Wildreis – Alles über das reichhaltige Korn

Wildreis in einer Schale und auf einem Löffel

Wildreis punktet mit einem nussigen Geschmack, einer kernigen Konsistenz, gesunden Inhaltsstoffen … und ist eine kleine Mogelpackung. Wir verraten dir, warum die leckeren Körnchen zu Unrecht „Reis“ heißen – und warum Wildreis trotzdem eine tolle Alternative für die unterschiedlichsten Reissorten ist.

Was versteht man unter Wildreis?

Anders als sein Name vermuten lässt, handelt es sich bei Wildreis (auch Indianerreis oder kanadischer Reis) im botanischen Sinn nicht um echten Reis. Zwar zählen beide Gewächse zu den Süßgräsern (Poaceae), gehören aber unterschiedlichen Gattungen an: Echte Reissorten werden der Pflanzenart Oryza zugeordnet, Wildreis zählt zur Gattung Zizania.

Was ist der Unterschied zwischen Reis und Wildreis?

Die Unterschiede zwischen Reis und Wildreis werden bei einem Blick auf Wuchsort und Anbaumethoden deutlich. „Zizania“ ist dem griechischen Wort „zizánionab“ entlehnt, das so viel wie „im Wasser wachsend“ bedeutet. Tatsächlich wächst Wildreis hauptsächlich in Nordamerika und Kanada, wo er natürlich an Ufern von Seen, Flüssen und Teichen gedeiht. Er wird darum auch häufig Wasserreis genannt. Echter Reis hingegen stammt vornehmlich aus Südostasien und wird dort auf künstlich gefluteten Reisfeldern kultiviert.

Optisch unterscheiden sich die beiden Süßgräser vor allem durch die Größe und Form ihrer Körner. Wildreis entwickelt längliche, dunkelbraune bis schwarze Körnchen. Die Körner der weltweit über 100.000 Reissorten sind im Vergleich dazu etwas rundlicher und kürzer. Zudem wird bei herkömmlichem Reis noch zwischen Langkorn und Rundkorn unterschieden – bei Wildreis ist dies nicht der Fall.

In der Küche zeigen sich dann die Gemeinsamkeiten der Pflanzen: Wildreis kann überall dort verwendet werden, wo sonst normaler Reis zum Einsatz kommt. Er lässt sich auch gut mit verschiedenen Reissorten kombinieren. In den meisten Fällen wird er sogar schon als Wildreis-Mischung angeboten – meist handelt es sich um einen Mix mit Basmati.

Wildreis sorgt mit kerniger Konsistenz und seinem intensiv-nussigen Aroma für Abwechslung in der Reisküche. Und er hat eine Menge guter Nährstoffe im Gepäck.

Wie gesund ist Wildreis?

Die Süßgrasart liefert mehr Protein als andere Reissorten und kann damit einen wertvollen Beitrag für eine ausreichende Eiweißzufuhr in der täglichen Ernährung leisten. Im Körper werden Nahrungsproteine beispielsweise als Baustoff für Hormone und Zellen oder für den Erhalt einer gesunden Muskulatur benötigt.

Genau wie normaler Reis enthält Wildreis von Natur aus kein Gluten. Bei einer Unverträglichkeit oder Sensibilität gegenüber dem Klebereiweiß kannst du ihn also bedenkenlos genießen.

Die Süßgraskörner versorgen uns außerdem mit einer guten Portion Kalium, Eisen, Magnesium, Antioxidantien und B-Vitaminen.

Wie andere Süßgrasgewächse kann auch Wasserreis mit Arsen belastet sein, das über den Boden in die Pflanze gelangt. Es wird darum empfohlen, die Körner vor der Verarbeitung in einem Sieb unter fließendem Wasser mehrmals gründlich zu waschen.

Empfehlenswert ist Bio-Qualität, da bei konventionellem Anbau chemische Dünger und Pestizide zum Einsatz kommen dürfen.

Wildreis ist nahezu fettfrei, ist für die Low-Carb-Küche allerdings nicht geeignet: Mit über 65 g Kohlenhydraten pro 100 g liegt er fast gleichauf mit Vollkornreis. Dafür hängt Wildreis Naturreis beim Gehalt an Ballaststoffen ab.

