Skandinavische Weihnacht
Skandinavische Weihnacht wie in Bullerbü, wer gerät da nicht ins Schwärmen? Im hohen Norden ist doch alles so urig und wahnsinnig gemütlich. Kerzenschein, Weihnachtsduft und Folklore: Erfahre hier mehr über die skandinavische Weihnacht und entdecke köstliche Rezepte.
Adventszeit
Im Advent machen es sich viele Skandinavier so richtig hyggelig! Überall werden Kerzen angezündet und die traditionelle Weihnachtsdeko hervorgekramt oder gebastelt. In Dänemark zündet man zum Beispiel am ersten Dezember eine Kerze mit 24 Strichen an, die die Tage bis Weihnachten - ähnlich wie ein Adventskalender - zählt. Weihnachtsmärkte gehören auch in den Skandinavischen Ländern zur Weihnachtlichen Tradition. Dort trifft man sich mit Familie und Freunden auf einen Glögg und leckeres Gebäck. So wie bei uns eine Weihnachtsfeier die nächste jagt, lädt man in Dänemark zum "Julefrukost" und in Schweden und Norwegen zum "Julbord" ein. Beim "Julefrukost" oder "Julbord", einem weihnachtlichen Essen, das in Büros, Schulen und anderen öffentlichen Einrichtungen veranstaltet wird, gibt es verschiedene Speisen vom Buffet. Dazu trinkt man Weihnachtsbier und Glögg. Beim Julefokost in Dänemark dürfen Aebleskriver, kleine runde Pfannkuchen-Bällchen nicht fehlen. In Schweden und Norwegen sind Pfefferkuchen ein wahres Must-Have.
Luciafest
Am 13. Dezember feiern die Schweden das Luciafest, das Fest des Lichtes in der winterlichen Dunkelheit. Vor der Einführung des gregorianischen Kalenders, war dies der kürzeste Tag des Jahres. Traditionell beginnt das Fest am frühen Morgen: Die älteste Tochter spielt meist die Lucia, trägt ein weißes Gewand und einen Kranz mit Kerzen auf dem Kopf. Kleinere Geschwister tragen Kerzen in der Hand und singen Lucialieder wie "Natten går tunga fjät".
Das Luciafest ist vor allem in Schweden verbreitet, erfreut sich aber auch in Norwegen und Dänemark immer größerer Beliebtheit. Es wird nicht nur innerhalb der Familie sondern auch in Kindergärten, Schulen und Büros gefeiert. Überall sieht man am 13. Dezember kleine Umzüge die von einer Lucia angeführt werden. Ihr folgen weitere in weiße Gewänder gekleidete Mädchen, die Kerzen in der Hand tragen, sowie Sternenjungen und als Pfefferkuchenmänner und Wichtel verkleidete Kinder mit Laternen. Die Kinder ziehen durch die Straßen und singen Lucialieder. Zum Luciafest essen die Schweden traditionell Lussekatter (Safran-Gebäck) und Pepparkakor (Pfefferkuchen). Außerdem trinken die Erwachsenen gerne Glögg, den schwedischen Glühwein.
God jul! - Frohe Weihnacht! (Schwedisch/ Norwegisch)
Skandinavische Weihnachten
Das eigentliche Weihnachtsfest beginnt in den skandinavischen Ländern bereits am kleinen Weihnachtsabend (Lillejulafton) am 23. Dezember. Dann werden die letzten Vorbereitungen fürs große Fest getroffen und Lieder und Reime geübt. Der Weihnachtsbaum wird ebenfalls am Tag vor Heiligabend aufgestellt und mit Kerzen oder elektrischen Lichtern geschmückt. Auf die Spitze des Baumes kommt traditionell ein Stern, der übrige Schmuck liegt ganz in der Familientradition. Die einen schmücken ihn mit Lametta, die anderen mit Nationalfähnchen oder Strohsternen und Süßigkeiten. Da in den skandinavischen Ländern die Weihnachtskobolde oder -wichtel die Geschenke bringen, stellt man ihnen eine Portion Milchreis bereit, damit sie den Weg finden.
