Lagom – der Lifestyle-Trend aus Schweden
Die Zeiten, in denen man hinter Hygge eine neue schwedische Möbel-Kreation vermutete, sind vorbei. Dank zahlreicher Bücher, Zeitschriften inklusive Rezepten und Co. hat das gemütliche Lebensgefühl der Schweden auch hierzulande Gefallen gefunden.
Doch allzu bequem sollten wir es uns nicht machen, denn es bahnt sich schon der nächste große Trend an. Dürfen wir vorstellen: "Lagom", der neueste Clou der Schweden, soll die Formel zum Glück bereithalten.
Den schwedischen Begriff Lagom wortwörtlich zu übersetzen, ist schwierig. Man kann sich darunter das genau richtige Maß vorstellen. Lagom trifft exakt die Mitte aus zu viel und zu wenig und entsagt sich jeglicher Form von Exzessen und Übertreibungen. Wendet man diese Formel in seinem Leben an, soll das, so glauben die Schweden, zu innerer Balance und Harmonie führen.
Auch wenn der Trend erst jetzt richtig aufploppt, sein Ursprung reicht schon viele viele Jahre zurück. So soll er nämlich einst von den Wikingern erschaffen worden sein. Sie saßen, so erzählt man sich, am Lagerfeuer und reichten einen Krug mit Met herum. Davon trank jeder nur so viel, dass es für alle reichte: Lagom.
Dieses perfekte Maß soll schlussendlich dafür sorgen, dass das Leben vereinfacht wird, man sich mehr auf das Wesentliche konzentriert und dadurch glücklicher wird.
Drei Tipps für mehr Lagom beim Essen und Trinken
Auch beim Thema Ernährung spielt Lagom eine große Rolle für die Schweden: Die vermeintlich richtige Ernährung ist für viele ein sensibles Thema. Der Lagom-Gedanke kann zu mehr Zufriedenheit und Akzeptanz des eigenen Körpers führen.
1. Sorge für Klarheit und Struktur in der Küche

Sechs geöffnete Sorten Pasta, zig Gewürze und ganz hinten im Kühlschrank tummeln sich auch noch einige Lebensmittel, deren beste Zeiten längst vorüber sind... Wenn Chaos in der Küche herrscht, überträgt sich das auch schnell auf die Essgewohnheiten. Nimm dir daher einen Tag oder immerhin ein paar Stunden Zeit und schaue, was du wirklich noch brauchst. Fülle lose Lebensmittel in schöne, verschließbare Gläser um, wische mal wieder alle Schränke aus und schaffe Ordnung. Meist verwendet man doch nur ein gewisses Spektrum an Lebensmitteln. Alles, was du doch nicht isst, kannst du z. B. an Freunde oder Familienmitglieder verschenken. Ein gewisser Grad an Minimalismus in den Küchenschränken kann echte Wunder bewirken.
2. Koche simpel

Natürlich ist es toll, mal neue, aufwendigere Rezepte, z. B. aus Büchern, auszuprobieren. Der Gedanke an das Einkaufen, die lange Zubereitung und das anschließende Aufräumen schüchtert jedoch viele ein. Doch deswegen direkt auf das schnelle Fertigprodukt zurückgreifen? Lieber nicht! Beschränke dich im Alltag daher auf ganz simple Rezepte mit wenigen Zutaten, von denen du weißt, dass sie dir schmecken. Für opulentere Menüs bleibt am Wochenende sicherlich noch genug Zeit.
3. Finden deine optimale Sättigung heraus

Besonders wenn es gut schmeckt oder wir vorher richtig hungrig waren, passiert es schnell, dass wir uns überessen. Das Gefühl danach ist nicht gut, viele plagen sich sogar mit Schuldgefühlen herum. Nur so viel zu essen, dass der Hunger befriedigt ist und man angenehm satt ist, also die optimale Mitte, wäre ideal - oder? Langsam zu essen kann enorm helfen, dieses optimale Maß zu finden. Lege zwischendurch immer mal wieder das Besteck zur Seite und mache eine kleine Pause. Außerdem kann es hilfreich sein, sich seine Portion schon in der Küche aufzufüllen und die Töpfe oder Pfannen nicht mit zum Tisch zu nehmen. So ist die Hürde, ständig nachzunehmen höher.