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Gelatine: Alle Infos & vegane Alternativen

Gelatine in einem Schälchen.

Süße Cremes, herzhafte Sülzen und leckere Naschereien erhalten durch das klassische Bindemittel die richtige Konsistenz. Aber wie wird Gelatine eigentlich gemacht und wie ersetzt man sie durch vegane Alternativen? Das und mehr Wissenswertes rund um Gelatine erfährst du hier.

Was ist Gelatine?

Der Begriff Gelatine, auch Speisegelatine genannt, bezeichnet ein Geliermittel, das zum Andicken, Binden, Gelieren und Klären von Speisen und Getränken verwendet wird. Chemisch ist Gelatine ein geschmacksneutrales Stoffgemisch aus tierischen Proteinbausteinen.

Herstellung von Gelatine

Gelatine besteht aus Bindegewebe (Kollagen), das aus verschiedenen Teilen von Schweinen und Rindern gewonnen wird. Verwendet werden vor allem Haut, Knochen, Sehnen, Knorpel und Schweineschwarte. Seltener kommen auch Teile von Geflügel und Fisch bei der Gelatineherstellung zum Einsatz.

Die Tierbestandteile werden durch sogenannte Teilhydrolyse aufgespalten, das Protein Kollagen aus dem Bindegewebe gelöst und dann zu Gelatine verarbeitet. Gelatine besitzt als Bindemittel besondere Eigenschaften: Sie löst sich in heißen Flüssigkeiten auf und geliert beim Erkalten erneut. Das verleiht ihr die Fähigkeit, Flüssiges und weiche Cremes fest(er) zu machen.

Welche Produkte enthalten Gelatine?

Die Industrie macht sich das Geliermittel für allerlei Produkte zunutze: Gelatine wird für unterschiedliche Lebensmittel, aber auch für pharmazeutische Produkte, verwendet.

Hier steckt häufig Gelatine drin:

  • Weingummi
  • Weichkaramellen
  • Marshmallows
  • Lakritz
  • Tortenguss
  • Pudding
  • Götterspeise
  • Bonbons
  • Konfekt
  • Gelees
  • Frischkäsezubereitungen
  • Sülzen
  • Aufschnitt in Aspik
  • Medikamente (Hart- und Weichkapseln)
  • Nahrungsergänzungsmittel (Hart- und Weichkapseln)

Gut zu wissen

Gelatine gilt nicht als Zusatzstoff, wird daher in Lebensmitteln nicht mit einer E-Nummer gekennzeichnet. In den Zutatenlisten ist sie als Gelatine oder Speisegelatine deklariert.

Gelatine in der Weinherstellung

Es gibt auch gelatinehaltige Produkte, die als solche nicht erkennbar sind. Dazu zählen vor allem Wein, Fruchtsäfte, Softdrinks und ausländisches Bier, das nicht nach dem deutschen Reinheitsgebot gebraut wurde.In Getränken wird Gelatine als Klärungsmittel verwendet, um Trübstoffe und fettlösliche Substanzen zu entfernen. Da sie in diesen Fällen nur als Hilfsstoff zum Einsatz kommt, besteht keine Deklarationspflicht in der Zutatenliste. Wer sichergehen möchte, dass bei der Herstellung von im Allgemeinen Getränken oder im Speziellen für die Weinklärung keine tierischen Bestandteile verwendet wurden, sollte nach dem ausdrücklichen Hinweis „vegan“ auf der Verpackung/Flasche Ausschau halten oder sich beim Hersteller informieren.

Gut zu wissen

Auch außerhalb der Lebensmittelindustrie kommen Gelatineeinsätze vor, die der Verbraucher nicht auf den ersten Blick erkennt: Das Bindemittel wird zur Beschichtung von Filmrollen und für Streichholzköpfe verwendet.  

