Saft selber machen: frisch, gesund und lecker
In Fertigsäften aus dem Supermarkt können sich Zusatzstoffe, Aromen und zugesetzter Zucker tummeln. Um ordentlich Vitamine, vollen Geschmack und ein pures Saftvergnügen zu bekommen, lohnt es sich, selbst zu pressen. Das klappt besonders einfach mit einem Entsafter, gelingt aber auch mit einem Pürierstab.
Themen auf dieser Seite
- Wie stellt man Saft her?
- So funktioniert Kaltentsaften
- Gut zu wissen
- Schonend entsaften mit einem Slow Juicer
- Wofür verwendet man die Zitruspresse?
- Dampfentsaften: Das musst du wissen
- Saft herstellen ohne Entsafter – geht das?
- Gut zu wissen
- Kann man Saft im Mixer machen?
- Wie kann man frisch gepressten Saft haltbar machen?
- Welche Früchte eignen sich zum Entsaften?
- Gut zu wissen
- Saft selber machen: Leckere Rezeptideen
- FAQ
Wie stellt man Saft her?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Saftherstellung in der eigenen Küche. Ganz grob kann man zwischen Kaltentsaftung und dem Entsaften unter Zugabe von Hitze mithilfe eines Dampfentsafters unterscheiden. Wer nur hin und wieder kleine Mengen Saft selber machen möchte, kann die Früchte auch in einem ganz gewöhnlichen Topf zu Obst- und Gemüsesäften verarbeiten.
So funktioniert Kaltentsaften
Die Kaltentsaftung gilt allgemein als besonders gesund, weil Vitamine und Enzyme bei dieser Art der Saftgewinnung geschont werden. Für den Hausgebrauch stehen zwei verschiedene Entsafter-Typen zur Auswahl: der Zentrifugalentsafter (auch Zentrifugenentsafter genannt) und der Slow Juicer.
Beim Zentrifugalentsafter werden Obst und Gemüse in einer Zentrifuge aus Edelstahl dank eines starken Motors in sehr kurzer Zeit stark zerkleinert und dann durch ein Sieb gepresst. Der Trester, also die anfallenden Fruchtreste, wird in einem Auffangbehälter gesammelt, der Obstsaft fließt in ein weiteres Gefäß. So entstehen schnell und einfach recht große Mengen Saft. Praktisch bei Zentrifugenentsaftern: Viele Modelle haben einen großen Einfüllschacht, in den sich zum Beispiel kleinere Äpfel im Ganzen – inklusive Kerngehäuse und Schale – geben lassen. Mit einem passenden Stopfer kann man die Lebensmittel behutsam Richtung Zentrifuge drücken.
Gut zu wissen
Beim Entsaften mit einem Zentrifugalentsafter entstehen warme Temperaturen durch die hohe Geschwindigkeit des Motors. Leichte Einbußen an Vitaminen und Nährstoffen lassen sich bei einem solchen Gerät nicht vermeiden.
Schonend entsaften mit einem Slow Juicer
Beim Slow Juicer handelt es ich um eine manuell oder elektrisch betriebene Saftpresse, in der Früchte langsam durch eine spezielle Pressschnecke gedrückt und so entsaftet werden. Die Saftherstellung dauert im Slow Juicer zwar länger als im Zentrifugalentsafter, ist aber auch deutlich nährstoffschonender. Und: Obst- und Gemüsesaft aus dem Slow Juicer ist etwas länger haltbar.
Wofür verwendet man die Zitruspresse?
Für das Auspressen von Zitrusfrüchten, wie Orangen, Zitronen, Mandarinen, oder Grapefruits eignet sich eine handelsübliche Zitruspresse am besten. Es gibt manuelle und elektrisch betriebene Geräte.
Auch Granatäpfel lassen sich mit Zitruspressen gut entsaften. Aber Vorsicht: Der rote Fruchtsaft kann kräftig spritzen und Flecken auf Fliesen, Wänden, Arbeitsfläche und Kleidung hinterlassen.
Dampfentsaften: Das musst du wissen
Große Mengen Obstsaft lassen sich besonders gut in einem speziellen Dampfentsafter herstellen. In dem traditionellen Gerät, das schon zu Großmutters Zeiten zum Einsatz kam, erzeugt eine Kombination aus drei Töpfen Hitze, durch die das Fruchtfleisch quillt und seinen Saft abgeben. Diese Methode ist besonders gut für Gartenbesitzer geeignet, die eine üppige Ernte an Äpfeln, Birnen oder Pflaumen und Zwetschgen verarbeiten möchten.
Durch die Temperaturen im Dampfentsafter gehen einige Vitamine verloren. Dafür kann man sich über einen hohen Saftertrag und eine recht gute Haltbarkeit freuen. Ebenfalls vorteilhaft: Für diese Vorgehensweise muss Obst nicht entkernt oder geschält werden.
Saft herstellen ohne Entsafter – geht das?
Wer nur hin und wieder kleinere Portionen Saft machen möchte, muss sich nicht unbedingt gleich ein Entsaftungsgerät anschaffen. Auch eine Herstellung mit dem Schneidstab ist möglich. Die gewünschten Fruchtsorten werden einfach fein püriert und anschließend durch ein feines Sieb mit einem Passiertuch oder Nussmilchbeutel gestrichen. Härtere Zutaten sollten für diese Technik zunächst klein geschnitten und in etwas Wasser weich gedünstet werden. Sonst ist die Saftausbeute beim Passieren verschwindend gering oder es tritt gar keine Flüssigkeit aus.
