Maca – das „Ginseng der Anden“
Maca hat in den letzten Jahren aufgrund seines Rufs als Superfood hierzulande an Popularität gewonnen. Dem pulverisierten Extrakt der Maca-Knolle aus den Anden werden aufgrund seiner wertvollen Inhaltsstoffe zahlreiche gesundheitsfördernde Wirkungen zugesprochen. Doch ist Maca tatsächlich so eine vitalstoffreiche Wunderknolle? Und wie verwendet man das Pulver eigentlich?
Was ist Maca?
Maca (sprich: Makka) ist eine Pflanze, die in den Anden von Peru und Bolivien beheimatet ist. Ihr botanischer Name lautet Lepidium meyenii. Maca gehört zur Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae) und zur Gattung der Kressen und ist mit Gemüse wie Brokkoli oder Blumenkohl verwandt. Optisch und auch geschmacklich ähnelt die Pflanze einer Kreuzung zwischen Radieschen und Steckrübe.
Die einjährige Kresseart gedeiht in ihrer südamerikanischen Heimat bevorzugt in Höhenlagen über 4.000 m, wo sie oft extremen Wetterbedingungen wie UV-Strahlung, Wind und starken Temperaturschwankungen ausgesetzt ist. Daher wächst die robuste Pflanze auch nur etwa 20 cm aus der Erde und zeigt dort gefiederte grüne Blätter. Unterirdisch bildet sie jedoch eine runde Wurzelknolle aus, die in ihrer Heimat sowohl frisch verarbeitet als auch getrocknet und gemahlen wird und als Pulver Speisen oder Getränken zugesetzt werden kann. Hierzulande ist Maca fast ausschließlich in Pulverform erhältlich. Die Knolle ist je nach Sorte rot, schwarz oder gelb und schmeckt süßlich-nussig bis leicht erdig.
Herkunft und Geschichte von Maca
In den Anden ist Maca seit über 3.000 Jahren bekannt und wurde von den Inka bereits im 15. Jahrhundert als Nahrungsmittel und Medizin angebaut und verwendet. Maca wird häufig als „peruanischer Ginseng“ bezeichnet, weil ihr ähnliche Eigenschaften wie dem traditionellen chinesischen Ginseng zugeschrieben werden, obwohl beide Pflanzen nicht miteinander verwandt sind.
In Peru und Bolivien wird Maca als Nutzpflanze kultiviert und ist ein Grundnahrungsmittel, ähnlich wie hierzulande die Kartoffel. Die Knollen werden dort seit Jahrhunderten mit Salzwasser zu Suppe oder Gemüse gekocht, im Ofen gebacken oder getrocknet und zu einem Pulver gemahlen, welches dann zu einem süßen Brei, dem sogenannten „Mazamorra“, verkocht, als Heißgetränk zubereitet oder fermentiert als Maca-Bier verzehrt wird. Die frischen Blätter der Pflanze werden gerne für Salat oder Pesto verwendet.
In Deutschland ist frische Maca so gut wie nie zu bekommen, sondern ausschließlich als Nahrungsergänzungsmittel in Pulverform oder Kapseln erhältlich. Für die hierzulande verkauften Maca-Produkte werden häufig die Wurzelknollen importiert und in Deutschland weiterverarbeitet und abgefüllt.
Herstellung von Maca-Pulver
Zur Herstellung von Maca-Pulver wird die Wurzelknolle geerntet, gewaschen und getrocknet. Je nach Hersteller kommen hierbei unterschiedliche Wasch- sowie Trocknungsverfahren zum Einsatz. Anschließend werden die Knollen zu Pulver verarbeitet, verpackt und gelangen in den Handel.
Welche Sorten von Maca gibt es?
Die verschiedenen Maca-Typen werden anhand ihrer Wurzelfarbe unterschieden, die von cremegelb bis dunkelviolett-schwarz reichen kann. Zu den bekanntesten Maca-Sorten gehören:
- Gelbe Maca: Die am häufigsten angebaute Maca-Art hat eine helle, cremige Farbe und gilt als die mildeste Sorte.
- Rote Maca: Diese Maca-Sorte hat eine rötliche Wurzelknolle und schmeckt etwas süßer als gelbe Maca mit einem leichten Nussaroma.
- Schwarze Maca: Die dunkle, violett-schwarze Sorte enthält mehr Bitterstoffe als gelbe oder rote Maca, weshalb ihr Geschmack leicht erdig ist.
