Vanille – Infos, Wissenswertes & Rezepte
Die Vanille gilt als die Königin der Gewürze. Ihr edles Aroma macht sie einmalig. Doch nicht nur geschmacklich ist sie einmalig, auch preislich zählt Vanille zu den teuersten Gewürzen der Welt. Erfahre hier mehr über Anbau und Verwendung.
Themen auf dieser Seite
- Woher kommt Vanille?
- Wo wächst Vanille und welche Arten gibt es?
- Wie wird Vanille geerntet und verarbeitet?
- Wie schmeckt Vanille?
- Was ist der Unterschied zwischen Vanillezucker/Vanilleextrakt/Vanillepulver und Vanillepaste?
- Was ist der Unterschied zwischen Vanillezucker und Vanillinzucker?
- Woran erkennt man echte Vanille?
- Wie sollte man Vanille aufbewahren?
- Wofür kann man Vanille verwenden?
- Wie stelle ich Vanillezucker selbst her?
- Wie gesund ist echte Vanille?
- Die besten Rezepte mit Vanille
- Weitere Gewürze aus unserem Lexikon
Woher kommt Vanille?
Vanille gehört zur Familie der Orchideengewächse und kommt ursprünglich aus Mittelamerika und Mexiko.
Bereits die Mayas und Azteken verwendeten die fermentierten Kapselfrüchte mit dem leckeren Aroma als Gewürz und verfeinerten damit Schokolade und Kakao.
Die spanischen Eroberer brachten die Vanilleschoten dann nach Europa.
Wo wächst Vanille und welche Arten gibt es?
Die Gattung Vanilla gehört zu den Orchideen. Etwa 120 verschieden Arten, von denen nur 15 die aromatischen Vanilleschoten liefern, die botanisch korrekt Kapselfrüchte sind. Frisch geerntete Vanille-Kapseln sind prall und grün und haben noch nicht den charakteristischen Vanille-Geschmack oder Geruch.
Die bekanntesten Vanille-Arten sind:
Die Echte Vanille (Vanilla planifolia)
Auch Gewürzvanille genannt, macht diese Sorte ungefähr 95 Prozent der gesamten Produktion aus. Ursprünglich stammt die echte Vanille aus Mexiko und Mittelamerika, wird heute aber vorwiegend auf Madagaskar, Reunión (früher Île Bourbon genannt, weshalb diese Art auch häufig als Bourbon-Vanille bezeichnet wird) sowie weiteren Inseln im Indischen Ozean angebaut.
Guadeloupe-Vanille (Vanilla pompona)
Auch Antillen-Vanille genannt, kommt diese Sorte aus Lateinamerika und wird heute in der Karibik angebaut.
Tahiti-Vanille (Vanilla tahitensis)
Die Art stammt von der Südseeinsel Tahiti und ist die teuerste Vanilleart der Welt.
Wie wird Vanille geerntet und verarbeitet?
Anbau, Ernte und Verarbeitung der Vanillepflanze sind anspruchsvoll und zeitintensiv, deswegen ist Vanille auch ein teures Gewürz.
Die Blüten der Pflanzen werden künstlich bestäubt, meist per Hand, was ein sehr aufwendiger Prozess ist. Dann reifen die Schoten, die auch als Kapseln bezeichnet werden, ungefähr 10 Monate am Baum, bis sie sich gelblich-grün färben. Anschließend werden sie per Hand geerntet, fermentiert und getrocknet. Durch diesen Prozess, der bis zu vier Wochen dauert, erhalten die Vanille-Kapseln ihre dunkelbraune bis schwarze Farbe. Erst durch die Fermentation entwickeln sie ihren typischen, aromatischen Geschmack und Duft, für den der Aromastoff Vanillin verantwortlich ist.
Wie schmeckt Vanille?
Die Vanille enthält neben Vanillin noch weitere 200 Inhaltsstoffe, die dem Gewürz einen süßen, aromatischen Geschmack verleihen. Ihr Geschmack erinnert auch etwas an Sahne und Karamell.
Gut zu wissen: Das synthetisch hergestellte Vanillin ist mit dem Aroma der echten Vanilleschote nicht vergleichbar. In der Lebensmittelindustrie ersetzt der Aromastoff jedoch oft die Schote und sorgt für den Vanille-Geschmack. Die meisten im Handel angebotenen Vanillezuckersorten werden mit dem synthetisch hergestellten Vanillin versetzt.