Wildreis: Kalorien und Nährwerte im Vergleich

Nährwerte pro 100 g *

Wildreis

Wildreis-Mischung

Naturreis/Vollkornreis

Kalorien

385 kcal

363 kcal

347 kcal 

Fett

1,08 g

1,92 kcal

3,20 g 

Proteine

17,73 g

9,52 g

8,90 g 

Kohlenhydrate

74,90 g

74,27 g

68,00 g 

Ballaststoffe

6,20 g

3,21 g

5,30 g 

*ungegart

Wildreis kochen: Tipps & Tricks

Die Zubereitung von Wasserreis ist ziemlich simpel und bedarf nur weniger Zutaten. Bei fertigen Reismischungen kannst du dich bequem nach der angegebenen Garzeit auf der Verpackung richten. In den Tütchen steckt bereits angeritzter Reis oder Wildreisbruch. Dadurch verkürzt sich die Garzeit, sodass Reis und Wildreis gleichzeitig gar werden.

Ganze, nicht angeritzte Körnchen brauchen 50 bis 60 Minuten im Topf. Um die Kochzeit zu verkürzen, kannst du die Süßgraskörner vor dem Garen ein bis zwei Stunden in Wasser einweichen. Sie benötigen dann noch etwa 40 Minuten.

Gut zu wissen

Praktisch für Ungeübte: Auch, wenn du dich mit Wildreis noch nicht gut auskennst, kannst du beim Garpunkt nicht allzu viel falsch machen: Selbst nach etwas zu langen Kochzeiten behalten die Körner ihren festen Biss – ein Verkochen musst du also nicht befürchten.

Grundrezept: Wildreis zubereiten

Für 4 Personen:

  1.  240 g Wildreis in einem Sieb unter fließendem Wasser gründlich durchspülen. 
  2. Reis in einen Topf geben. 700 ml Wasser dazugeben, mit Salz würzen und ca. 2 Stunden einweichen lassen.
  3. Wildreis bei starker Hitze im Einweichwasser aufkochen. Hitze reduzieren und Reis auf mittlerer Stufe zugedeckt ca. 40 Minuten köcheln lassen, bis das Wasser komplett aufgesogen wurde (oder im Sieb abtropfen und dann im Topf ausdampfen lassen). Nach Belieben erneut mit Salz abschmecken.

Hast du einen Reiskocher zur Hand, kannst du auch diesen für die Zubereitung von Wildreis nutzen. Beachte dabei aber, dass die Körnchen mehr Wasser benötigen als normaler Reis. Als Faustregel gilt: Auf einen Teil Wildreis kommen drei Teile Wasser.

Wie schmeckt Wildreis am besten?

Sein kerniger, nussiger Geschmack und der angenehme Biss machen Wildreis zur idealen Zutat für Salate und als Beilage. Beliebt ist er auch für Wok-Gerichte, Currys und bunte Wildreis-Pfannen. Gemischt mit Gemüse, Geflügel oder Hack lässt er sich gut zu einem deftigen Auflauf verarbeiten.

Wildreis kaufen & lagern

Purer Wasserreis ist in einigen Feinkostgeschäften, Naturkostläden und im Internet erhältlich. In Supermärkten wird meist ein Mix mit polierten Reissorten angeboten.

Gerade Bio-Wildreis hat einen stolzen Preis von 25 Euro pro Kilogramm und aufwärts. Das liegt daran, dass die Körner nur in wenigen Gebieten und in traditioneller Handarbeit in Bio-Qualität geerntet werden.

Ungekocht kannst du Wasserreis – luftdicht, trocken und dunkel gelagert – bis zu zwei Jahre aufbewahren. Bereits gegart sollten die Körner im Kühlschrank gelagert und innerhalb weniger Tage verbraucht werden.

Einfach lecker: Wildreis-Rezepte

Veganes Pilzragout mit Räuchertofu & Wildreis
  • Vegetarisch
  • Vegan
  • Laktosefrei
1h
Mittel
Paprika-Reis-Salat
  • Vegetarisch
  • Glutenfrei
  • Kalorienarm
40min
Einfach
Farbenfrohe Winter Bowl
  • Vegetarisch
  • Glutenfrei
35min
Mittel