Glutenunverträglichkeit: Test
Glutenunverträglichkeit oder einfach nur ein Magen-Darm-Problem? Viele Menschen sind sich unsicher und wünschen sich eine schnelle Diagnose. Für alle, die eine grobe Einschätzung suchen, gibt es hier einen allerersten Zöliakie Test, der aber natürlich nicht den Gang zum Arzt ersetzt.
Was genau versteht man unter Glutenunverträglichkeit?
Glutenunverträglichkeit, auch als Zöliakie bekannt, ist eine Krankheit, bei der Betroffene das in vielen Getreidesorten enthaltene Klebereiweiß Gluten nicht vertragen. Der Körper reagiert beim Verzehr von zum Beispiel einer Scheibe Roggenbrot oder einer Portion Hartweizennudeln mit einer übermäßigen Reaktion des Immunsystems, ähnlich einer allergischen Reaktion. Anstatt das Gluten als harmlos zu erkennen und einfach zu verdauen, schüttet der Körper jede Menge Antikörper aus.
Passiert das immer wieder, entzündet sich die Darmschleimhaut, auf der das Gluten in der Regel sitzt. Es kommt zu chronischen Entzündungen, die die Darmschleimhaut dauerhaft verändern. Als Folge kann Nahrung nicht mehr normal über den Darm ins Blut abgegeben werden, Mangelerscheinungen treten auf.
Die Symptome für eine Glutenunverträglichkeit sind sehr vielfältig. Sie reichen von klassischen Magen-Darm-Beschwerden bis hin zu Hautentzündungen, Lebererkrankungen oder Nervenstörungen. Mithilfe von Tests kann der Arzt eine sichere Diagnose stellen. Da Zöliakie nicht heilbar ist, steht am Ende der Diagnose eine Ernährungsumstellung hin zu einer komplett glutenfreien Ernährung.
Glutenunverträglichkeit: Test für eine erste Einschätzung
Ob du von einer Glutenunverträglichkeit oder Zöliakie betroffen bist, kann nur ein Arzt sagen. Mit den folgenden Fragen kannst du jedoch eine erste Einschätzung bekommen, ob bei dir eine Unverträglichkeit vorliegen könnte.
Zöliakie-Test: Beantworte die nachfolgenden Fragen mit ja oder nein
- Hast du in der letzten Zeit oft Bauchschmerzen?
- Hattest du in den letzten Wochen oft ohne Grund Durchfall?
- Hast du in den letzten Wochen/Monaten ohne ersichtlichen Grund abgenommen?
- Wurde bei einem oder mehreren Familienmitgliedern Glutenunverträglichkeit festgestellt?
- Leidest du in der letzten Zeit unter verstärkten Hautproblemen, z. B. juckenden Bläschen?
- Bei Kindern: Liegen Wachstumsstörungen vor?
Je mehr Fragen du mit Ja beantwortet hast, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine Unverträglichkeit vorliegen könnte. Lass die Ursachen für deine Beschwerden in jedem Fall von einem Arzt abklären.
Gut zu wissen: Selbsttests, die man in der Apotheke bekommt, ersetzen nicht den Gang zum Arzt. Sie messen jedoch relativ sicher die für Zöliakie typischen Antikörper im Blut.
Wie testet der Arzt auf Glutenunverträglichkeit?
Die Symptome für eine Gluten-Intoleranz sind sehr vielfältig und wenig eindeutig. Deswegen vergehen teilweise Monate bis Jahre, bis andere Magen-Darm-Erkrankungen ausgeschlossen wurden und die Diagnose Zöliakie steht. Bei Verdacht auf die Unverträglichkeit von Gluten macht der Arzt einen Allergie-Test auf Gluten. Dafür wird eine Blutprobe entnommen und diese auf Antikörper untersucht (Immunglobuline, die sich gegen Transglutaminase und Endomysin richten). Daneben wird die Gesamtmenge an Immunglobulin A/IgA bestimmt, die für Zöliakie typisch sind.
Gut zu wissen: Es kann vorkommen, dass trotz Glutenunverträglichkeit ein Mangel an IgA im Blut ist. Antikörper gegen Transglutaminase oder Endomysin können dann im Blut nur schwer nachgewiesen werden und es kommt zu einem falsch-negativen Ergebnis. Über 70 Prozent der Fälle werden mit dem Bluttest jedoch erkannt.
Um auf Nummer sicher zu gehen, kann neben der Blutuntersuchung eine Gewebeprobe aus dem Dünndarm entnommen werden. Liegt eine Zöliakie vor, zeigen die Betroffenen typische Veränderungen an der Schleimhaut: abgeflachte Darmzotten.
Viele Ärzte verordnen den Patienten bei einer Unsicherheit der Diagnose eine glutenfreie Diät, die acht Wochen durchgeführt wird. Danach wird dann noch einmal getestet.
Was kommt nach der Diagnose?
Betroffene, bei denen eine Zöliakie diagnostiziert wurde, müssen sich ein Leben lang an eine glutenfreie Ernährung halten. Die Behandlung der Krankheit setzt in erster Linie auf eine dauerhafte Ernährungsumstellung, da es keine Medikamente gibt. Hilfe finden Patienten unter anderem bei der Deutschen Zöliakie Gesellschaft. Hier gibt es Infos rund um das Thema Gluten sowie Infos und Listen für glutenfreie bzw. glutenhaltige Lebensmittel.
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