Der Begriff Legieren (auch Liaison) stammt aus dem Französischen und bedeutet übersetzt Binden. Es gibt die verschiedensten Küchentechniken um Suppen oder Soßen anzudicken bzw. zu binden, damit sie dickflüssiger sind. Weit verbreitet ist das Binden mit Speisestärke oder einer Mehlschwitze. Wer Eigelb zur Hand hat, kann seine Suppe legieren.
Beim Legieren wird Eigelb mit etwas Flüssigkeit – meist Sahne – verrührt und am Ende des Kochvorgangs unter die heiße, aber nicht mehr kochende Speise gerührt. Die im Eigelb vorhandenen Phospholipide, insbesondere das Lecithin, wirken hierbei als Emulgator. Sie verbinden zwei an sich nicht mischbare Flüssigkeiten wie Wasser und Öl und dicken so die Flüssigkeit etwas an. Ein weiteres Plus: Die Speisen bekommen durchs Legieren eine samtige Konsistenz und einen leichten Glanz.
Es gibt viele Gerichte, die man mit Eigelb legieren kann. In der Regel eignet sich diese Bindetechnik für Rezepte, die eine cremige Konsistenz haben und die man mit einem Schuss Sahne zubereitet. Cremesuppen und Soßen sind typische Beispiele, aber auch Hühnerfrikassee oder andere Eintöpfe können so angedickt werden.
Bei Süßspeisen ist Vanillepudding ein klassisches Rezept, bei dem gerne mit Eigelb legiert wird.
An sich gelingt es ganz einfach, doch es gibt ein paar Tipps, die man beim Legieren beachten sollte. Ganz wichtig ist, dass Eiweiß und Eigelb sauber getrennt werden. Achte darauf, dass auch die Dotterschnur vom Eigelb entfernt wird. Das Eigelb wird mit einer Flüssigkeit wie Sahne oder auch Weißwein oder Brühe verquirlt. Damit sich die Legierung gut mit der Suppe verbindet, gib am besten etwas heiße Suppe zur Ei-Flüssigkeitsmischung. Dadurch gleichst du die Temperatur an. Rühre im Anschluss die Mischung unter die heiße Suppe.
Ganz wichtig: Die Suppe sollte zwar heiß sein, darf aber nicht mehr kochen, ansonsten gerinnt das Eigelb und wird fest.
Gut zu wissen: Für 1 Liter Suppe rechnet man 1 Eigelb und 100 ml Flüssigkeit wie Sahne. Bei Soßen und Pürees rechnet man 2-3 Eigelb auf 50-200 ml Flüssigkeit.