Aroniasaft – Superfood zum Schlürfen

Zwei Schüsseln mit Aroniabeeren neben zwei Gläsern Aroniasaft

Kleine Beere, große Wirkung? Aroniasaft wird für seine Pflanzenstoffe, Vitamine und Mineralstoffe als Gesundwunder gefeiert. Was viele nicht wissen: Es kommt vor allem auf die richtige Menge an. Wohldosiert beweist Aronia zudem echtes Talent als Koch- und Backzutat.

Was ist Aroniasaft?

Aroniasaft wird aus Aroniabeeren (auch Apfelbeeren) gewonnen. Die zu den Rosengewächsen zählende Aronia-Pflanze wächst als hoher Strauch und stammt ursprünglich aus dem östlichen Nordamerika. Da sie recht anpassungsfähig ist, gedeiht die Beere aber ebenso in Europa. Auch deutsche Betriebe kultivieren die Sträucher inzwischen für die Saftgewinnung – und bieten häufig hochwertigen Direktsaft bzw. Muttersaft in Bio-Qualität an. 

Gut zu wissen

Die Aroniabeere wird auch Apfelbeere genannt, weil die Blüten beider Gewächse nahezu identisch aussehen. Außerdem ähnelt eine ausgereifte Frucht des Aroniastrauchs einem winzigen Mini-Apfel.

Wie schmeckt Aronia?

Der allererste Schluck Aroniasaft kann gewöhnungsbedürftig sein: Er hat einen herben, trockenen, säuerlichen Geschmack und bringt relativ wenig Süße mit. Das etwas sperrige Aroma macht das Getränk aber durch die guten Inhaltsstoffe wieder wett, die der Aroniabeere den Titel der „Superbeere“ eingebracht haben.

Ist Aroniasaft wirklich so gesund?

Der hohe Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen gilt als größter Fit-Faktor im Aroniasaft. Dabei handelt es sich zum einen um die Pflanzenfarbstoffe Anthocyane (Flavonoide aus der Gruppe der Polyphenole), denen eine stark antioxidative und zellschützende Wirkung zugeschrieben wird. Aroniasaft liefert ein Vielfaches mehr dieser Inhaltsstoffe als beispielsweise Cranberry- oder Blaubeersaft. Zum anderen stecken in Aroniabeeren sogenannte OPC (oligomere Proanthocyanidine), die teilweise als noch wirksamer gegen freie Radikale gelten als Polyphenole.

Darüber hinaus enthält Aronia Vitamin B6, Vitamin B12, Riboflavin, Folsäure, Beta-Carotin und Vitamin E. Auch die Mineralstoffe Eisen, Kalium und Calcium stecken in den kleinen Früchtchen.

Auf dem Kalorienkonto fällt der fruchtige Drink allerdings ähnlich ins Gewicht wie andere Saftsorten: Er enthält einige Kohlenhydrate aus natürlichem Fruchtzucker, dafür aber kaum Fett oder Eiweiß.


Aroniasaft: Kalorien & Nährwerte

Nährwerte pro 100 ml
Kalorien52 kcal
Fett< 0,5 g
Kohlenhydrate13 g
Ballaststoffe< 0,5 g
Protein< 0,5 g

Wie viel Aroniasaft ist gesund?

Bei Aroniasaft besteht die Empfehlung für Erwachsene, den Verzehr auf 100 ml täglich zu beschränken. Kinder sollten nicht mehr als 70 ml pro Tag trinken.

Bei einer vorliegenden Eisenmangelanämie kann die Aufnahme von Aroniasaft generell kritisch sein, da die enthaltenen Proanthocyanidine Eisen binden und so die Versorgung zusätzlich verschlechtern können.

Hat Aronia Nebenwirkungen?

Es wird nicht empfohlen, den Saft aus Aroniafrüchten pur auf nüchternen Magen zu trinken, da die enthaltenen Gerbstoffe reizend auf die Magenschleimhaut wirken können.

