Beifuß – Infos, Wissenswertes & Rezepte
Ein Kraut mit langer Geschichte. Schon in der Antike wurde Beifuß, vor allem als Heilpflanze, verwendet. Heutzutage spielt Beifuß insbesondere beim Zubereiten der Weihnachtsgans eine Rolle.
Themen auf dieser Seite:
- Woher kommt Beifuß?
- Wo wächst Beifuß?
- Wann blüht Beifuß?
- Wann wird Beifuß geerntet?
- Wie trocknet man Beifuß?
- Wo kann ich Beifuß kaufen und wie wird er gelagert?
- Wie schmeckt Beifuß?
- Wie verwendet man Beifuß?
- Wie kann man Beifuß in der Küche ersetzen?
- Wofür kann Beifuß noch verwendet werden?
- Die besten Rezepte mit Beifuß
- Weitere Gewürze aus unserem Lexikon
Woher kommt Beifuß?
Ursprünglich kommt Beifuß (Artemisia vulgaris), auch Gewöhnlicher Beifuß oder Wilder Wermut, vermutlich aus Europa und Asien und Nordafrika. Die Gattung Artemisia gehört zur Familie der Korbblütler und es gibt rund 500 verschiedene Beifuß-Arten. Hierzulande findet man vorwiegend den Gemeinen Beifuß (Artemisia vulgaris) sowie den Einjährigen Beifuß (Artemisia annua).
Wo wächst Beifuß?
Beifuß wächst in Mittel- und Nordeuropa sowie in Teilen Asiens auf Brachflächen, Wegrändern und Bahndämmen. Die Pflanze ist sehr genügsam und kommt gut mit kargen Böden klar, weshalb sie sich auch sehr schnell ausbreitet. Das mehrjährige Kraut wird zwischen 60 cm und zwei Metern groß und kann das ganze Jahr über draußen sein. Die ganze Pflanze riecht sehr aromatisch.
Wann blüht Beifuß?
Die Pflanze blüht frühstens im Juni bis September. In dieser Zeit leiden vor allem Pollenallergiker unter seinem Blütenstaub.
Gut zu wissen: Pollen des Küchenkrauts können eine allergische Reaktion hervorrufen.
Wann wird Beifuß geerntet?
Zwischen Juli und Oktober ist Erntezeit, jedoch nur bis sich die Blüten öffnen. Der optimale Zeitpunkt ist kurz bevor die Pflanze anfängt zu blühen. Idealerweise sollte die Blüte noch geschlossen sein. Denn sobald Beifuß richtig blüht, enthält er mehr Bitterstoffe und die Blätter eignen sich nicht mehr zum Würzen, weil sie zu bitter schmecken. Als Gewürz werden nur die Blütenknospen und Triebspitzen der Pflanze verarbeitet.
Wie trocknet man Beifuß?
Nach der Ernte kann man Beifuß ganz einfach trocknen. Schmutz und Blätter sollten entfernt werden. Das Kraut jedoch nicht waschen, da dabei wertvolle ätherische Öle verloren gehen. Danach kleine Bündel machen und diese an einem trockenen Ort, jedoch nicht in der Sonne, aufhängen und ein bis zwei Wochen hängen lassen.
Wo kann ich Beifuß kaufen und wie wird er gelagert?
Beifuß als Gewürz kann frisch oder getrocknet im Supermarkt gekauft werden. Frisch hält er sich etwa zwei Tage im Kühlschrank. Der getrocknete Beifuß sollte luftdicht, dunkel und trocken gelagert werden.
Wie schmeckt Beifuß?
Das Kraut ist eng mit dem Echten Wermut verwandt und auch sein Geschmack erinnert daran, allerdings ist er etwas milder. Der Geschmack von Beifuß ist würzig und herb. Er duftet holzig, rauchig und gleichzeitig blumig. Die Zusammensetzung der ätherischen Öle unterscheidet sich je nach Pflanzenart und variiert sogar lokal, also abhängig vom Standort.
Wie verwendet man Beifuß?
Beifuß galt einst als die „Mutter aller Kräuter“. Heute ist das Gewürz vor allem in der Weihnachtszeit für die Weihnachtsgans beliebt (zum Weihnachtsgans Rezept). Doch das Kraut passt nicht nur zur Weihnachtsgans. Traditionell wird das Gewürz insbesondere für fettreiche Speisen verwendet.
Beifuß passt auch zu:
- Eintöpfen
- Deftigen Braten
- Gemüsesuppen
- Fisch wie Hering, Karpfen oder Aal
- Soßen und Marinaden
Gut zu wissen: Das Aroma des Krauts kommt, egal ob frisch oder getrocknet, durch langes Braten oder Garen zur Geltung. Deswegen sollte das Gewürz von Anfang an mitgegart werden.
Bei der Dosierung vorsichtig sein! Getrockneter Beifuß ist sehr intensiv im Geschmack. Frischer Beifuß ist etwas milder.
Der bittere Geschmack von Beifuß harmoniert wunderbar mit Thymian und Rosmarin, Bohnenkraut, Knoblauch sowie Pfeffer.
Wie kann man Beifuß in der Küche ersetzen?
Wenn kein Beifuß vorhanden ist, kann dieser durch Majoran ersetzt werden. Allerdings schmeckt Majoran etwas milder und weniger bitter.
Wofür kann Beifuß noch verwendet werden?
Beifuß soll müde Beine munter machen: Im alten Rom wurde empfohlen, das Kraut für lange Wanderungen an den Füßen zu tragen, damit diese nicht ermüden. Daher kommt wohl auch der deutsche Name Beifuß.
In der Volksmedizin gilt Beifuß aufgrund der enthaltenen Bitterstoffe und ätherischen Öle als Heilpflanze. Heutzutage wird das Küchenkraut auch als Tee oder Bad verwendet. Daneben wird das ätherische Öl der Pflanze auch in der Parfümindustrie verwendet.