Holunderblütensirup: Fein-süßes Aroma für Getränke und Desserts
Spätestens seit der Erfindung des Trend-Cocktails „Hugo“ ist Holunderblütensirup in aller Munde. Den aromatischen Sirup gibt es aber schon viel länger – und er ist vielseitiger, als du vielleicht denkst. Getränke, Desserts, Fruchtsalate und Marmeladen bekommen mit Holunderblütensirup eine raffinierte Note. Aber was ist das Besondere an dem Sirup und wie wird er überhaupt hergestellt?
Themen auf dieser Seite
- Was ist Holunderblütensirup?
- Gut zu wissen
- Herkunft und Geschichte von Holunderblütensirup
- Gut zu wissen
- Anbau und Ernte von Holunderblüten
- So wird Holunderblütensirup hergestellt
- Gut zu wissen
- Nährstoffe: Wie gesund ist Holunderblütensirup?
- Lagerung und Haltbarkeit von Holunderblütensirup
- Was kann man mit Holunderblütensirup machen?
- Leckere Rezepte mit Holunderblütensirup
Was ist Holunderblütensirup?
Als Holunderblütensirup bezeichnet man einen Zuckersirup, der mit frischen Holunderblüten aromatisiert wird. Dabei ziehen die Blüten mehrere Tage in der eingekochten Zuckerlösung, sodass diese das Aroma der Blüten annimmt. Holunderblütensirup wird schon seit Jahrhunderten als Getränk serviert oder in Gebäck und Süßspeisen verarbeitet. Berühmt geworden ist der Sirup allerdings durch das Trendgetränk „Hugo“ – einem Sommer-Cocktail aus Prosecco, Holunderblütensirup und frischer Minze, der mit Mineralwasser aufgegossen wird.
Gut zu wissen
Holunderblüten werden in Norddeutschland oft als „Fliederbeerblüten“ bezeichnet, auch wenn der Holunder nichts mit dem Flieder gemein hat. In Süddeutschland und Österreich nennt man Holunderblüten dagegen „Hollerblüten“.
Holunderblütensirup schmeckt süß und blumig und erinnert stark an den Duft blühender Holundersträucher. Besonders gut kommt das liebliche Aroma in Kombination mit herben oder säuerlichen Geschmacksnoten zur Geltung – etwa mit Ingwer, Zitrone oder Quitten. Vor allem im Frühjahr zur Zeit der Holunderblüte wird der Sirup häufig selbstgemacht. Du kannst Holunderblütensirup aber auch das ganze Jahr über im Supermarkt kaufen, neben vielen anderen Getränken, die Holunderblütensirup enthalten.
Herkunft und Geschichte von Holunderblütensirup
Holunderblüten sind die Blüten des Schwarzen Holunderstrauchs (Sambucus nigra), der in ganz Mitteleuropa heimisch ist. Sowohl die Blüten als auch die Holunderbeeren sind schon seit Jahrtausenden als Nahrungs- und Heilmittel bekannt. Im frühen 19. Jahrhundert wurde mit Eiswasser aufgegossener Holunderblütensirup zu einem beliebten Erfrischungsgetränk in England. Auch in anderen Teilen Europas wurden die Blüten im Frühjahr gesammelt und zu Sirup, Marmeladen oder Gelees verarbeitet, um ihren Geschmack fürs ganze Jahr zu konservieren. Dennoch war Holunderblütensirup lange Zeit ein Nischenprodukt, das in erster Linie zuhause selbst hergestellt wurde.
Gut zu wissen
Neben den Holunderblüten waren in der Antike vor allem die Holunderbeeren beliebt. Sie wurden getrocknet, zu Saft eingekocht oder zum Färben von Stoffen verwendet.
Mit dem Trendgetränk Hugo, das etwa ab 2005 bekannt wurde, bekam der Holunderblütensirup neue Aufmerksamkeit in Deutschland. Mittlerweile wird der Sirup in großen Mengen industriell hergestellt und ist in jedem Supermarkt als Fertigprodukt erhältlich. Längst haben sich auch andere Getränke und viele weitere Rezepte mit Holunderblütensirup entwickelt.
Anbau und Ernte von Holunderblüten
Holundersträucher wachsen wild in Hecken und an Waldrändern, sie sind aber auch eine beliebte Gartenpflanze. In Deutschland gibt es nur wenige kommerzielle Anbauflächen für Holunder. Anders als im Garten oder in der Natur werden die Sträucher im gewerblichen Anbau bewusst klein gehalten, um Blüten und Beeren leichter ernten zu können.
