vakuumierbeutel aus recycelbarem Polypropylen (PP). Das ist schon deutlich besser für die Umwelt, als die üblichen Tüten aus Kunststoff, leider aber immer noch nicht plastikfrei.
Gut zu wissen
Ganze Fische sollten vor dem Frieren immer ausgenommen werden, da die Innereien die Haltbarkeit verkürzen können. Auch Schuppen werden vorab am besten gründlich entfernt.
Brot einfrieren: worin?
Brot einfrieren ohne Gefrierbeutel ist kein Problem: Am einfachsten ist es, es in der Tüte, in der man es gekauft hat, zu lassen. Wichtig, wenn du Brot in Papiertüten einfrieren möchtest: Den Beutel fest verschließen, damit sich keine Eiskristalle auf der Kruste bilden. Zum Auftauen einfach bei Zimmertemperatur auf ein Küchentuch legen.
Für wenige Brotscheiben sind kleine Brotbeutel aus Papier als Verpackung zum Einfrieren bestens geeignet. Tipp: Lege zwischen die einzelnen Scheiben Butterbrotpapier. So kleben sie im gefrorenen Zustand nicht zusammen, du kannst sie portionsgerecht nach Bedarf entnehmen und im Toaster fix aufbacken.
Brot im Stoffbeutel einzufrieren ist eine weitere gute Möglichkeit. Am besten nimmst du das Säckchen gleich mit zum Bäcker und lässt den Laib darin verpacken. Zu Hause kannst du dann direkt das Brot im Baumwollbeutel einfrieren.
Brötchen und Brot ohne Plastik einfrieren – das klappt auch mit Wachspapier. Dabei handelt es sich um wiederverwendbare und mit Bienenwachs beschichtete Baumwolltücher, die für Brot eine perfekte Alternative zu Gefrierbeuteln darstellen.
Gut zu wissen
Bienenwachspapier ist bei Zimmertemperatur fest, wird durch Handwärme aber schnell weich und formbar, sodass sich Lebensmitteln einfach darin einschlagen lassen. Unter lauwarmem Wasser kann man es abspülen und immer wieder verwenden. Schon bei 62 °C beginnt das Wachs allerdings zu schmelzen, darum lässt sich Wachspapier nicht heiß säubern und ist für rohes Fleisch und Fischungeeignet.
Praktisch und noch recht neu sind alternative Gefrierbeutel aus recyceltem Polyester, in denen sich Brot nachhaltig einfrieren lässt. Sie können bei 60 °C gewaschen werden, sind BPA-frei und äußerst strapazierfähig. Natürlich handelt es ich bei Polyester auch um Kunststoff. Da er für die Gefriertaschen aber nicht extra produziert wird, sondern bereits vorhandene Plastikabfälle genutzt werden, sind die Beutel nachhaltiger als Einwegartikel.
Flüssigkeiten nachhaltig einfrieren
Suppen und Eintöpfe brauchen ein fest schließendes und ausreichend großes Gefäß, um eingefroren zu werden. Auch hier sind Edelstahl und Glas die umweltschonendsten Alternativlösungen. Beim Befüllen von Glasdosen sollte immer etwas Platz zum oberen Rand gelassen werden: Flüssigkeiten dehnen sich bei Gefriertemperaturen aus und können das Glas zum Springen bringen.
Eiswürfelformen eignen sich gut, um kleine Mengen Soßen, Saft, Kräuter und Gemüsebrühe einzufrieren. Auch sie sind inzwischen aus Edelstahl erhältlich.
Gemüse und Obst auf Vorrat frosten
Bei eiskalten Minusgraden bleiben Lebensmittel besonders lange frisch und knackig. Vor allem empfindliche und weiche Obstsorten fühlen sich in weiten Dosen wohl, in denen sie neben-, nicht aufeinander gefroren werden. Festere Sorten können – ebenso wie Gemüse – auch fest in Bienenwachstücher gewickelt oder in einen plastikfreien Einfrierbeutel gegeben werden. Bereits geschnittene Gemüse und Früchte halten sich gut in Gläsern mit Schraubverschluss. Sind noch ein paar wenige Beeren übrig: In eine Eiswürfelform geben, mit Wasser auffüllen und ab uns Gefrierfach! Die frostigen Früchtchen sind ein toller Hingucker in Cocktails und Longdrinks.
Gut zu wissen
Wasserreiche Obst- und Gemüsesorten sind nicht fürs Eisfach geeignet, da sie nach dem Auftauen matschig werden. Melonen, Trauben, Blattsalate, Tomate und Gurke bleiben besser draußen.
Zero Waste Tipps zum Einfrieren
- Essensreste, wie Gratins, direkt in der Auflaufform einfrieren. Dafür entweder ofenfeste Formen aus Glas mit Deckel verwenden oder die Oberfläche gut mit Wachspapier abdichten.
- Soßen und Pesto im leeren, sterilen Marmeladenglas einfrieren. Darin halten sich Lebensmittel mehrere Monate. Natürlich eignet sich auch jedes andere verschließbare Glas.
- Gefriergut immer gut sichtbar mit Einfrierdatum beschriften und die Haltbarkeit im Blick behalten. Das verhindert Lebensmittelabfälle.
- Bereits vorhandene Plastikgefäße, die nicht mehr richtig schließen, zu Aufbewahrungsboxen im Bad oder Büro umfunktionieren, statt sie zu entsorgen.
- Übrige Kartons von Tiefkühl-Torten aufbewahren. Darin kann man später noch selbstgemachten Kuchen einfrieren.
Die besten Rezepte zum Einfrieren
FAQ
Wie kann man Babybrei ohne Plastik einfrieren?
Kleine Mengen Babybrei lassen sich in einer kunststofffreien Eiswürfelform einfrieren. Auch gesäuberte Essiggurkengläser oder Senfgläser eignen sich dafür.
Selbst gekochter Babybrei hält sich tiefgefroren etwa zwei Monate. Wurde er einmal aufgetaut, sollte er möglichst innerhalb von ein bis zwei Tagen verbraucht und nicht erneut gefroren werden.
Es ist außerdem möglich, Babynahrung in einem Quetschbeutel oder einer Smoothie Bag aus Silikon einzufrieren.
Kann man Weckgläser einfrieren?
Weckgläser sind ideal zum Einfrieren: Sie halten Temperaturen bis zu -40 °C aus.
Wichtig ist, dass die Gläser mit Flüssigkeiten nie ganz befüllt werden, um nicht zu platzen. Um Hackfleisch in Weckgläsern einzufrieren, unbedingt den Deckel dicht mit Gummiband und Clips verschließen. Sonst droht Gefrierbrand.
Um Soßen, Pestos, Suppen, Gemüse und Obst im Eisfach zu lagern, eignen sich Einmachgläser ebenfalls.
Kann man mit Butterbrotpapier einfrieren?
Brot, Brötchen und trockene Kuchen kann man fest mit Butterbrotpapier einschlagen und dann ins Eisfach geben.
Da Butterbrotpapier durchlässig für Feuchtigkeit und Kälte ist, halten sich Lebensmittel darin allerdings nicht so lange, wie in frostsicheren Edelstahldosen und Glasbehältern.