Glasnudeln – traditionelle Beilage aus Asien
In Thailand, China oder Japan – Glasnudeln sind fester Bestandteil der asiatischen Küche. Kein Wunder, denn sie lassen sich blitzschnell zubereiten und passen zu vielen Gerichten. Woraus bestehen Glasnudeln? Wie schmecken sie und was kannst du mit ihnen kochen?
Was sind Glasnudeln?
Glasnudeln sind eine nudelartige Beilage aus dem ost- bzw. südostasiatischen Raum. Sie bestehen lediglich aus zwei Zutaten: Stärke und Wasser. Streng genommen sind sie eigentlich keine Nudeln, weil solche aus Getreidemehl bzw. Hartweizen bestehen müssen. Die Bezeichnung „Nudel“ basiert bei Glasnudeln vermutlich auf der länglichen Form: Glasnudeln sind dünne Fäden, die von der Länge her an Spaghetti erinnern. Sie werden jedoch nicht als lange Nudelstangen verkauft, sondern als Nester, die beim Kochen weich werden und auseinandergehen. Vor dem Kochen sind die Nudeln hart und weiß. Im gegarten Zustand sind sie hingegen fast durchsichtig.
Glasnudeln schmecken neutral. Beim Kochen nehmen sie jedoch die Aromen von Gewürzen und anderen Zutaten sehr gut auf. Da sie lediglich aus Stärke und Wasser bestehen, sind Glasnudeln vegan und glutenfrei.
Gut zu wissen
Reisnudeln und Glasnudeln sehen im ungekochten Zustand zwar ähnlich aus, sind aber nicht dasselbe. Während Glasnudeln aus Stärke und Wasser hergestellt werden, bestehen Reisnudeln aus Reismehl und Wasser.
Herkunft von Glasnudeln
In vielen ost- und südostasiatischen Ländern sind Glasnudeln fest in der traditionellen Küche verankert. Wann genau die Rezeptur für Glasnudeln entwickelt wurde, ist nicht bekannt. Jedoch werden die Stärkefäden nachweislich bereits seit mehreren Jahrhunderten in Ländern wie Japan, Korea, Thailand oder China verwendet. Mit der Zeit haben viele Länder eigene Arten von Glasnudeln hergestellt. So wird die nudelartige Beilage etwa in Korea aus Süßkartoffelstärke hergestellt und ist unter dem Namen Dangmyeon bekannt.In China wird für die Herstellung dagegen Mungbohnenstärke benutzt. Diese Variante gilt als die bekannteste.
Längst kann man die vielseitig verwendbaren Nudeln auch bei uns kaufen. Du bekommst sie in jedem gut sortierten Supermarkt sowie in speziellen Asia-Läden. Hier sind Glasnudeln das ganze Jahr über erhältlich.
Herstellung von Glasnudeln
Chinesische Glasnudeln unterscheiden sich von koreanischen Glasnudeln durch die Inhaltsstoffe. Die Herstellung ist jedoch in beiden Fällen ähnlich: Aus einer Basiszutat wie Mungbohnen oder Süßkartoffeln wird zunächst Stärke gewonnen. Dafür werden beispielsweise die Mungbohnen ersteingeweicht und danach geschält und gemahlen. Hierbei kommt eine spezielle Trocken- und Nassmahltechnik zum Einsatz.
Durch das Mahlen entsteht eine klebrige Masse, die mit Wasser zu einem Brei vermischt wird. Dieser wird anschließend durch feine Düsen gepresst, sodass lange, nur wenige Millimeter dicke Fäden entstehen. Früher wurden die dünnen Stärkefäden auf Bambusstangen in der Sonne getrocknet. In der industriellen Produktion erfolgt das Trocknen heute maschinell.
Nährstoffe von Glasnudeln
Da sie ausschließlich aus Stärke und Wasser bestehen, enthalten Glasnudeln viele Kohlenhydrate. Somit sind sie ein guter Energielieferant. In 100 g Glasnudeln stecken rund 86 g Kohlenhydrate sowie 344 Kalorien. Ballaststoffe, Eiweißoder Fettsind dagegen nicht enthalten. Auch der Salzgehalt fällt bei Glasnudeln gering aus.
Nährwerte pro 100 g Glasnudeln
Nährstoffe | Nährwerte |
Kalorien | 344 kcal |
Fett | 0,0 g |
Eiweiß | 0,0 g |
Ballaststoffe | 0,0 g |
Kohlenhydrate | 86 g |
Zubereitung von Glasnudeln
Die Zubereitung von Glasnudeln ist kinderleicht, denn die Nudeln sind innerhalb von wenigen Minuten verzehrfertig. Hierfür müssen sie nicht einmal gekocht, sondern lediglich mit heißem Wasser übergossen werden. Danach die Glasnudeln für zwei bis drei Minuten ziehen lassen, abgießen und sofort als Beilage servieren oder weiterverarbeiten. Alternativ kannst du Glasnudeln auch direkt in eine Suppe geben und sie auf diese Weise garen.
Gut zu wissen
Da Glasnudeln sehr lang sind, ist es ratsam, sie nach dem Garen mit einer Schere durchzuschneiden. So lassen sie sich besser essen. Das Durchbrechen der Nudeln vor dem Kochen ist weniger empfehlenswert: Da die Nudeln porös sind, zerbrechen sie in viele kleine Krümel.
In vielen traditionellen Glasnudelgerichten wird die stärkehaltige Beilage nicht gekocht, sondern gebraten oder frittiert. Hierfür können die Nudeln direkt aus der Verpackung in das heiße Fett bzw. die heiße Pfanne wandern. Frittierte Glasnudeln haben einen knusprigen Biss. Sie werden gern als Topping auf Bowls verwendet.
Da sie geschmacksneutral sind, werden Glasnudeln selten pur als Beilage verzehrt. Stattdessen kombiniert man sie mit würzigen Saucen, Gemüse oder Fleisch. Typische Gerichte mit Glasnudeln sind:
- Suppen
- Frühlings- oder Sommerrollen
- Glasnudelsalat
- Erdnusspfanne mit Glasnudeln
- Frittierte Glasnudeln und Tofu
Gut zu wissen
In Asien werden Gerichte mit Glasnudeln gerneim Wok oder Feuertopf zubereitet. Den Feuertopf kennt man auch unter der Bezeichnung „chinesisches Fondue“. Bei diesem traditionellen chinesischen Gericht werden Glasnudeln mit Fleisch, Pilzen, Fisch und Gemüse direkt am Tisch gegart.
Lagerung und Haltbarkeit
Im Handel erhältliche Glasnudeln sind getrocknet und luftdicht verpackt. Da sie kein Salz enthalten, das Feuchtigkeit ziehen kann, sind sie bei richtiger Lagerung praktisch unbegrenzt haltbar. Du solltest Glasnudeln an einem kühlen, trockenen und dunklen Ort lagern. Das Mindesthaltbarkeitsdatum auf der Verpackung gibt meist eine Mindesthaltbarkeit von einigen Monaten an. Normalerweise kannst du Glasnudeln aber auch danach noch bedenkenlos verzehren.