Gut zu wissen
Große Obsterträge, die du nicht in der heimischen Küche weiterverarbeiten möchtest, kannst du zu Mostereien bringen. Dort besteht häufig die Möglichkeit, die eigene Ernte für wenig Geld in großen Obstpressen entsaften und direkt abfüllen zu lassen.
Kann man Saft im Mixer machen?
Eine weitere Möglichkeit ist es, geputzte und grob klein geschnittene Früchte in einem Standmixer zu pürieren. Füllt man sie dann direkt ins Glas, spricht man allerdings nicht von einem Saft, sondern von einem Smoothie. Auch hier besteht noch die Möglichkeit, das Fruchtpüree für ein feineres, dünnflüssiges Ergebnis zu passieren.
Wie kann man frisch gepressten Saft haltbar machen?
Selbst gemachte Obstsäfte haben viele Vorteile, können aber in Sachen Haltbarkeit mit gekauften Produkten nicht mithalten. Vor allem kaltentsaftete Säfte sollten bei Zimmertemperatur möglichst innerhalb von 24 Stunden verbraucht werden. Im Kühlschrank halten sich die vitaminreichen Frischsäfte in gut schließenden Flaschen zwei bis drei Tage.
Um länger etwas von frisch gepressten Fruchtsäften zu haben, kann man sie pasteurisieren, in Flaschen einkochen oder mit Zucker zu Gelee und Sirup verarbeiten. Dadurch erreichen sie eine Lebensdauer von etwa einem Jahr, wenn sie kühl, trocken und dunkel aufbewahrt werden. Ein gut temperierter Kellerraum ist für die Lagerung ideal.
Um Säfte einzufrieren, kann man sie in Gefrierbeutel, Plastikdosen, Edelstahlgefäße oder Gläser füllen. Für kleine Saftmengen reicht ein Eiswürfelbehälter. Im Eisfach bleiben deine Lieblingssäfte mindestens ein Jahr haltbar.
Welche Früchte eignen sich zum Entsaften?
Fast alle Zutaten aus dem Obst- und Gemüsegarten sind zum Entsaften geeignet. Je nachdem, welches Gerät oder welche Entsaftungsmethode zum Einsatz kommen, gibt es aber kleine Unterschiede.
Im Zentrifugalentsafter lassen sich vor allem festeres Obst und Gemüse verarbeiten. Dazu gehören beispielsweise alle Apfelsorten, Birnen, aber auch Steinobst wie Pflaumen, Zwetschgen und Mirabellen. Beim Gemüse sind Karotten, Staudensellerie, Gurken und Kohlrabi eine gute Wahl. Grundsätzlich müssen weder Obst noch Gemüse für den Zentrifugenentsafter geschält werden. Damit keine Pestizide im Saftglas landen, ist für die Verwertung im Ganzen aber Bio-Qualität wichtig. Zitrusfrüchte dürfen nicht ungeschält in das Gerät. Auch mit Gräsern, Kräutern und Blattgemüse kommt die Zentrifuge nicht gut zurecht.
Der Slow Juicer ist ideal, wenn man weiche Früchte – etwa Beeren, Trauben, Holunderbeeren, Tomaten oder Orangen (ohne Schale) – zu Saft machen möchte. Die Pressschnecke schafft es auch, frische Küchenkräuter, Weizengras und Spinat oder Kohl zu verarbeiten.
Das Tolle beim Saftmachen: Er schmeckt immer wieder anders! Statt nur aus einer Sorten, kann man aus vielen verschiedenen seinen eigenen Multivitaminsaft mixen. Um einen rundes Aroma hinzubekommen, solltest du sehr süße Früchte als Ausgleich mit milden Gemüsesorten oder säuerlichen Aromen kombinieren. Sind hingegen viele saure Zutaten im Spiel, helfen etwas Zucker, Ahornsirup oder Honig, den Geschmack auszubalancieren. Für eine feine Schärfe sorgt ein Stückchen Ingwer.
Gut zu wissen
Gemüse und Obst, das roh ungenießbar ist, darf nie ungegart in den Entsafter: Quitten und Rhabarber solltest du immer erst weich köcheln.
Saft selber machen: Leckere Rezeptideen
FAQ
Wie koche ich Saft in Flaschen ein?
Zum Einkochen den frisch gepressten Saft in Flaschen umfüllen, gut verschließen und in einem Topf mit Wasser ca. 20 Minuten köcheln lassen. Die Flaschen sollten dabei etwa zu zwei Dritteln im Wasser stehen.
Möchtest du zum Beispiel größere Mengen Apfelsaft einkochen, lohnt es sich, einen Einkochautomaten zu verwenden. Alternativ klappt das Safteinkochen auch im Backofen.
Wie kann man Sirup selber machen?
Für selbstgemachten Fruchtsirup wird Obstsaft 1:1 mit Zucker gemischt und einige Minuten gekocht. Danach den Sirup in Flaschen füllen, verschließen und abkühlen lassen. Er hält sich etwa ein Jahr.