Limonade: Alle Infos, Tipps & leckere Rezepte

Limonade

An warmen Tagen geht doch nichts über eine eisgekühlte Erfrischung zum Schlürfen. Was genau in Limo steckt und wie sie ganz leicht zu Hause gelingt, erfährst du hier. Entdecke dein neues Lieblingsgetränk für den Sommer!

Was genau ist Limonade?

Limonade ist ein alkoholfreies, gesüßtes und meist kohlensäurehaltiges Erfrischungsgetränk. Was sich bei uns Limonade nennen darf, ist in den Leitsätzen für Erfrischungsgetränke des Deutschen Lebensmittelbuches festgelegt:

Als Limonaden, kurz Limo, gelten Getränke, die auf Basis von Trinkwasser, natürlichem Mineralwasser, Quellwasser oder Tafelwasser hergestellt werden. Limo enthält Aromaextrakte und/oder natürliche Aromastoffe sowie in der Regel Zitronensäure als Säuerungsmittel. Gesüßt werden kann mit verschiedenen Zuckerarten. Bei kalorienreduzierten bzw. Light-Produkten kann der Zucker ganz oder teilweise durch Süßstoffe ersetzt werden.

Limonaden können auch Fruchtsaft, Fruchtsaftkonzentrat, Fruchtmark oder deren Konzentrate enthalten. Bei Varianten mit Fruchtgehalt müssen mindestens die Hälfte der bei Fruchtsaftgetränken üblichen Fruchtgehalte enthalten sein.

Bis vor kurzem musste Limonade einen Gesamtzuckergehalt von mindestens sieben Prozent aufweisen, diese Vorgabe wurde im Mai 2024 von der Deutschen Lebensmittelbuch-Kommission aufgehoben. Offiziell müssen die Erfrischungsgetränke jetzt nur noch „Zutaten zur Erzielung eines süßen Geschmacks“ aufweisen, eine Mindestmenge ist nicht länger vorgeschrieben. Hintergrund für diese Entscheidung war ein jahrelanger Rechtsstreit zwischen der Kommission und einem Hamburger Getränkehersteller, dessen Produkte auffällig „limonadig“ daherkommen, wegen eines Zuckergehalts von nur sechs Prozent laut Lebensmittelkontrolleuren aber nicht so genannt werden durften.

Gut zu wissen

Das Lebensmittelbuch ist in Deutschland nicht rechtsbindend, legt also keine Lebensmittelgesetze im eigentlichen Sinne fest. In der Regel halten sich die Akteure der Branche aber in die darin festgelegten Mindest- und Höchstmengen. Sie dienen als Standards und sollen auch den Verbraucherschutz gewährleisten.

Woher kommt der Begriff Limonade?

Die Bezeichnung leitet sich vom persischen Wort „limun“ (Zitrone) ab und bezeichnete früher ausschließlich ein Getränk auf Zitronenbasis. Im 19. Jahrhundert wurde der Begriff auf Erfrischungsgetränke mit ähnlicher Herstellung ausgeweitet, schloss damit auch andere Fruchtsorten mit ein.

Limo und Brause: die Unterschiede

Umgangssprachlich werden Limonade und Brause, manchmal auch Brauselimonade, häufig synonym verwendet. Streng genommen sind Brause und Limo aber unterschiedliche Erfrischungsgetränke:

Limonaden enthalten ausschließlich natürliche Aromen oder Farbstoffe. Sie können mit oder ohne Kohlensäure hergestellt werden. Brausen enthalten immer Kohlensäure. Es können Aroma- und Farbstoffe nicht-natürlichen Ursprungs verwendet werden.

Ein Sonderfall sind die sogenannten Fassbrausen: Früher bezeichnete dieser Begriff Limonaden aus natürlichen Frucht- und Kräuterzusätzen sowie  Malzextrakt. Heute gibt es regional unterschiedliche Verkehrsbezeichnungen, sodass im Einzelfall entschieden werden muss, ob es sich bei dem Erfrischungsgetränk laut Leitlinien um eine Limonade, eine Brause oder keins von beidem handelt.  

