Sekt – prickelnder Schaumwein für besondere Momente
Geburtstag, Weihnachten, Hochzeit – zu besonderen Anlässen hat es Tradition, mit einem Glas Sekt anzustoßen. Bei der mittlerweile großen Auswahl ist garantiert für jeden Geschmack der passende Tropfen dabei. Doch was genau ist eigentlich Sekt? Wie wird er hergestellt und welche Geschmacksrichtungen gibt es?
Themen auf dieser Seite
- Was ist Sekt?
- Herkunft und Geschichte von Sekt
- Herstellung von Sekt
- Gut zu wissen
- Welche Sorten und Geschmacksrichtungen von Sekt gibt es?
- Fun Fact
- Nährstoffe: Wie gesund ist Sekt?
- Nährwerttabelle: Nährwerte pro 100 ml Sekt
- Lagerung und Haltbarkeit
- Fun Fact
- Wie kann man Sekt in der Küche verwenden?
- Leckere Rezepte mit Sekt
Was ist Sekt?
Bei Sekt handelt es sich um einen Qualitätsschaumwein, bei dem Wein über eine zusätzliche alkoholische Gärung weiterveredelt wird. Die für die Herstellung von Sekt verwendeten Weine nennt man Sektgrundweine. Die Bezeichnung Sekt verwendet man vorrangig im deutschsprachigen Raum. Der Name stammt ursprünglich vom lateinischen Begriff siccus, was „trocken“ bedeutet. Andere bekannte Schaumweine sind Prosecco, Spumante, Cava oder der besonders edle Champagner. Damit ein Schaumwein als Sekt bezeichnet werden kann, muss er folgende Mindestanforderungen erfüllen:
- Alkoholgehalt von mindestens 10 Volumenprozent
- Schwefeldioxidgehalt von maximal 185 mg/l
- CO2-Überdruck von mindestens 3,5 bar bei einer Temperatur von 20° C
- Lagerdauer je nach Gärverfahren: zwischen 30 Tagen bei Tankgärung und 9 Monaten bei traditioneller Flaschengärung
- Grundwein und mögliche Zugaben (sogenannte Dosagen) müssen aus demselben Anbaugebiet stammen
Herkunft und Geschichte von Sekt
Heute ist Sekt für viele Menschen erschwinglich. Das war jedoch nicht immer so - früher war der Qualitätsschaumwein ausschließlich der Oberschicht vorbehalten, denn nur sie konnte sich dieses kulinarische Vergnügen auch leisten.
Um die „Erfindung“ des Schaumweins ranken sich heute viele Geschichten. Vermutlich war seine Entdeckung eher Zufall: Ließ man unfiltrierten Wein lange genug stehen, sorgten die noch verbliebenen Hefereste zusammen mit dem Zucker für eine zweite Gärung. Bei dieser entstanden Kohlensäure und ein neuer Geschmack – Schaumwein. Offiziell stammt Sekt aus Südfrankreich, wo Mönche aus Limoux erstmals um das Jahr 1540 noch nicht vergorenen Wein in Flaschen füllten und in der Flasche zu Sekt weitergären ließen.
Die erste Sektkellerei in Deutschland wurde erst 1826 von Georg Christian von Kessler gegründet. Dieser hatte sein Handwerk zunächst in einem Champagnerhaus in Frankreich gelernt. Viele weitere folgten binnen kürzester Zeit. Bis in die 1970er Jahre durften nur Kellereien Sekt herstellen. Das änderte sich erst durch einen Gerichtsbeschluss, seitdem dürfen auch Winzer und Weingärtnergenossenschaften eigenen Sekt herstellen. Aus diesem Grund kann man Sekt heute in nahezu allen Preiskategorien erwerben.
Herstellung von Sekt
Anders als bei der Herstellung von Champagner oder Prosecco, wo bereits die Herkunft der verwendeten Trauben fest vorgeschrieben ist, unterliegt die Herstellung von Sekt deutlich weniger strengen Regeln. Vereinfacht gesagt braucht man lediglich einen Grundwein, Hefe und Zucker. Aus den beiden letztgenannten Zutaten stellt man eine sogenannte Tirage oder Fülldosage her. Diese wird dem Grundwein zugefügt, um eine zweite Gärung zu bewirken. Nun heißt es abwarten, denn je nach Gärverfahren dauert es mehrere Monate, bis der Sekt fertig ist.
Die Flaschengärung ist die ursprünglichste Methode zur Sektgewinnung, die für die Herstellung von Champagner vorgeschrieben ist. Die Gärung erfolgt hier direkt in den Sektflaschen. Das dauert mindestens neun Monate, wobei grundsätzlich gilt: je länger der Sekt „auf der Hefe“ bleibt, desto hochwertiger und feinperliger wird er. Während dieser Zeit werden die Flaschen regelmäßig gedreht und geschüttelt, damit die Hefereste in den Flaschenhals steigen und dort einen Pfropfen bilden. Dieser wird beim anschließenden Degorgieren zunächst eingefroren und dann entfernt. Um die Verluste, die bei diesem Verfahren entstehen, auszugleichen, wird der Sekt noch mit einer Dosage (in Wein gelöstem Zucker) aufgefüllt.
Mit Ausnahme von kleinen Betrieben, wenden die meisten Hersteller von Sekt, Cava und Co. heute jedoch ein anderes Verfahren an. Beim Transvasierverfahren (von transvasieren = umfüllen) wird der Sekt nach der Reifezeit in der Flasche geöffnet, gefiltert und in großen Tanks mit der Dosage gemischt. Das Rütteln und Drehen entfällt bei dieser Herstellungsmethode. Anschließend wird der Sekt in neue Flaschen abgefüllt. Alternativ gibt es noch die Tankgärung, bei der sämtliche Prozesse in großen Tanks durchgeführt werden. Sowohl das Transvasierverfahren als auch die Tankgärung sind für größere Produktionen typisch, da hier möglichst jede Flasche Sekt gleich schmecken soll.