Häufig diskutiert wird der Blausäuregehalt von Aroniabeeren. Blausäure kann in höheren Dosen Vergiftungserscheinungen hervorrufen. Da in den Aroniakernen Blausäure gebunden ist, die durch Kauen freigesetzt werden kann, wird vor allem bei getrockneten Beeren dazu geraten, nicht mehr als 15 g (1-2 Esslöffel) täglich zu verzehren. In frischen Früchten hingegen ist der Gehalt so gering, dass man sehr große Mengen essen müsste, um in einen potenziell gesundheitsschädlichen Bereich zu gelangen.

Wo kann man Aroniasaft kaufen?

Die Fruchtsäfte sind in Supermärkten, Reformhäusern, Bio-Lebensmittelgeschäften, Drogerien oder online erhältlich.

Möchtest du Aroniasaft kaufen, hast du die Wahl zwischen unterschiedlichen Gebinden: Es gibt ihn in kleinen und großen Glasflaschen von 330 Milliliter bis zu einem Liter. Direktsäfte in dunklen Flaschen haben besonders hohe Qualität, weil darin die Inhaltsstoffe vor Lichteinwirkungen geschützt werden.

Eine Alternative zu Glasflaschen ist eine Box, in der bis zu drei Liter des Fruchtsaftes stecken. Allerdings sollte man sich aufgrund der beschränkten Haltbarkeit vorab überlegen, ob wirklich eine so große Menge benötigt wird: Ungeöffnet sind die Fruchtsäfte in der Box 3 Monate haltbar, müssen aber nach dem Öffnen im Kühlschrank gelagert und innerhalb von 10 Tagen verbraucht werden.

Aroniasaft herstellen – so geht’s

Wer einen Aroniastrauch im Garten hat, kann die frisch geernteten Beeren auch selbst zu Saft verarbeiten. Das klappt ganz einfach in drei Schritten:

  1. 1 kg Aroniabeeren entstielen, gründlich waschen und mit 200 ml Wasser in einen Topf geben. Aufkochen und 15-20 Minuten köcheln lassen. Mit einem Kartoffelstampfer gründlich durchstampfen.
  2. Alles durch ein mit einem Mulltuch oder Leinentuch ausgelegtes feinmaschiges Sieb passieren. Aufgefangenen Saft erneut kurz aufkochen. 
  3. Mithilfe eines Trichters in eine sterile Flasche (ca. 750 ml) füllen und sofort verschließen.

Aronia richtig verwenden

Egal ob selbst gemacht oder gekauft: Aroniafruchtsaft kannst du überraschend vielseitig verwenden. Aufgrund seines herben Geschmacks kommt er in der Küche nur in kleinen Mengen zum Einsatz. Dafür zeigt sich der Saft aber als ausgesprochen flexible Zutat, die sich sowohl süß als auch deftig kombinieren lässt.

Bei einer Aronia-Saftkur trinkst du den Saft dreimal täglich pur, wie eine Art „Shot“. Meist wird er aber eher mit anderen Saftsorten, wie Apfelsaft, gemixt oder mit kohlensäurehaltigem Mineralwasser zu Schorle verdünnt. Wer den kräftigen Geschmack der Apfelbeere nicht mag, mixt die Schorle im Verhältnis 1:2 (Saft zu Wasser). Darf es etwas herber sein, ist das Mischungsverhältnis 1:1 empfehlenswert.

Auch in Shakes, Smoothies, Dressings und Marinaden kommt das Aronia-Aroma wohldosiert gut zur Geltung. Schmorgerichte vertragen einen kleinen Schuss Aroniasaft zum Abschmecken.

Du magst es lieber süß? Dann passt der Fruchtsaft gut in Porridge, Eiscreme, Quarkspeisen und Puddings. In Kuchenteigen – zum Beispiel für Brownies und Muffins – sorgt er buchstäblich für mehr Saftigkeit.Aroniasaft färbt sehr stark, weshalb er sich auch gut zum natürlichen Einfärben von Zuckergussund Fondant anstelle von Lebensmittelfarbe eignet.  

Rezepte, in denen du Aronia verwenden kannst

Saftiger Schokokuchen
    1h 50min
    Einfach
    Smoothie Bowl
    • Glutenfrei
    40min
    Einfach
    Flamingo Donuts
      9h 40min
      Schwer