Wie klassische Backöfen funktionieren auch Minibacköfen grundsätzlich mit Ober- und Unterhitze. Dabei wird der Innenraum des Backofens von Heizelementen in der Decke und im Boden erhitzt. Meist kannst du wählen, ob du nur die Ober- oder Unterhitze aktivierst oder beides. Moderne Geräte bieten in der Regel zusätzlich die Option der Umlufthitze. Ein in der Rückwand des Backofens integrierter Ventilator verteilt die Hitze dann gleichmäßiger im gesamten Innenraum.
Daneben bringen viele Modelle zusätzliche Funktionen wie einen Drehspieß zur Zubereitung von knusprigen Grillhähnchen mit.
Pizzaofen
Viele normale Minibacköfen werden als Pizzaofen beworben, doch dies ist nicht die ganze Wahrheit. Natürlich kannst du darin wie in jedem Backofen Pizza backen. Echte Pizzafans greifen jedoch zu einem speziellen runden Pizzaofen. Dieser besteht aus einem feuerfesten Pizzastein und einem Aluminiumgehäuse. Das Besondere an einem solchen Ofen: Er wird wesentlich heißer als reguläre Öfen. Bei 350 bis 400 °C schmeckt die Pizza so köstlich wie beim Italiener deines Vertrauens. Ein Wermutstropfen: Du kannst immer nur eine Pizza gleichzeitig zubereiten.
Minibackofen mit Kochplatte
Willst du in deinem kleinen Appartement sowohl auf den Backofen als auch auf den klassischen Herd mit vier Kochfeldern verzichten, halte nach Minibacköfen mit integrierten Kochplatten Ausschau. Diese Modelle werden manchmal auch Miniküche genannt. Sie bieten die Funktionen der klassischen Backofen-Herd-Kombi im besonders kompakten Format.
Vorteile:
- sehr platzsparend in der kleinen Küche
- einfach zu transportieren
- mit zwei Kochplatten und Backofen ausreichend für die meisten Mahlzeiten
Nachteile:
- größere Mahlzeiten nicht möglich
- schwierige Standortsuche, da Kochdämpfe abziehen müssen
- erhöhte Gefahr durch Umstoßen von Pfannen und Töpfen auf dem kleinen Minibackofen
Minibacköfen mit Kochplatte eignen sich vor allem als Übergangslösung, zum Beispiel in einem Studentenappartement oder beim Warten auf die bestellte neue Einbauküche. Daneben leisten sie gute Dienste an Orten, an denen du nur selten kochst, beispielsweise im Gartenhaus deines Schrebergartens oder beim Urlaub im Campingwagen.
Der größte Unterschied sind natürlich die kompakteren Maße. In einer kleinen Küche nimmt der traditionelle Backofen sehr viel Platz in der Küchenzeile weg oder du kannst ihn gar nicht aufstellen. Minibacköfen entsprechen in der Größe einem Mikrowellenherd und lassen sich problemlos auf einem Beistelltisch oder einer kleinen Kommode unterbringen.
Ein weiterer Unterschied ist die Flexibilität. Der normale Backofen wird in der Regel fest in die Küchenzeile integriert. In den meisten Fällen befindet er sich unter der Arbeitsfläche. Manche Menschen bevorzugen eine höhere Position, damit sie sich nicht jedes Mal bei der Bedienung hinunterbeugen müssen. Ist der Ofen einmal fest montiert, kannst du ihn nicht mehr bewegen. Minibacköfen sind dagegen einfach zu transportieren. Du kannst das Gerät innerhalb der Küche immer wieder umstellen oder im Sommer als Ergänzung zu deinem Grill mit auf die Terrasse nehmen.
Minibacköfen erlauben dir die Zubereitung vielfältiger Lebensmittel und Gerichte. Einige Beispiele:
Mit entsprechenden Zusatzfunktionen können Minibacköfen natürlich noch viel mehr – zum Beispiel Fleisch am Drehspieß garen oder Panini und Sandwiches grillen.
Was ist besser: Ein Minibackofen oder eine Mikrowelle mit Grill/Heißluft?
Minibacköfen und Mikrowellen sehen sich sehr ähnlich, sind aber in den Grundfunktionen verschieden. Viele Mikrowellen lassen sich heute auch als Grill und Backofen nutzen und sind damit universelle Allrounder. Allerdings haben beide Geräte Vor- und Nachteile.
