Selleriesaft – wie gesund ist er wirklich?
Der Trend um grüne Getränke hält an! Nach Smoothies mit Spinat, Grünkohl und Co. hat sich in den letzten Wochen Selleriesaft zum Must-Drink von Gesundheitsbewussten etabliert. Was soll der gewöhnungsbedürftige Gemüsesaft bewirken und was sagt die Wissenschaft dazu? Hier erfährst du mehr.
Für alle, die Selleriesaft bislang noch nicht auf dem Radar hatten: Es handelt sich hierbei um den Saft vom grünen Stangensellerie, nicht um den von der Knolle. Das Gemüse ist per se erst mal sehr gesund: Vitamin K und C, einige B-Vitamine, Beta-Karotin, Kalzium, Eisen, Magnesium und Kalium sind nur eine Auswahl der Vitamine und Mineralstoffe, die in Sellerie stecken.
Über den gesundheitlichen Nutzen von Sellerie gibt es bislang nur wenige Studien. Zusammenfassend kann man jedoch sagen, dass sich der Verzehr des Gemüses in einigen Bereichen positiv auf den Körper auswirken kann. Darüber hinaus ist Sellerie mit ca. 21 Kalorien pro 100 Gramm äußerst kalorienarm.
Der Trend um Selleriesaft kam durch den US-amerikanischen Autor Anthony William ins Rollen. Er ist weder Arzt, noch ausgebildeter Ernährungsberater, spricht dem grünen Saft jedoch eine ganze Reihe positiver Effekte zu und rät seinen Lesern jeden Morgen 500 ml davon auf nüchternen Magen zu trinken. Hautprobleme und teilweise sogar schwere Krankheiten wie Krebs sollen damit, seiner Meinung nach, geheilt werden können.
Ernährungs- und Gesundheitsexperten stehen den Heilversprechen sehr kritisch gegenüber. Ein Lebensmittel als Allheilmittel für jegliche Krankheiten zu predigen, und zwar ohne jeglichen wissenschaftlichen Hintergrund, ist tatsächlich sehr gewagt.
Was bewirkt frischer Selleriesaft wirklich?
Wir schließen uns der Meinung vieler anderer Ernährungsexperten an und raten davon ab, sich von Selleriesaft die Heilung sämtlicher Gesundheitsbeschwerden zu erhoffen. Im Gegenteil: Das Trinken des Gemüsesaftes sollte auf keinen Fall eine Alternative zum Arztbesuch darstellen, sofern man wirkliche Probleme hat.
Dennoch ist Selleriesaft, besonders wenn er frisch gepresst wurde, eine schöne Möglichkeit den Körper mit Vitaminen und Mineralstoffen zu versorgen. Es spricht also nichts dagegen, wenn du morgens mit einem großen Glas davon in den Tag startest. Ein gesundes Frühstück ersetzt der Saft allerdings nicht, daher sollte er immer als Ergänzung zur Mahlzeit, nicht als Alternative getrunken werden.
Im Gegensatz zu Fruchtsäften enthält der Saft aus Sellerie viel weniger Fruchtzucker – ein echter Pluspunkt. Was ihm jedoch fehlt, sind Ballaststoffe. Ein langanhaltendes Sättigungsgefühl solltest du von dem grünen Getränk also nicht erwarten.
Wie mache ich Selleriesaft?
Das Rezept ist denkbar einfach: Wer einen Entsafter hat, putzt und wäscht die Stangen, schneidet sie grob in Stücke und gibt sie anschließend in den Entsafter. Alternativ kann man die Stangen auf die gleiche Art vorbereiten und anschließend mit etwas Wasser (ca. 100 ml pro Staude) im Mixer fein pürieren. Zum Filtern einfach ein Sieb in eine Schüssel legen, ein Filtertuch darauf legen, den Sellerie-Mix daraufgießen und das Filtertuch gut ausdrücken.
Wer keine Möglichkeit hat den Saft selber zu pressen, kann ihn mittlerweile in einigen Großstädten in Juice-Bars kaufen. Auch im Bio- oder Supermarkt findest du einige Hersteller, die den grünen Saft in Flaschen anbieten. Allerdings gilt, je frischer, desto besser.
Wann sollte man Selleriesaft trinken?
Anthony William empfiehlt den Saft gleich morgens auf nüchternen Magen zu trinken und erst nach 20-30 Minuten zu frühstücken. Für die Flüssigkeitszufuhr nach der Nacht ist das sicherlich keine schlechte Idee, dennoch spricht nichts dagegen, wenn du den Saft lieber zu einer anderen Zeit des Tages trinken möchtest.
Außerdem rät er, dass man als Saft-Neuling zunächst Apfel und/oder Ingwer mit entsaften sollte, da der pure Geschmack sehr gewöhnungsbedürftig ist. Natürlich kannst du auch andere Obst- oder Gemüsesorten mit den grünen Stangen mixen. Besser ist es dabei, wenn du den Gemüseanteil hoch hältst und dadurch nicht zu große Mengen Fruchtzucker zu dir nimmst.
Keine Lust auf Selleriesaft?
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