Brötchen – der knusprig-krosse Brotgenuss mit weichem Kern
Zum festen Ensemble eines gelungenen Sonntagsfrühstücks gehören für viele Deutsche neben Kaffee und Tee auch frisch gebackene Brötchen. Egal ob herzhaft mit Käse, Wurst oder Räucherfisch belegt oder süß mit Honig, Marmelade oder Nussnougatcreme bestrichen: Brötchen zählen zu den beliebtesten Backwaren und werden auch gerne als Zwischenmahlzeit und Reiseproviant gegessen. Doch worauf kommt es bei einem guten Brötchen an und wie werden die Gebäckstücke in den verschiedenen Regionen bezeichnet?
Themen auf dieser Seite
- Was sind Brötchen?
- Gut zu wissen: Wie werden Brötchen noch genannt?
- Herkunft und Geschichte von Brötchen
- Herstellung von Brötchen
- Welche Arten von Brötchen gibt es?
- Nährstoffe: Wie gesund sind Brötchen?
- Lagerung und Haltbarkeit von Brötchen
- Brötchen – und was dazu?
- Was kann man mit harten Brötchen machen?
- Köstliche Rezepte mit Brötchen
Was sind Brötchen?
Deutschland ist bekannt für seine vielfältigen Brotvariationen und das Brötchen gehört zu den beliebtesten Backwaren. Ganz offiziell ist es ein Kleingebäck, das laut den Leitsätzen für Brot und Kleingebäck der Deutschen Lebensmittelbuch-Kommission nicht schwerer als 250 Gramm sein darf. Es gehört außerdem zu den Frischbackwaren, die schnell hart werden und daher zeitnah verzehrt werden sollten.
Gut zu wissen: Wie werden Brötchen noch genannt?
Brötchen gibt es in runder, ovaler, länglicher und geknoteter Form und fast jede Region im deutschsprachigen Raum hat ihre eigene Bezeichnung. Die bekanntesten haben wir hier für dich zusammengefasst:
Bezeichnung | Region |
Brötchen | deutschlandweit, vorwiegend Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hessen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg |
Semmel | Bayern, Österreich (Kaisersemmel), Thüringen, südliches Sachsen-Anhalt, Sachsen |
Weck, Wecken, Weckle, Weckli, Weggla, Weckerl | Baden-Württemberg, Unterfranken, Rheinhessen, Südhessen, Pfalz, Saarland, Österreich |
Rundstück | Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen |
Schrippe | Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Hamburg |
Seelen | Wangerooge |
Krosse | Bremen |
Bömmel | Hiddensee |
Stüütkes | westniedersächsisches Platt |
Mutschli, Mütschli | Schweiz, südliches Baden-Württemberg |
Herkunft und Geschichte von Brötchen
Woher Brötchen genau stammen, ist nicht geklärt. Fakt ist aber: Mehrere archäologische Funde lassen vermuten, dass man sie bereits vor Christi Geburt verspeiste. So fand man bei Ausgrabungen im heutigen Afghanistan ein steinhartes kleines Brotgebäck aus dem Jahr 391 vor Christus, das Untersuchungen nach aus Weizenmehl hergestellt wurde.Und in Niedersachsen wurde ein halb versteinertes Brötchen entdeckt, das aus dem Zeitraum 800 bis 500 vor Christus stammt.
Lange Zeit waren Brötchen eher den höheren Schichten vorbehalten oder wurden nur zu besonderen Ereignissen gegessen. Erst im 19. und 20. Jahrhundert avancierten sie zu einem der Grundnahrungsmittel der Deutschen und sind auch in anderen europäischen Ländern, Nordamerika und anderen Regionen weltweit beliebt.
Herstellung von Brötchen
Fast jede Region und Bäckerei hat ihre eigenen Rezepturen für Brötchen. Dabei unterscheiden sich nicht nur die Zutaten, sondern auch die Gehzeit des Teigs, die Backzeit und die Ruhezeit.
Ein herkömmliches Weizenbrötchen besteht zu mindestens 90 Prozent aus reinem Weizenmehl, Hefe, Salz, Wasser und etwas Zucker. Echte Vollkornbrötchen werden aus Vollkornmehl hergestellt – es gibt aber auch Mischformen, in denen verschiedene Mehlsorten miteinander kombiniert und mit Zutaten wie Gewürzen, Körnern, Rosinen, Chiasamen oder Quarkverfeinert werden.
Da Brötchen am besten frisch schmecken und relativ schnell hart werden, backen Bäckereien sie täglich in aller Frühe vor und oft mehrmals am Tag nach. Backwaren aus dem Tiefkühlfach oder vorgebackene Brötchen kannst du einfach im Backofen frisch aufbacken. Oder du machst dir selbst daheim frische Brötchen.
Welche Arten von Brötchen gibt es?