Der Holunder blüht relativ spät – meist erst im Mai, wenn die Nächte frostfrei sind. In der Regel wird nur ein Teil der Blüten geerntet und zu Holunderblütensirup verarbeitet. Der andere Teil der Blüten reift zu Holunderbeeren heran, die im September geerntet und zu Saft, Marmeladen oder Tee verarbeitet werden können.
So wird Holunderblütensirup hergestellt
Ganz gleich, ob Holunderblütensirup zuhause oder im großen Stil in der Fabrik hergestellt wird – die Arbeitsschritte sind größtenteils gleich.
- Zunächst werden die erntefrischen Blüten sorgfältig von den Stängeln befreit und vorsichtig gewaschen. Es ist wichtig, dass keine Stielreste mehr dabei sind, da sie den Sirup bitter machen.
Anschließend werden Zucker und Wasser etwa im Verhältnis 1:1 zu einem dicken Sirup eingekocht. Dazu kommt Zitronensäure um die Süße auszubalancieren und den Sirup noch länger haltbar zu machen.
Die vorbereiteten Holunderblüten werden mit dem Zuckersirup aufgegossen, luftdicht verschlossen und für mehrere Tage dunkel gelagert, damit die Blüten im Sirup ziehen können.
Wenn der Sirup das Aroma der Holunderblüten aufgenommen hat, werden die Blüten durch ein Sieb abgegossen. Der Sirup wird in Flaschen abgefüllt und kommt in den Handel
Gut zu wissen
Du kannst Holunderblütensirup auch selbst machen. Wichtig ist, dass du frisch gesammelte Blüten verwendest und die Flaschen vorher sterilisierst, da der Sirup sonst schlecht werden kann. Luftdicht verschlossen, hält sich der Holunderblütensirup etwa sechs Monate.
Nährstoffe: Wie gesund ist Holunderblütensirup?
Die Basis für den Sirup sind Holunderblüten, die unter anderem wertvolle Flavonoide, ätherische Öle und Gerbstoffe enthalten. Allerdings geht der größte Teil bei der Herstellung des Holunderblütensirups verloren. Durch den hohen Zuckergehalt enthält Holunderblütensirup in erster Linie Kohlenhydrate – Fett, Eiweiß oder Ballaststoffe sind im Sirup nicht enthalten. Der relativ geringe Nährstoffgehalt ist aber insofern unproblematisch, als der Sirup nur in kleinen Mengen und lediglich zum Aromatisieren von Speisen und Getränken verwendet wird.
Nährwerte pro 100g Holunderblütensirup
Kalorien | 340 kcal |
Eiweiß | 0 g |
Fett | 0 g |
Kohlenhydrate | 80 g |
Ballaststoffe | 0 g |
Lagerung und Haltbarkeit von Holunderblütensirup
Durch den hohen Zuckeranteil ist Holunderblütensirup lange haltbar. Gekaufter Sirup ist in der verschlossenen Flasche ungekühlt 1–2 Jahre lagerfähig. Bewahre den Sirup am besten an einem kühlen, dunklen Ort auf. Eine angebrochene Flasche mit Holunderblütensirup gehört in den Kühlschrank. So kannst du sie noch 6–8 Monate verwenden – allerdings kann es sein, dass sich das Aroma des Sirups mit der Zeit etwas verflüchtigt.
Was kann man mit Holunderblütensirup machen?
Holunderblütensirup kannst du, genau wie andere Sirupe, für die unterschiedlichsten Rezepte verwenden. Das süße, blumige Aroma passt allerdings besonders gut zu Früchten und Milchprodukten. Beliebte Rezepte mit Holunderblütensirup sind zum Beispiel:
- Cocktails wie Hugo
Alkoholfreie Erfrischungsgetränke wie Zitronen-Holunderblütenlimonade
Holunderblütentorte
Marmeladen und Gelees mit Holunderblütensirup
Holunderblütensirup auf Joghurt, Quark oder zum Milchreis
Desserts wie Holunderblüten-Panna Cotta oder Joghurtmousse mit Holunderblütensirup
Holunderblütensirup zum Obstsalat
Auch auf Eis, im selbstgemachten Eistee oder einfach mit Mineralwasser aufgegossen schmeckt der fruchtige Sirup wunderbar.