Neben diesen drei Haupttypen gibt es noch weitere Maca-Varianten, wie violette Maca und gemischte Maca, die ein Mix aus verschiedenen Maca-Arten ist. Jede Maca-Sorte hat auch ein leicht unterschiedliches Nährstoffprofil.
Nährstoffe: Wie gesund ist Maca?
Maca ist eine hervorragende pflanzliche Eiweißquelle: 100 g des Pulvers enthalten 10 g Protein. Daneben versorgt Maca den Körper mit Omega-3-Fetten, die zu den essenziellen Fettsäuren zählen. Die 75 g Kohlenhydrate pro 100 g bestehen zum größten Teil aus Fruchtzucker. Das verschafft Maca einen relativ hohen Kaloriengehalt. Maca ist außerdem eine gute Quelle für mehrere Vitamine der B-Gruppe, wie beispielsweise B1, B2 und B6. Auch Vitamin C ist in großer Menge enthalten.
Neben Vitaminen ist Maca auch reich an verschiedenen Mineralstoffen, darunter Calcium und Kalium sowie das Spurenelement Eisen. Außerdem enthält Maca mehrere Antioxidantien, darunter Flavonoide und Polyphenole.
Maca wird als natürliches Heilmittel für eine ganze Reihe von Gesundheitsproblemen angepriesen. So soll es beispielsweise Energie und Ausdauer verbessern, die Fruchtbarkeit steigern, die Symptome der Menopause lindern und das Immunsystem stärken. Das Bundesministerium für Risikobewertung kommt jedoch zu dem Schluss, dass die Studienlage nicht ausreicht, um einen potenziell gesundheitsfördernden Effekt von Maca zu bestätigen. Fest steht aber, dass der Extrakt der Wurzelknolle reich an wertvollen Nährstoffen ist.
Wer Maca als Nahrungsergänzungsmittel verwenden und in seine tägliche Ernährung integrieren möchte, sollte sich bezüglich der Dosierung an den Herstellerangaben des Pulvers oder der Kapseln orientieren. Allgemein wird zur Einnahme oft zunächst eine geringe Menge von ¼ Teelöffel empfohlen, die auf 1-2 Teelöffel täglich gesteigert werden kann. Wichtig ist dabei zu beachten, dass Maca mit bestimmten Medikamenten interagieren oder bei manchen Menschen Nebenwirkungen hervorrufen kann.
Nährwerte von Maca-Pulver
Nährstoff | Nährwerte pro 100 g |
Energie | 320 kcal |
Kohlenhydrate | 55 g |
Eiweiß | 12,5 g |
Fett | 0,6 g |
Kalium | 2 g |
Eisen | 15 mg |
Lagerung und Haltbarkeit von Maca
Maca in Pulver- oder Kapselform sollte möglichst kühl und trocken gelagert werden. Ab Produktionsdatum ist der Extrakt mindestens 2 Jahre haltbar. Nach Ablauf dieser Zeit kann das Pulver beginnen, seinen Geschmack und seine Wirksamkeit zu verlieren. Angebrochenes Pulver füllst du am besten in einen luftdichten Behälter um, um es vor Feuchtigkeit und Oxidation zu schützen.
Verarbeitung und Verwendung von Maca
Maca ist in einigen Lebensmitteln enthalten wie beispielsweise in Energie- und Proteinriegeln, Smoothies, Shakes oder Frühstückscerealien. Auch Schokolade und andere Süßwaren wie Kekse oder Muffins können Maca enthalten. Das pulverisierte Extrakt des Andengewächses kann verschiedensten Speisen und Getränken hinzugefügt werden. Es verleiht beispielsweise Smoothies, Müslis, Joghurts oder Backwaren einen nahrhaften Kick. Geröstetes Maca-Pulver lässt sich als Kaffee-Ersatz verwenden und ist, da die Pflanze kein Koffein enthält, eine verträglichere Alternative zu koffeinhaltigen Getränken.
Gut zu wissen
Zwar lässt sich aus Maca auch Tee zubereiten, es ist jedoch nicht zu verwechseln mit dem japanischen Matcha-Tee . Letzterer wird aus gemahlenen Grünteeblättern hergestellt und hat mit dem peruanischen Kreuzblütengewächs nichts gemein.