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Farbstoffe – Infos und Wissenswertes

Kirschbonbons.

Rote Lutscher, grünes Fruchtgummi oder knallblaues Wassereis: Viele verarbeitete Lebensmittel leuchten in den buntesten Farben. Egal ob rot, blau oder gelb, die Farben werden den Lebensmitteln zugesetzt. Erfahre hier, welche Farbstoffe es gibt und ob sie einen Einfluss auf unsere Gesundheit haben.

Was sind Farbstoffe?

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Farbstoffe, auch Lebensmittelfarbstoffe genannt, gehören wie Konservierungsstoffe, Verdickungsmittel und Antioxidationsmittel zu den Lebensmittelzusatzstoffen. Sie werden in natürliche Farbstoffe und künstliche/synthetische Farbstoffe unterteilt. Natürliche Farbstoffe kommen, wie der Name schon verrät, in der Natur vor. Bekannt ist beispielsweise Kurkumin, ein gelber Farbstoff, der aus der Kurkumawurzel gewonnen wird. Auch Carotine gehören zu den natürlichen Farbstoffen. Sie sorgen im Obst und Gemüse für die Rot- bis Gelbfärbung und werden in der Lebensmittelindustrie entsprechend für Gelb- und Rottöne eingesetzt. Daneben gibt es die große Gruppe der synthetischen Farbstoffe. Diese werden künstlich hergestellt.

Gut zu wissen: Auch die naturidentischen Farbstoffe zählen zu den synthetischen Farbstoffen. Sie werden künstlich hergestellt, ihre chemische Struktur entspricht jedoch einem natürlichen Farbstoff. Kurkumin und Carotine werden beispielsweise auch synthetisch hergestellt.

Wie werden Farbstoffe in der Lebensmittelindustrie eingesetzt?

Das Auge isst mit und gemäß dieser Weisheit werden Lebensmittelfarbstoffe hauptsächlich eingesetzt, damit Lebensmittel appetitlicher aussehen. Sie unterstützen die natürliche Farbe, die beispielsweise bei der Verarbeitung verblasst. Außerdem sorgen sie dafür, dass Produkte immer gleich aussehen und man sie schon an der Farbe erkennt. Farbstoffe werden jedoch auch verwendet, um Lebensmittel, speziell Süßigkeiten, knallbunt zu färben und so attraktiver zu machen. Einige Farbstoffe dürfen nur eingeschränkt verwendet werden, d.h. nur für die Herstellung bestimmter Produkte wie Getränke oder Süßwaren.

Welche Lebensmittelfarbstoffe gibt es?

Es gibt über 40 verschiedene Farbstoffe, die in der Lebensmittelindustrie eingesetzt werden dürfen. Zur größten Gruppe zählen die Azofarbstoffe. Dabei handelt es sich um künstlich hergestellte Farbstoffe, die für kräftige, lichtechte und stabile Farben sorgen.

Natürliche Farbstoffe

E-Nummer

Bezeichnung

Verwendung

E 160b

Annatto, Bixin, Norbixin

sorgt für gelb-rote Färbung, Verwendung in Wurst, Käse, Eis, Gebäck, Desserts

E 163

Anthocyane

sorgt für blaue, violette, rote, gelbe, grüne Färbung, Verwendung in Getränken, Gelees, Frühstücksflocken

E 162

Betanin, Betenrot

sorgt für rote Farbe, Verwendung in Saucen, Suppe, Fruchtjoghurt, Kaugummi, Desserts

E 170

Calciumcarbonat

sorgt für weiße Farbe, Verwendung in Traubensaft, Backmitteln, Kaugummi, Käse

E 160c

Capsanthin, Capsorubin

sorgt für rote Farbe, Verwendung in Säften, Ölen, Nudeln, Wurstwaren, Käse

E 160a

Carotin, Karotin, Beta-Carotin

sorgt für gelbe bis rote Farbe, Verwendung in Butter, Margarine, Käse, Wurst, Desserts

E 140

Chlorophylle

sorgt für grüne Farbe, Verwendung in Süßigkeiten, Kaugummi, Gemüsekonserven, Wasabi, Marmelade

E 172

Eisenoxide

sorgt für rote, gelbe oder schwarze Farbe, Verwendung in Käserinde, Oliven, Dragees

E 100

Kurkumin

sorgt für gelbe Farbe, Verwendung in Gewürzen, Getränken, Margarine, Nudeln

E 120

Karminsäure

sorgt für rote Farbe, Verwendung in Marmelade, Süßigkeiten, Obst- & Fruchtwein, Wurst- & Käseüberzug

E 161b

Lutein, Xanthophyll

sorgt für orange Farbe, Verwendung in Süßwaren, Gebäck, Nahrungsergänzungsmitteln