Wir Deutschen lieben Brot und dementsprechend haben sich über die Jahrhunderte die unterschiedlichsten Brötchenvariationen entwickelt. Zu den bekanntesten zählen:
- Weizenbrötchen (mind. 90 Prozent Weizenmehl)
- Weizenmischbrötchen (mind. 50 Prozent Weizenmehl)
- Roggenbrötchen
- Dinkelbrötchen
- Vollkornbrötchen (mind. 90 Prozent Vollkornmehl)
- Mohnbrötchen
- Sesambrötchen
- Kümmelbrötchen
- Sonnenblumenkernbrötchen
- Pizzabrötchen
- Schwedenbrötchen
- Laugenbrötchen
- glutenfreie Brötchen
- Eiweißbrötchen
- Rosinenbrötchen
- Milchbrötchen
Nährstoffe: Wie gesund sind Brötchen?
Da die Hauptzutat Mehl ist, sind Brötchen äußerst nahrhaft, sättigend und reich an leicht verdaulichen Kohlenhydraten. Sie enthalten außerdem unterschiedlich große Mengen Eiweiß, wobei es auch spezielle Eiweißbrötchen gibt, die aufgrund der Zusammensetzung proteinreicher sind und noch länger sattmachen.
Vollkornbrötchen sind besonders reich an gesunden Ballaststoffen, die die Verdauung unterstützen, sowie B-Vitaminen. Dabei kommtes ganz auf die Rezeptur und Zusammensetzung des Brötchens an, wie viele und welche Mineralstoffein welcher Menge enthalten sind.
Vollkornmehl ist zum Beispiel reich an Eisen und Magnesium. Im Folgenden findest du eine Nährwerttabelle für ein Weizenbrötchen, das aus rund 90 Prozent Weizenmehl hergestellt wurde:
Nährwerte pro 100 g
Nährstoffe | Nährwerte pro 100 g |
Kalorien | 248 kcal |
Kohlenhydrate | 49 g |
Eiweiß | 9 g |
Fett | 1 g |
Ballaststoffe | 2 g |
Lagerung und Haltbarkeit von Brötchen
Da Brötchen zu den Frischbackwaren zählen, bleiben sie nur wenige Stunden knusprig und sollten noch am selben Tag verzehrt werden. Verkauft werden sie immer in luftdurchlässigen Papiertüten – luftdicht verpackt würden sie schnell zäh werden. Tiefkühlware kannst du je nach Mindesthaltbarkeitsdatum im Gefrierfach aufbewahren und nach Bedarf aufbacken.
Wenn doch mal ein Brötchen beim Sonntagsfrühstück übrigbleibt, kannst du es in einer Plastiktüte verpackt an einem kühlen und trockenen Ort wie einem Brotkasten maximal zwei Tage aufbewahren oder direkt einfrieren. Gefroren halten sie sich bis zu drei Monate und können auf niedrigster Stufe in der Mikrowelle oder dem Backofen aufgetaut werden.
Brötchen – und was dazu?
Brötchen bieten schier unendliche Gestaltungsmöglichkeiten: Schon mal einenleckeren veganenBrotaufstrich probiert mit Bärlauch, Tomaten oder Oliven? Oder eine Gourmetvariante mit Frischkäse und Räucherlachs? Auch für Schleckermäuler muss es nicht immer das Marmeladenbrötchen sein: Manche schwören darauf, einen Schaumkuss zwischen zwei Brötchenscheiben zu zerdrücken. Diese Variante wird auch als „Matschbrötchen“ oder „Klatschbrötchen“ bezeichnet.
Als Burger-Bun oder für Hotdogs findest du übrigens spezielle Brötchen im Handel, die etwas weicher sind. Hotdog-Buns sind länglicher, Burger-Buns oft mit Sesam verfeinert.
Tipp: Toaste die aufgeschnittenen Brötchen, bevor du sie mit Fleisch, Wurst oder einem vegetarischen Patty belegst. Und dann tob dich aus mit Salatblättern, Gurken, Rote Bete, Krautsalat und leckeren Soßen!
Was kann man mit harten Brötchen machen?
Wenn Brötchen durch längeres Liegen schon etwas zäh geworden sind, kannst du sie mit etwas Wasser benetzen und kurz im Backofen nochmal aufbacken. Anschließend sind sie wieder schön knusprig.
Vorsicht: Brötchen, die bereits Schimmel aufweisen, solltest du auf keinen Fall mehr essen – auch wenn nur wenige Schimmelpunkte zu sehen sind.
Hart gewordene Brötchen kannst du für die Herstellung von leckeren Frikadellen und French Toast verwenden, aber auch zu Paniermehl oder Semmelbröseln weiterverarbeiten. Besonders in Süddeutschland sind Semmelknödel beliebt, die gerne zu Fleischgerichten oder mit einer cremigen Pilzsoße gegessen werden. Paniermehl bzw. Semmelbrösel eignen sich perfekt für leckere Schnitzel oder Gemüse-Pattys. Alles, was du außer dem Paniermehl zum Panieren benötigst, sind ein Ei und etwas herkömmliches Mehl. Dazu schmecken am besten Pommes, Bratkartoffeln oder leckere Salate. Lass dich außerdem von unseren leckeren Rezepten inspirieren und genieße dein Brötchen ganz nach deinem Geschmack!