Limonade: damals & heute

Limo hat eine lange Tradition. Schon in der römischen Antike schlürfte man erfrischenden Zitronentrunk. Seitdem hat sich an der Rezeptur einiges getan.

Posca: die erste Limo der Welt

Im alten Rom wurde Trinkwasser mit einem Schuss Essig versetzt und als säuerliche „Posca“ serviert. Je nachdem, welche Essigsorte in welcher Menge verwendet wurde, wies der Limonadenvorreiter aus der Antike ein spezielles Aroma auf, war mehr oder weniger sauer. 

Lemon Squash: das britische Original

Als Urtyp moderner Limonadensorten gilt der „Lemon Squash“. Er wurde in England bis ins 19. Jahrhundert per Hand aus Wasser, Zucker und Zitronensaft angerührt. Danach begann seine industrielle Herstellung. Inzwischen ist die einstige englische Limonade als Getränke-Sirup für die Zubereitung von Cocktails im Handel erhältlich.

Welche Limonadesorten gibt es heute?

Es gibt verschiedene Arten nahezu unzähliger Limonaden-Marken, die sich hauptsächlich durch ihre Zutaten unterscheiden. Als grobe Einteilung gilt:

  • Zitruslimonaden: enthalten mindestens 3 Prozent Zitrussaft (Zitrone, Limette, Orange, Yuzu).
  • Kernobst- und Traubenlimonaden: enthalten mindestens 15 Prozent Fruchtsaft.
  • Koffeinhaltige Limonaden: enthalten Koffein und oft auch Zuckerkulör, dazu zählen auch Cola und Cola-Getränke. 
  • Kräuter- und Gewürzlimonaden: enthalten Pflanzenauszüge wie Kräuter oder Gewürze.

Die geschmacksgebende Frucht/Fruchtessenz wird auf den heutigen Produkten ergänzend angegeben. Auf der Flasche oder Dose steht also bei der Verwendung von Äpfeln oder Gurken als Aromageber „Apfel-Limonade“ bzw. „Gurken-Limonade“. Üblich sind auch Hinweise auf den Geschmack, etwa „Limonade mit Limettengeschmack“ sowie die Bezeichnung „Limonade mit Ingwer-Auszug“ bei der Verwendung von Gewürzen, Kräutern, Süßholz u.Ä.

In den meisten Fällen sind Limos prickelnd, der Einsatz von Kohlensäure ist aber nicht vorgeschrieben. Stille Varianten werden mit einer entsprechenden Angabe auf der Verpackung ergänzt.

Gut zu wissen

In England und Italien werden bis heute nur Zitronenlimonaden als Limo bezeichnet, für andere Sorten gibt es eigenständige Begriffe. Beispielsweise heißt Orangenlimonade „Orange Soda“ oder „Orangeade“ (englisch) bzw. Aranciata (italienisch).

Wie wird Limonade hergestellt?

Die industrielle Limoproduktion ist stark automatisiert und folgt einem standardisierten Prozess:

  1. Wasseraufbereitung: Trink- oder Mineralwasser wird (meist) mit Kohlendioxid versetzt, um die charakteristische Spritzigkeit zu erzeugen.
  2. Mischung: Das (kohlensäurehaltige) Wasser wird mit einem vorgefertigten Limonadengrundstoff vermischt, der Fruchtextrakte, Zucker und eventuell andere Zutaten enthält.
  3. Abfüllung: Die fertige Limonade wird in Flaschen oder Dosen abgefüllt und gasdicht verschlossen, um die Kohlensäure zu bewahren.