Was ist der Unterschied zwischen Vanillezucker/Vanilleextrakt/Vanillepulver und Vanillepaste?
- Bei Vanillezucker handelt es sich um Vanillemark, das mit Zucker vermischt wurde.
- Für Vanilleessenz, auch Vanilleextrakt genannt, werden die Schoten in Alkohol eingelegt und dadurch geht der feine Geschmack nach und nach in den Alkohol über.
- Mit Vanillepulver ist die ganze pulverisierte Vanilleschote gemeint.
- Vanillepaste ist in der Tube erhältlich. Meist sind in der Paste größtenteils Zuckersirup, Vanilleextrakt, Wasser und etwas Vanillemark enthalten. Vanillepaste hat die Konsistenz eines zähflüssigen Sirups.
Gut zu wissen: In Rezepten kann Vanilleextrakt auch durch Vanillezucker oder –paste ersetzt werden. Umgekehrt geht das natürlich auch.
Was ist der Unterschied zwischen Vanillezucker und Vanillinzucker?
Vanillezucker und Vanillinzucker sind zwei unterschiedliche Produkte.
Der Hauptaromastoff der Vanilleschote ist Vanillin. Durch verschiedene biotechnologische Verfahren kann dieser Aromastoff preisgünstiger hergestellt werden. Das synthetische Vanillin wird vor allem in Produkten, wie Eis, Backwaren, Kuchen, Joghurts usw. verwendet. Allerdings ist der Geschmack nicht mit echter Bourbon-Vanille zu vergleichen. Trotzdem stammen heute etwa 90 Prozent des verwendeten Vanillins aus künstlicher Produktion.
Woran erkennt man echte Vanille?
Vanille ist ein sehr teures Gewürz, deshalb wird in der Lebensmittelproduktion meist auf die synthetisch hergestellte Variante, Vanillin, zurückgegriffen. Der Geschmack von Vanillin ist deutlich intensiver und schmeckt etwas künstlich.
Wenn auf der Zutatenliste natürliches Vanillearoma steht, muss mindestens 95 % Vanille enthalten sein. Außerdem erkennt man Produkte mit echter Vanille auch äußerlich an den kleinen schwarzen Punkten des Vanillemarks.
Wie sollte man Vanille aufbewahren?
Damit sich die Vanilleschoten möglichst lange halten, sollten sie dunkel, luftdicht und kühl aufbewahrt werden, am besten in einem Glas oder in einer Dose. Verkauft werden die Schoten ebenfalls meist in Glasröhrchen, um das Aroma zu erhalten.
Wofür kann man Vanille verwenden?
Das feine Vanillearoma ist nicht nur im Mark, sondern auch in der Schote selbst enthalten. Deshalb kann man neben dem ausgekratzten Vanillemark auch die ganze Vanilleschote zum Kochen verwenden.
Zum Backen eignen sich am besten Vanillezucker oder Vanillemark.
Vanille verfeinert:
- Desserts wie Pudding und Cremes
- Kuchen und Torten
- Vanillesoße
- Gebäck
- Eis
- Joghurt
- Schokolade
- Smoothies
- Obst
Doch die Schote mit dem verführerischen Aroma eignet sich nicht nur für Süßspeisen, sondern auch für:
- Gemüse
- Fleischgerichte
- Fischgerichte
Gut zu wissen: Der Aromastoff Vanillin ist auch in der Kosmetikindustrie sehr begehrt und wird für Cremes und Parfüms verwendet.
Wie stelle ich Vanillezucker selbst her?
Vanillezucker lässt sich ganz einfach selbst herstellen. Dazu entweder eine ganze oder eine ausgekratzte Vanilleschote mit Zucker in ein Glas füllen und circa zwei Wochen durchziehen lassen. Zwischendurch immer wieder schütteln. Fertig ist der selbstgemachte Vanillezucker! Die Schote kann im Glas verbleiben.
Wie gesund ist echte Vanille?
Schon bei den Mayas und Azteken war Vanille ein wichtiges Heilmittel.
Vanille soll schmerzlindernd und entzündungshemmend wirken. Zudem soll sie einen positiven Einfluss auf unsere Stimmung haben.