Pide: Original-Rezept & 11 unwiderstehliche Füllungen
Klassisch mit Hackfleisch und Zwiebeln, simpel mit zartschmelzendem Käse oder raffiniert mit zartem Lachs und Dill … die türkischen Teigfladen sind so köstlich wie vielseitig – und gelingen mit diesen Ideen und Tipps immer perfekt.
- 1 Pck. Trockenhefe
- 1 Prise(n) Zucker
- 500 g Weizenmehl (Type 550)
- 1 TL Salz
- 3 EL Olivenöl
- 4 EL Joghurt (3,8 % Fett)
- Öl für die Schüssel
- Mehl für die Arbeitsfläche
- 300 g Käse (z. B. Feta oder Gouda)
- 20 g Petersilie (frisch)
- 1 Zehe(n) Knoblauch
- Pfeffer
- 1 Ei (Größe M)
- Sesam zum Bestreuen (schwarz und/oder hell)
- 1
Trockenhefe und Zucker in 250 ml lauwarmes Wasser geben, verrühren und 5–10 Minuten stehen lassen, bis sich Bläschen bilden.
- 2
Mehl, Salz, 2 EL Öl und den Joghurt in eine Schüssel geben und die Hefemischung dazugießen. Mit den Knethaken des Handrührgeräts oder der Küchenmaschine zu einem homogenen Teig verarbeiten und etwa 5 Minuten kneten. Weitere 2 Minuten mit den Händen kneten, dann zu einer Kugel formen.
- 3
Eine Schüssel mit Öl auspinseln, den Teig hineingeben und ebenfalls mit etwas Öl bestreichen. Mit einem feuchten Tuch abgedeckt an einem warmen Ort etwa 1 Stunden gehen lassen, bis sich das Teigvolumen deutlich vergrößert hat.
- 4
Den Backofen auf 200°C Ober- und Unterhitze vorheizen. Ein Blech mit Backpapier belegen. Den Teig in 4 Portionen teilen, diese zu Kugeln formen und auf einer bemehlten Arbeitsfläche 0,5–1 cm dick zu langen Ovalen ausrollen. Die Teigschiffchen auf das Backblech legen.
- 5
Den Käse je nach Sorte grob raspeln, zerbröseln oder mit einer Gabel zerdrücken. Die Petersilie waschen, trocken schütteln, die Blätter von den Stielen zupfen und hacken. Die Knoblauchzehe schälen und durch die Presse zum Käse drücken. Die Petersilie unterrühren und die Mischung mit Pfeffer abschmecken.
- 6
Die Käsefüllung längs auf der Mitte der Teigovale verteilen, dabei ausreichend Platz nach außen lassen. Die Ränder halb über die Füllung klappen, an den Enden leicht verdrehen und zusammendrücken. Das Ei mit dem restlichen Olivenöl (1 EL) verquirlen und die Ränder damit bestreichen. Mit Sesam bestreuen.
- 7
Die Pide im Ofen 15–20 Minuten backen. Sie schmecken warm und kalt.
Was ist Pide?
Der Begriff Pide meint ein türkisches Fladenbrot aus dickem Hefeteig, das meist oval geformt ist und mit unterschiedlichen Füllungen als Hauptgericht serviert wird. Pide wird teilweise auch als türkische Pizza bezeichnet.
Pide, Pita, Lahmacun: Die Unterschiede
Vor allem in Griechenland, aber auch im Nahen Osten, wird die sehr ähnlich klingende Pita gebacken und serviert. Sie unterscheidet sich von der türkischen Pide in Form und Verwendung: Eine Pita bezeichnet einen dünnes Taschenbrot. Der Teig aus Hefe, Wasser, Olivenöl, Salz und etwas Zucker wird bei sehr hohen Temperaturen gebacken, wodurch sich im Inneren eine Tasche bildet. Während Pide wie eine Pizza belegt wird, verwendet man Pita zum Füllen – zum Beispiel für Falafel- oder Dönertaschen.
Auch Lahmacun ist ein Fladenbrot und in der türkischen Küche sehr beliebt. Es ist allerdings viel dünner als Pide und wird traditionell mit einer würzigen Mischung aus Hackfleisch, Tomaten und Zwiebeln belegt. Als Topping verwendet man frische Petersilie, Zitrone und teilweise Gemüse oder Salat. Lahmacun wird zum Verzehr aufgerollt, was auf Pide nicht zutrifft.
Wie isst man Pide?
Pide schmeckt besonders gut, wenn sie frisch und knusprig aus dem Ofen kommt. Das belegte Hefebrot wird zum Servieren in Stücke geschnitten und als Fingerfood gereicht – oder im Ganzen mit Messer und Gabel serviert.
Als Beilage zu Pide eignen sich eingelegtes Gemüse, Oliven, Peperoni, leichte Salate und Joghurt-Dips mit Kräutern und Knoblauch. Je nach Füllung kann man auch gut Zitronenspalten zum Beträufeln dazu reichen.
10 leckere Pide-Füllungen
Ein Teig, lauter köstliche Möglichkeiten! Die türkische Pizza lässt sich auf unzählige weitere Arten füllen. Hier kommen unsere zehn liebsten Ideen zum Nachmachen (jeweils ausreichend für 4 Pide-Fladen):
1. Pide mit Hackfleisch
300 g Rinder- oder Lammhackfleisch in 1 EL heißem Öl krümelig braten. 1 gewürfelte Zwiebel zugeben und andünsten. 1 gewürfelte Tomate und 1 EL Tomatenmark untermischen. Alles mit Paprikapulver, Kreuzkümmelpulver, Salz und Pfeffer würzen und einige Minuten köcheln lassen.