Gut zu wissen
Für die Herstellung von alkoholfreiem Sekt werden andere Verfahren verwendet, da man dem Schaumwein hier den Alkohol entziehen muss. Hierfür nutzt man Vakuumdestillation, Umkehrosmose oderPervaporation.
Welche Sorten und Geschmacksrichtungen von Sekt gibt es?
Die Geschmäcker sind verschieden und Anlässe, mit Sekt anzustoßen, gibt es viele. Daher haben die Hersteller im Laufe der Jahre zahlreiche Geschmacksrichtungen und Aromaspiele für das prickelnde Festtagsgetränk kreiert. Diese hängen unter anderem von den verwendeten Grundweinen ab und reichen von fruchtig-beerig bis hin zu zitrisch. Auch der Zuckergehalt spielt eine Rolle. Weil dieser sich teilweise stark unterscheidet, wird in Abhängigkeit vom Süßegrad eine Unterteilung in sieben verschiedene Kategorien vorgenommen. Hieran kannst du dich beim Kauf orientieren:
- brut nature oder naturherb: maximal 3 Gramm Zucker pro Liter
- extra brut oder extra herb: 0 bis 6 Gramm Zucker pro Liter
- brut oder herb: 0 bis 12 Gramm Zucker pro Liter
- extra dry oder extra trocken: 12 bis 17 Gramm Zucker pro Liter
- dry oder trocken: 17 bis 32 Gramm Zucker pro Liter
- medium-dry, demi-sec oder halbtrocken: 32 bis 50 Gramm Zucker pro Liter
- sweet, doux oder mild: mehr als 50 Gramm Zucker pro Liter
Fun Fact
Sekt in der Piccolo-Flasche (0,2 Liter) kennt jeder. Weniger bekannt sind dagegen einige größere Flaschenformate: Magnum mit 1,5 Litern, Methusalem mit 6 Liternoder Nebukadnezar mit 15 Litern – diese ausgefallenen Größen sind aber meist Sonderanfertigungen.
Nährstoffe: Wie gesund ist Sekt?
Wie viele KalorienSekt enthält, hängt sowohl vom Alkohol- als auch vom Zuckergehalt ab. Ein Sekt brut mit maximal 12 g Zuckerpro Liter hat weniger Kalorien als ein Sekt doux, der über 50 g Zucker auf einen Liter Sekt enthält. Ballaststoffe, Fette, und Eiweißsind in Sekt nicht enthalten. Auch der Anteil von Vitaminen und Mineralstoffenkann vernachlässigt werden.
Nährwerttabelle: Nährwerte pro 100 ml Sekt
Nährstoffe | Nährwerte |
Kalorien | 83 kcal |
Fett | 0,2 g |
Ballaststoffe | 0,0 g |
Proteine | 0,0 g |
Lagerung und Haltbarkeit
Anders als Wein solltest du Sekt besser nicht lange einlagern. Wo viele edle Tropfen durch zusätzliche Reifezeit gewinnen, verliert Sekt lediglich an Kohlensäure und damit auch an Spritzigkeit. Zudem solltest du ihndunkel und stehend aufbewahren. Da die Hersteller bei Sekt kein Mindesthaltbarkeitsdatum angeben müssen, stellt sich die Frage, wie lange Sekt tatsächlich haltbar ist. Eine Faustregel lautet: maximal drei Jahre ab Einkauf. Da jedoch nie ganz sicher ist, wie lange sich eine Flasche bereits im Verkauf befindet, orientierst du dich besser an einer Zeitspanne von mehreren Monaten oder verlässt dich auf Aussehen, Geruch und Geschmack.
Geöffneter Sekt sollte im Kühlschrank aufbewahrt und so schnell wie möglich verzehrt werden. Durch die Öffnung der Flasche verflüchtigt sich die Kohlensäure und der Sekt wird schnell schal. Tricks, wie der Silberlöffel in der Flasche, funktionieren nur bedingt. Besser geeignet ist ein richtiger Verschluss, und auch in diesem Fall sollte die Flasche möglichst zeitnah aufgebraucht werden.
Fun Fact
Auch wenn man umgangssprachlich gern „die Korken knallen“ lässt, achten Kenner:innen darauf, die Luft aus der Sektflasche möglichst geräuscharm entweichen zu lassen. Das leise Geräusch, das dabei entsteht, nennt man auch „Engelsfurz“.
Wie kann man Sekt in der Küche verwenden?
Wer Sekt stilsicher genießen möchte, sollte ihn vor dem Servieren kühlstellen. Dieoptimale Trinktemperatur liegt für hellen Sekt bei 7 °C, weil sich hierbei das Geschmacksspiel besonders gut entfaltet. Serviert wird der feinperlige Schaumwein am besten in schlanken, hohen Gläsern, die auch als „Tulpe“ oder „Flöte“ bekannt sind. In ihnen kommen die kleinen, feinen Bläschen der Kohlensäure, die sogenannte Perlage, besonders gut zur Geltung.
Sekt kannst du nicht nur pur genießen: Er eignet sich auch hervorragend als Basis für Cocktailsund Mixgetränke. Darüber hinaus kannst du auchSorbetsund Nachspeisenmit ihm zubereiten.