Für uns Europäer sind Insekten als Lebensmittel auch nicht länger von der Hand zu weisen. Die Massenproduktion von Fleisch wirkt sich negativ auf die Ökobilanz aus – es entstehen durch die Tierhaltung vermehrt klimaschädliche Gase und der Verbrauch von Trinkwasser ist äußerst hoch. Die Produktion von essbaren Insekten hingegen ist öko-freundlicher, da die kleinen Tierchen wesentlich weniger Platz benötigen und auch sonst keine hohen Ansprüche stellen. Experten gehen davon aus, dass wenn Insekten-Lebensmittel bei uns einmal eingeführt sind, sie von nachfolgenden Generationen als normal wahrgenommen werden. Ganz ähnlich wie zum Beispiel bei Sushi: Vor gut 30 Jahren konnten sich viele Menschen in Europa noch nicht mit dem Gedanken anfreunden, rohen Fisch oder sogar Algen zu essen. Mancher mag es sicher auch heute noch nicht, aber japanische Restaurants sind bei uns Teil des Stadtbilds geworden.
Vielleicht geht es ja mit Insekten genauso und unsere Kinder legen dann im Sommer vergnügt Heuschrecken mit Kräuterbutter und Wanzen-Schaschlik auf den Grill: Wer weiß schon, was in der Zukunft auf unseren Tellern landet?
Laut der Weltgesundheitsorganisation gibt es ca. 1900 Arten von Insekten und Würmern, die für den Menschen bedenkenlos zum Verzehr geeignet sind. Beliebte Sorten sind:
Das Fleisch von Insekten ist – genauso wie das Fleisch anderer Tiere – sehr proteinreich. Bester Proteinlieferant sind Speise-Grillen mit knapp 70 Gramm Eiweiß pro 100 Gramm. Speise-Mehlwürmer sind mit 45 Gramm Eiweiß pro 100 Gramm auch sehr gut dabei. Neben viel Protein ist auch der Fettgehalt der kleinen Krabbeltiere recht hoch. Speise-Heuschrecken kommen beispielsweise auf ca. 38 Gramm Fett pro 100 Gramm. Die gute Nachricht daran? Das Verhältnis von gesättigten zu ungesättigten Fettsäuren ist sehr ausgeglichen, das heißt, auch von den wertvollen einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren sind in den Insekten hohe Mengen enthalten. Das macht essbare Insekten aus Nährstoff-Sicht zu einer wertvollen Alternative zu Fleisch & Co.!