Minibackofen
Vorteile:
- Der Schwerpunkt liegt auf dem Backen.
- Mit einem Drehspieß gelingen köstlich saftige Fleischgerichte.
Nachteile:
- Die Gerichte aufzuwärmen, dauert lange und verbraucht viel Strom.
- Kochen ist nicht wirklich möglich.
Mikrowelle
Vorteile:
- Der flexible Allrounder bietet zahlreiche Zubereitungsmöglichkeiten.
- Die Gerichte sind in kürzester Zeit erhitzt.
Nachteile:
- Die Backfunktion ist meist nur zweitrangig.
- Bei der Zubereitung wird den Lebensmitteln Wasser entzogen.
Welchem Gerät du den Vorzug geben solltest, hängt von deinen Vorlieben ab. Wärmst du häufig Fertiggerichte oder Reste auf, ist die Mikrowelle dein bester Freund. Sind dir knusprige Backwaren wie Pizza und Brötchen wichtig und backst du ab und zu gerne einen Kuchen, sind Minibacköfen die bessere Wahl.
Die Umluftfunktion ist heute fast Standard – aber nur fast. Es lohnt sich auf jeden Fall, sie an Bord zu haben, denn sie bietet gleich mehrere Vorteile:
Einen Nachteil hat die Zubereitung mit Umluft jedoch: Manche Gerichte nehmen dir den schnelleren Flüssigkeitsentzug durch die heiße Luft übel. Typische Blechkuchen wie Streuselkuchen und Käsekuchen oder leichte Biskuitböden trocknen eher aus und Soufflés fallen in sich zusammen. Hier solltest du sanft mit Ober-/Unterhitze garen.
Da ein wesentlich kleinerer Innenraum erhitzt werden muss, ist der Stromverbrauch im Vergleich zum regulären Backofen entsprechend geringer. Dies macht sich insbesondere dann bemerkbar, wenn du ohnehin wenige Lebensmittel wie zwei Sonntagsbrötchen oder ein Kräuterbaguette aufbackst. Der konkrete Stromverbrauch hängt natürlich auch von der Leistung des Gerätes ab. Diese liegt in der Regel zwischen 1.000 und 2.000 Watt.
Der Stromverbrauch ist nur einer von vielen Kaufaspekten. Einige weitere Dinge, die du beachten solltest, haben wir im Folgenden zusammengefasst.
Nicht zuletzt solltest du dem vorhandenen Zubehör deine Aufmerksamkeit schenken. Wichtig sind Grillrost und Backblech wie bei den großen Modellen. Drehspieße, Pizzaschieber und andere Accessoires erweitern deine Möglichkeiten.
Minibacköfen sind generell sehr pflegeleicht. Du solltest sie hin und wieder von innen mit einem Reinigungsmittel auswaschen. Früher oder später sind eingebrannte, hartnäckige Verkrustungen jedoch unvermeidlich. Dann helfen dir altbewährte Hausmittel.
So gehst du vor:
Ein anderes gutes Hilfsmittel sind Zitrusfrüchte wie Zitronen und Limetten. Sie lösen nicht nur Verkrustungen mit ihrer natürlichen Zitronensäure, sondern hinterlassen auch noch einen herrlichen Duft!
Kann man höhere Backformen in einen Minibackofen geben?
Du kannst im Prinzip alle Backformen, die du in einem normalen Backofen verwendest, auch in Minibacköfen nutzen. Ob sie hineinpassen, hängt von der Größe des Innenraums ab. Denk jedoch daran, dass Kuchenteig stark aufgehen kann. Zwischen dem oberen Rand der Backform und der Decke sollten stets noch einige Zentimeter Platz bleiben.
Was ist der Unterschied zwischen Heißluft und Umluft?
Bei Umluft verteilt ein rückseitig integrierter Ventilator die durch die Heizelemente erzeugte heiße Luft gleichmäßig im gesamten Innenraum. Dadurch kannst du mit geringeren Temperaturen und auf mehreren Backblechen gleichzeitig backen.
Bei einem Heißluftofen ist auf der Rückseite ein Ringheizkörper eingebaut. Dieser erhitzt die Luft und bläst sie erst dann in den Innenraum. Dadurch erreichst du eine noch bessere Hitzeverteilung und sparst zusätzlich Strom: Das sonst übliche Vorheizen entfällt hier. Minibacköfen mit Heißluftfunktion sind derzeit noch selten.