An Heiligabend wird zunächst ordentlich geschlemmt, bis schließlich Jultomte (der schwedische Weihnachtsmann) kommt. Vor der Bescherung tanzt man an den Händen gefasst um den Weihnachtsbaum und singt Weihnachtslieder - so die Tradition. Sicherlich nimmt es nicht jeder damit so genau, den auch bei uns nimmt die Tradition des gemeinsamen Singens vor der Bescherung immer weiter ab.
Die eigentliche Weihnachtszeit endet in Schweden erst am 13. Januar mit Knut, dem Tag, an dem der Tannenbaum geplündert und (zum Fenster raus) auf die Straße geworfen wird. Vor der Plünderung tanzt man mit der Familie noch einmal um den Weihnachtsbaum.
Glaedelig jul! - Frohe Weihnacht! (Dänisch)
Das dänische Weihnachtsessen
In Dänemark isst man an Heiligabend traditionell gefüllte Gans oder Ente mit Weiß- oder Rotkohl, karamellisierte Kartoffeln und brauner Soße. In einigen Familien kommt auch Schweinebraten auf den Tisch. Zum Nachtisch gibt es Milchreis mit Mandeln und heißen Kirschen. Im Milchreis wird eine ganze Mandel versteckt und wer sie findet, bekommt ein extra Geschenk. Man munkelt, dass die Mandel immer in die Desserts der Kinder geschmuggelt wird. Nach dem Essen gibt es dann endlich die Geschenke, aber vorher muss ein paar Runden um den Weihnachtsbaum getanzt werden.
Julbord
An Weihnachten gibt es in Schweden und Norwegen traditionell das "Julbord", ein besonders aufwendiges Buffet. Das Gute ist, dass man es wunderbar vorbereiten kann und so nicht den ganzen Abend in der Küche stehen muss. Außerdem machen die meisten gleich so viel, dass es auch noch für die nächsten Feiertage reicht. Auch wenn das Julbord ein Buffet ist, isst man die einzelnen Speisen in einer vorgegebenen Reihenfolge:
Als Aperitif beginnt man das Julbord mit Glögg, dem schwedischen Glühwein mit Mandeln und Rosinen. Dazu gibt es Pfefferkuchen. Ähnlich wie beim traditionellen Smörgåsbord, einem normalen Feiertagsbuffet, beginnt das eigentliche Essen mit Fischgerichten als Vorspeise. Es gibt zum Beispiel verschieden eingelegten Hering (Sill) oder Stockfisch mit verschiedenen Soßen. Anschließend gibt es meist Lachs oder andere Meeresfrüchte. Passend dazu isst man Meerettich-, Currysauce oder Kaviar. Der Star des Hauptgangs ist der Julskinka (Weihnachtsschinken), ein gepökelter Schinken, der im Ofen gebacken wird. Dazu gibt es süßen Senf, Rotkohl, Kartoffeln und verschiedene Gratins als Beilage. In Norwegen gibt es anstelle von Weihnachtsschinken gerne Rippchen vom Lamm oder Schwein. Außerdem dürfen Janssons Frestelse (Kartoffelgratin mit Sardellen) und Köttbullar (Fleischbällchen) in Sahnesauce nicht fehlen. Verschiedene Wustwaren - gerne auch mit Elchfleisch - gehören ebenfalls zum Weihnachtsbuffet. Eine andere köstliche Spezialität zur Weihnachtszeit ist Julöl - ein süßes, dunkles Bier, das beim Julbord nicht fehlen darf. Für Kinder gibt es die Julebrus, eine rote Weihnachtslimonade.
Zum Dessert gibt es eine Auswahl an verschiedenen Leckereien. Hier beginnt man mit Käse und geht dann zu Reisauflauf und verschiedenen Kuchen über. In Norwegen gibt es zum Nachtisch traditionell Julekake - eine Art Stollen. Nach dem üppigen Mahl oder auch zwischendurch trinkt man "zur Verdauung" gerne Aquavit oder andere Schnäpse.
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