Verwendung von Gelatine

Es gibt drei verschiedene Gelatinearten, die sich in der Zubereitung unterscheiden:

  1. Blattgelatine
    Blätter sind die klassische Gelatineform. Vor der Verwendung für Tortencremes, Desserts, Gelees oder anderen gelierten Speisen, müssen sie in kaltem Wasser eingeweicht und anschließend ausgedrückt werden. Für das Binden von kalten Zutaten, werden die Gelatineblätter unter Rühren erwärmt und aufgelöst, mit einigen Löffeln der Zutat verrührt und dann unter die restliche Zutat gerührt. Bei warmen Speisen kann die ausgedrückte Gelatine direkt in der Masse gelöst werden.
    Sechs Blatt Gelatine sind ausreichend für 500 ml Flüssigkeit. Handelt es sich um Pudding oder Gelee, das gestürzt werden soll, sind acht Blatt für ½ Liter empfehlenswert.
  2. Gelatine-Pulver
    Gemahlene Gelatine muss man zunächst mit kalter Flüssigkeit anrühren, quellen lassen und dann in warmer Masse erwärmen, bis sie vollständig gelöst ist.

    Ein Päckchen Pulvergelatine entspricht sechs Blättern Blattgelatine.

  3. Sofortgelatine
    Für die besonders fixe Küche gibt es Sofort- bzw. Instantgelatine. Sie ist mit Oligofruktose angereichert und kann ohne Quellen und Aufkochen verwendet werden. Damit bekommt zum Beispiel Sahne für Torten im Handumdrehen Festigkeit. Wichtig ist, dass bei der Verwendung von Sofortgelatine der Zucker immer zum Schluss eingestreut wird.

    Ein Beutel Sofortgelatine entspricht zwei bis drei Gelatineblättern.

Gut zu wissen

Einige exotische Früchte – etwa Ananas, Kiwi und Papaya – enthalten ein Enzym, das die Gelatineproteine aufspaltet und ihre Gelierkraft hemmt. Soll mit dem Obst beispielsweise eine Geleespeise zubereitet werden, kannst du es kurz mit kochendem Wasser übergießen, um das Enzym unwirksam zu machen.

Veganer Ersatz für Gelatine

Spätestens seit Tierskandalen wie BSE werden pflanzliche Gelatinealternativen immer gefragter. Als Ersatz für die vegane und vegetarische Küche dient beispielsweise Agar-Agar auf Algenbasis. Das geschmacksneutrale Pulver hat eine höhere Gelierfähigkeit als Gelatineprodukte. Die genaue Dosierung hängt vom jeweiligen Hersteller ab.

Wer ein Bindemittel ohne tierische Bestandteile sucht, kann außerdem auf Sago zurückgreifen. Dabei handelt es sich um Stärkekügelchen, die durch Aufquellen in Wasser ihre Bindekraft entfalten. Pro 500 ml flüssigem Lebensmittel benötigt man etwa 100 g Sago.

Mit den veganen Alternativen gelingen Cremespeisen, Sülzen, Wackelpudding oder Gummibärchen ohne Gelatine.

Ist Gelatine gesund?

Gelatine enthält recht viel Eiweiß – und das war es auch schon mit der Nährstoffbilanz. Es stecken nahezu kein Fett, keine Kohlenhydrate oder Ballaststoffe drin. Vitamine und Mineralstoffe kommen höchstens in Spuren vor. Damit trägt das Geliermittel kaum zu einer ausgewogenen Ernährung bei.

Die Annahme, der regelmäßige Verzehr von Gelatine bewirke im Körper durch das enthaltene Kollagen Linderung bei Gelenks- und Knorpelbeschwerden, ist wissenschaftlich nicht belegt.

Gelatine: Kalorien & Nährwerte

Nährwert pro 100 g

 

Kalorien

343 kcal

Fett

0,10 g

Kohlenhydrate

0,00 g

Eiweiß

84,20 g

Ballaststoffe

0,00 g

Leckere Rezepte mit Gelatine

Lachs-Terrine
  • Glutenfrei
  • Kalorienarm
3h 40min
Mittel

FAQ

  • Ist Gelatine in der Schwangerschaft erlaubt?

    Das Geliermittel ist für werdende Mütter und das ungeborene Kind gesundheitlich unbedenklich.

  • Ist Gelatine halal?

    Sind bei der Gelatineherstellung Bestandteile von Schweinen zum Einsatz gekommen, ist sie grundsätzlich nicht halal. Es gibt Produkte, für die ausschließlich Rinderspalt verwendet wurde. Diese können verwendet werden, sofern das Rind halal geschlachtet wurde. Alternativen bieten Gelatinearten auf Basis von Fischkollagen.