2. Pide mit Spinat und Schafskäse
Je 1 gewürfelte Zwiebel und Knoblauchzehe in 1 EL Öl andünsten. 400 g Spinat zugeben und zusammenfallen lassen. Mit Salz, Pfeffer und geriebener Muskatnuss würzen. Etwas abkühlen lassen. Mit 200 g zerbröseltem Feta (oder anderem Schafskäse) mischen.
3. Pilz-Käse-Pide
300 g Champignons in Scheiben in 1 EL Öl anbraten. 1 Zwiebel in Streifen zugeben und andünsten. Mit Salz, Pfeffer und frisch gehacktem Thymian würzen, etwas abkühlen lassen. Mit 150 g geriebenem Gouda mischen.
4. Zucchini-Ricotta-Pide
1 große Zucchini raspeln, in einem Sieb mit etwas Salz mischen und ca. 10 Minuten Wasser ziehen lassen. Dann gründlich ausdrücken. Mit 200 g Ricotta, 1 gehackten Knoblauchzehe, 1 TL abgeriebener Bio-Zitronenschale, 1 EL Olivenöl, Salz und Pfeffer mischen.
5. Pide mit Suzuk
Teigfladen dünn mit etwas Ajvar (Paprikapaste; aus dem Glas) bestreichen. 200 g Sucuk (türkische Knoblauchwurst) in Scheiben und 150 g geriebenen Kaşar (türkischer Schnittkäse; ersatzweise anderer Reibekäse) darauf verteilen.
6. Pide „Scandi Style“
150 g Doppelrahmfrischkäse mit 1 EL Sahnemeerrettich verrühren, mit Salz und Pfeffer würzen. Pide damit bestreichen und backen. Mit 200 g Räucherlachs in Scheiben belegen. Mit Zitronensaft beträufeln und mit frischem Dill garnieren.
7. Mexikanische Pide
Je 150 g Mais und Kidneybohnen (aus der Dose; abgetropft) mit 3 EL passierten Tomaten mischen. Mit Salz, Pfeffer, Kreuzkümmelpulver und Chiliflocken würzen. Auf den Fladen verteilen, mit 100 g geriebenem Cheddar bestreuen und backen. Mit je 1 Klecks Schmand und 1 EL eingelegten Chiliringen (Glas) garnieren.
8. Tomate-Mozzarella-Pide
Pideteige mit Olivenöl bestreichen. Mit 2 Tomaten in Scheiben und 150 g Mozzarella in Scheiben belegen. Mit Salz und Pfeffer würzen. Nach dem Backen mit frischem Basilikum garnieren.
9. Pide mit Süßkartoffeln & Ziegenkäse
1 Süßkartoffeln in Salzwasser ca. 45 Minuten garen. Abgießen, abschrecken, etwas ausdampfen lassen, schälen und zerstampfen. Mit 1 EL Honig, frisch gehacktem Rosmarin, Salz und Pfeffer würzen. Auf die Teige geben und mit 150 g zerbröseltem Ziegenkäse bestreuen.
10. Hähnchen-Paprika-Pide
200 g Hähnchenbrustfilet in Würfeln mit Salz, Pfeffer und Currypulver würzen. In 1 EL Öl ca. 5 Minuten braten. Mit 1 roten Paprikaschote in Streifen und 100 g geriebenem Käse (nach Geschmack) mischen.
Welches Mehl ist das beste für Pide-Teig?
Es gibt unterschiedliche Mehle, die man für die Teigzubereitung verwenden kann. Sie bringen jeweils eigene Backeigenschaften mit und verändern dadurch leicht Konsistenz, Struktur oder Geschmack der Pide:
Mehle | Besonderheiten |
Weizenmehl Type 550 | Die bevorzugte Wahl unter erfahrenen Pide-Bäckerinnen und -Bäckern. Der Grund: Es ist proteinreicher als Type 405, was für eine gute Glutenstruktur und eine elastische Teigbeschaffenheit sorgt. |
Weizenmehl Type 405 | Kann als Alternative zu Type 550 verwendet werden, ist allerdings nicht ganz so backstark. Der Teig wird dadurch etwas zarter und gelingt weniger knusprig. |
Dinkelmehl Type 630 | Ähnelt in seinen Backeigenschaften sehr dem Weizenmehl Type 405, schmeckt dabei etwas nussiger. |
Vollkornmehle | Sorgen für eine rustikale Struktur und benötigen Fingerspitzengefühl: Vollkornmehle nehmen deutlich mehr Flüssigkeit auf als Type 405 oder 550. Der Wasseranteil im Rezept muss entsprechend angepasst werden. Der Teig wird außerdem nicht so fein, sondern eher leicht kernig, unter Umständen auch etwas bröseliger. |
Wie lange hält Pide?
Pide kann problemlos am nächsten Tag – je nach Füllung auch am übernächsten Tag – gegessen werden. Sie schmeckt kalt, lässt sich aber auch gut noch einmal kurz im Backofen aufbacken. Um einen schnelleren Verderb zu verhindern, sollte das belegte Hefebrot bis zum weiteren Verzehr gut abgedeckt im Kühlschrank aufbewahrt werden.