Säure-Basen-Haushalt: Infos & Wissenswertes
Säuren und Basen sollten sich im Körper das Gleichgewicht halten, damit lebenswichtige Stoffwechselprozesse richtig funktionieren. Deshalb solltest du wissen, wie die Ernährung das Verhältnis von Basen und Säuren beeinflussen kann.
Themen auf dieser Seite
- Was ist der Säure-Basen-Haushalt?
- Was sind Säuren, was sind Basen?
- Wie wird die Konzentration von Säure und Base im Körper reguliert?
- Wie beeinflusst die Ernährung den Säure-Basen-Haushalt?
- Welche Lebensmittel gelten als basisch?
- Welche Lebensmittel sind säurebildend?
- Neutrale Lebensmittel
- Gut zu wissen:
- Warum ist ein ausgeglichener Säure-Basen-Haushalt wichtig für den Körper?
Was ist der Säure-Basen-Haushalt?
In den intrazellulären (in den Zellen) und extrazellulären (außerhalb der Zellen) Körperflüssigkeiten muss ein ausgewogenes Gleichgewicht zwischen Säuren und Basen vorliegen. Das sorgt dafür, dass alle Organe und Stoffwechselprozesse im Körper funktionieren. Gemessen wird das Säure-Basen-Verhältnis anhand des pH-Werts: Er gibt uns Auskunft darüber, in welchem Verhältnis Säuren und Basen im Blut, im Urin oder in der Zellflüssigkeit enthalten sind.
Im Blut liegt der normale pH-Wert konstant bei 7,36 bis 7,44. Das ist leicht basisch. Bei einem Wert unter 7 überwiegen die Säuren. Von einem ausgeglichenen Säure-Basen-Haushalt spricht man, wenn die Konzentration von Säuren und Basen im Blut gleich hoch ist. In diesem Fall liegt der pH-Wert bei 7. Liegt der Wert im Blut unter 7,36, spricht man von einer Übersäuerung (Acidose). Steigt er über 7,44, überwiegen die Basen. Dieser Zustand wird mit dem Begriff Alkalose bezeichnet. In den Körperzellen bewegt sich der pH-Wert normalerweise zwischen 7 und 7,2.
Was sind Säuren, was sind Basen?
Als Säuren bezeichnet man chemische Verbindungen, die – in Wasser gelöst – positiv geladene Teilchen (Protonen) abgeben. Basen hingegen bilden in wässriger Lösung negativ geladene Ionen (Hydroxidionen). Basen können Säuren neutralisieren, indem sie den pH-Wert einer Lösung ansteigen lassen. Aus diesem Grund gelten sie als Gegenspieler der Säuren.
Wie wird die Konzentration von Säure und Base im Körper reguliert?
Die Regulierung des Säure-Basen-Haushalts erfolgt über sogenannte körpereigene Puffersysteme, die überschüssige Säuren und Basen ausgleichen können. Zu den wichtigsten Puffersystemen gehören der Hämoglobin-, der Bicarbonat-, der Phosphat- und der Proteinat-Puffer.
Ein Beispiel: Hämoglobin und Phosphoproteine fangen Säuren im Blut ab und scheiden sie über Lunge und Nieren wieder aus.
Wie beeinflusst die Ernährung den Säure-Basen-Haushalt?
Die Ernährung beeinflusst den Säure-Basen-Haushalt: Während des Verdauungsprozesses und bei der Verstoffwechselung einzelner Nährstoffe entstehen Säuren und Basen. Die Aufnahme zu vieler säurehaltiger Lebensmittel belastet die körpereigenen Puffersysteme unnötig. Darunter leiden der Hormonhaushalt und verschiedene Stoffwechselprozesse. Unter Umständen führt das zu:
- erhöhten Blutdruckwerten
- einer geringeren Knochenstabilität
- einem erhöhten Risiko an Nieren- und Harnleitersteinen zu erkranken
Ein gestörter Säure-Basen-Haushalt kann zur Beeinträchtigung lebensnotwendiger Körperfunktionen führen. Solche gesundheitlichen Probleme treten allerdings erst auf, wenn wir uns über einen extrem langen Zeitraum sehr einseitig ernähren.
Wichtig: Wer gesund und ausgewogen isst, muss sich um seinen Säure-Basen-Haushalt normalerweise keine Gedanken machen. Einzige Ausnahme: Zu einer Übersäuerung kann es kommen, wenn Niere oder Lunge und ihre entsprechenden Puffersysteme nicht richtig arbeiten oder besondere Erkrankungen wie Diabetes vorliegen.
Welche Lebensmittel gelten als basisch?
Zu den alkalisierenden (basischen) Nahrungsmitteln gehören Obst, Gemüse, Pilze, Kräuter und Kartoffeln. Übrigens: Anders als man vermuten könnte, wirken Zitrusfrüchte besonders basisch und lassen den pH-Wert im Urin signifikant ansteigen.
Welche Lebensmittel sind säurebildend?
Als stark säurebildend gelten alle tierischen Produkte wie:
- Fleisch
- Fisch
- Eier
- Milchwaren
Auch Getreide und Getreideprodukte zählen zu den säuernden Nahrungsmitteln ebenso wie Nüsse und Hülsenfrüchte.
Neutrale Lebensmittel
Neutral, das heißt weder basisch noch säurebildend, sind hochwertige Öle und Fette. Die meisten Getränke sind entweder schwach basisch oder schwach säurebildend.
Gut zu wissen:
Zu fünf Portionen Obst und Gemüse am Tag rät die Kampagne 5 am Tag der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE). Wer sich daran hält, schafft die besten Voraussetzungen für einen ausbalancierten Säure-Basen-Haushalt.
Warum ist ein ausgeglichener Säure-Basen-Haushalt wichtig für den Körper?
Ein ausgeglichener Säure-Basen-Haushalt ist die Voraussetzung für einen funktionierenden Stoffwechsel. Er ermöglicht zum Beispiel:
- den reibungslosen Transport von Nährstoffen
- die Durchlässigkeit der Zellmembrane
- die Tätigkeit von Enzymen und Hormonen
- die Reizübertragung in den Nervenzellen
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