E 101

Lactoflavin, Riboflavin

sorgt für gelbe Farbe, Verwendung in Desserts, Süßwaren, Mayonnaise

E 160d

Lycopin

sorgt für orange bis rote Farbe, Verwendung in Fisch- & Fleischersatzprodukten, Würzmitteln, Schmelzkäse

E 153

Pflanzenkohle

sorgt für schwarze Farbe, Verwendung in Käserinde, Süßigkeiten, Gelees

E 150a

Zuckerkulör

sorgt für braune Farbe, Verwendung in Getränken, Gemüsekonserven, Malzbrot, Wurstwaren

Azofarbstoffe

E-Nummer

Bezeichnung

Verwendung

E 129

Alluratot AC

sorgt für rote Farbe, Verwendung in Eis, Desserts, Knabbererzeugnissen, Gebäck, Süßwaren, Getränken

E 123

Amaranth

sorgt für rote Farbe, Verwendung in Kaviar, Likör, Spirituosen

E 122

Azorubin, Carmoisin

sorgt für rote Farbe, Verwendung in Lachsersatz, Fleischersatzprodukten, Knabbererzeugnissen, Süßwaren, Gebäck, Obstkonserven

E 154

Braun FK

sorgt für braune Farbe, nur für Verwendung bei Herstellung von Kipper (kaltgeräucherter Hering) zugelassen

E 155

Braun HT

sorgt für braune Farbe, Verwendung in Süßwaren, Backwaren, Würzsaucen

E 151

Brilliantschwarz FCF

sorgt für schwarze Farbe, Verwendung in Fisch- & Fleischersatzprodukten, Kaviarersatz, Süßigkeiten

E 104

Chinolingelb

sorgt für gelbe Farbe, Verwendung in Sirup, Brause, Fischersatzprodukten, Gebäck

E 124

Cochenillerot A

sorgt für rote Farbe, Verwendung in Chorizo-Wurst, Käserinde, Würzmittel, Lachsersatz, Süßigkeiten, Gebäck

E 110

Gelborange S

sorgt für gelb-orange Farbe, Verwendung in Lachsersatz, Senf, Knabbererzeugnissen, Schmelzkäse

E 180

Litholrubin BK, Rubinpigment BK

sorgt für rote Farbe, Verwendung in essbarer Käserinde

E 102

Tartrazin

sorgt für gelbe bis orange Farbe, Verwendung in Sirup, Desserts, Eis, Knabbererzeugnissen, Gebäck

Wie werden Farbstoffe gekennzeichnet?

Egal ob natürliche oder synthetische Farbstoffe: Sie zählen zu den Zusatzstoffen und müssen in der Zutatenliste angegeben werden. Farbstoffe verstecken sich hinter den E-Nummern 100 bis 180. In der Zutatenliste erkennst du sie an der entsprechenden E-Nummer sowie der Bezeichnung. Bei der Verwendung der Azofarbstoffe Tartrazin (E 102), Chinolingelb (E 104), Gelborange S (E 110), Azorubin (E 122), Cochenillerot A (E 124) und Alluratot AC (E 129) muss seit 2010 zudem der folgende Hinweis auf die Verpackung gedruckt werden: „Kann Aktivität und Aufmerksamkeit von Kindern beeinträchtigen“.

Sind Farbstoffe in Lebensmitteln gefährlich?

abc

Für Farbstoffe gilt, was auch für alle anderen Zusatzstoffe gilt: Sie müssen von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) als Lebensmittelzusatzstoff zugelassen werden, bevor sie verwendet werden dürfen. Vor einer Zulassung prüft die EFSA die gesundheitliche Unbedenklichkeit und legt maximale Höchstmengen fest. Diese Einschätzungen werden regelmäßig geprüft, was 2010 zu der veränderten Kennzeichnungspflicht einiger Azofarbstoffe geführt hat. Studien hatten gezeigt, dass es einen Zusammenhang zwischen Azofarbstoffen und ADHS (Aufmerksamkeitsdefizitstörung) gibt.

Generell kann gesagt werden, dass der Verzehr von Farbstoffen in Lebensmitteln gesundheitlich unbedenklich ist. Allerdings hat sich gezeigt, dass einige Farbstoffe pseudoallergische Reaktionen auslösen können. Betroffene klagen zum Beispiel über Hautrötungen oder Juckreiz. Pseudoallergien treten im Zusammenhang mit Lebensmittelfarbstoffen jedoch sehr selten auf. Echte allergische Reaktionen können – sehr selten – auch nach dem Verzehr von natürlichen Farbstoffen auftreten.

Da nicht abzuschätzen ist, welchen Einfluss künstliche Farbstoffe zum Beispiel auf Stoffwechselprozesse haben, solltest du im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung so oft wie möglich frische Lebensmittel essen und auf den Aufdruck: „ohne künstliche Farbstoffe“ achten.