Zugelassene Zusatzstoffe

In der industriellen Herstellung können Stabilisatoren, Konservierungsstoffe sowie Farb- und Aromageber natürlichen Ursprungs hinzugefügt werden, um die Haltbarkeit zu verlängern sowie Geschmack und Optik zu verändern. Folgende Zusatzstoffe sind erlaubt

  • Zuckerkulör
  • Molkenerzeugnisse
  • Beta-Carotin
  • Riboflavin
  • Koffein
  • Auszüge aus der Ingwerwurzel
  • Bitterstoffe (z.B. Chinin)

Limonade schnell & einfach selber machen

Garantiert frei von Zusatzstoffen und mindestens genauso lecker gelingen frische Limos in der eigenen Küche. Unser Grundrezept funktioniert für klassische Zitronenlimo, lässt sich durch die Verwendung von anderen Fruchtsäften und weiterer Zutaten aber auch ganz leicht abwandeln – etwa zu fruchtiger Himbeerlimonade oder würziger Ingwerlimo.

Grundrezept Limonade

Zutaten (für ca. 1 Liter)

  • 30-50 g Zucker (nach Geschmack)
  • 150 ml Fruchtsaft (z.B. frisch gepresster Zitronensaft; alternativ anderer Fruchtsaft oder eine Mischung mit Kräuterextrakten, Ingwer- oder Gurkensaft) 
  • Eiswürfel oder Crushed Ice
  • frische Früchte, Beeren, Gewürze oder Kräuter (z.B. Minze, Basilikum) als Deko und Geschmacksgeber (optional)
  • 800 ml Mineralwasser mit Kohlensäure (alternativ stilles Wasser)

Zubereitung:

  1. Sirup zubereiten: Zucker und 200 ml Leitungswasser in einem kleinen Topf erhitzen. Einköcheln, bis sich der Zucker vollständig gelöst hat.  
  2. Saft zum Sirup geben und gut vermischen. Gläser oder eine Karaffe zu etwa einem Drittel mit Eiswürfeln oder Crushed Ice auffüllen.
  3. Saft-Sirup-Mischung einfüllen. Nach Belieben weitere Zutaten zugeben (z.B. Zitrusschalen, Limetten- oder Zitronenscheiben, Minzblätter, Ingwerscheiben). Mit Mineralwasser auffüllen und sofort servieren.

Ist Limonade gesund oder ungesund?

Einige der verwendeten Grundzutaten haben durchaus Fit-Talente: Zitronen, Orangen und Limetten sind reich an Vitamin C. Beeren liefern sekundäre Pflanzenstoffe und Antioxidantien. Kräuter sind ein Quell für ätherische Öle.

Limo deshalb als gesund zu bezeichnen, wäre aber übertrieben: Der hohe Zuckeranteil macht sie zu einem Genussmittel, das nicht als Durstlöscher verstanden und nur in Maßen konsumiert werden sollte. Dann spricht nichts gegen eine erfrischende Limo, um sich hin und wieder den Sommer zu versüßen.

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      FAQ

      Was ist weiße Limonade?

      Weiße Limosorten können auf Basis von Zitrone, weißen Trauben oder anderen nicht-farbgebenden Zutaten hergestellt werden. Teilweise kommt auch ein Extrakt aus weißem Tee zum Einsatz.

      Ist Bio-Limonade gesünder?

      Wurden die Erfrischungsgetränke ökologisch hergestellt, sind in der Herstellung garantiert keine Pestizide zum Einsatz gekommen, das kann vorteilhaft sein. „Bio“ allein macht aber noch kein gesundes Getränk aus – und ändert im Fall von Limos nichts am hohen Zuckeranteil.

      Was ist besser: Wasser oder Limonade?

      Klarer Punkt für Wasser: Es ist und bleibt der Durstlöscher Nummer Eins, da es ungesüßt und frei von jeglicher Art von Zusätzen ist. Zuckrige Erfrischungsgetränke hingegen fallen eher in die Kategorie „flüssige Süßigkeiten“.